Bilderrätsel Nr. 84 – Sieseby

„Keine Experimente!“ lautete der Slogan der CDU im Bundestagswahlkampf 1957. 55 Jahre später sage ich „Warum eigentlich nicht?!“ und biete euch ein neues Bilderrätsel an, dessen Lösung ich selbst nicht kenne und dieses Mal ohne Hilfe bestimmt nicht herausbekomme.

Das Foto stammt wieder von Holger Petersen und trägt den Titel „Allee“.

Solange mir selbst die Lösung nicht bekannt ist, werde ich keine Kommentare freischalten, in denen Lösungsvorschläge enthalten sind. Natürlich dürft ihr eure Lösung mitteilen, wenn ihr sicher seid, aber allen anderen schlage ich vor, ihr stellt erstmal Fragen, die euch für die Lösungsfindung sinnvoll erscheinen. Holgers Job ist es, eure Kommentare zu beantworten.

Versuchen wir es es einfach mal!
 
Frage: Wo ist diese „Allee“?

26. Februar 2012

Bevor ich das Foto als Bilderrätsel benutzt habe, habe ich mich mit dem Motiv nicht näher beschäftigt, nur festgestellt, dass es mir auf den ersten Blick nichts sagt, und daraufhin den Schwierigkeitsgrad als hoch eingestuft. Damit lag ich dieses Mal falsch und richtig zugleich.

Wieder einmal war einigen (z. T. in der Region aufgewachsenen) Teilnehmern das Motiv unmittelbar vertraut, andere hingegen (wie auch ich) mussten sich mehr oder weniger mühsam an die Lösung heranfragen bzw. -googeln:

Die Lindenallee befindet sich auf dem Friedhof in Sieseby.

Auf dem unbeschnittenen Foto sind am linken Bildrand einige Grabstätten erkennbar:

Vielen Dank an Holger für die Unterstützung per Kommentar, ohne die bestimmt (noch) weniger richtige Antworten eingegangen wären als die von Dieter Tikovsky, Hartmut Stäcker, Eckhard Schmidt, Hanna, Ulli Erichsen und Sabine Brunckhorst-Klein.

Auch für die Auflösung des Rätsels hat mir Holger ein paar Zeilen geschickt, auf die ich statt meiner „üblichen“ Erläuterungen gern zurückgreife:

Sieseby war stets und wird für mich immer die Mutter aller Ausflugsziele an der Schlei bleiben! Vielleicht, weil man mich schon als Knirps mehrfach zu Tagesausflügen dorthin verbracht hat. Und zwar von Winnemark aus über die Schlei nach Arnis, wo ein Schlei-Dampfer bestiegen wurde. Diese Schlei-Dampfer verkehrten damals in Sommermonaten nach Fahrplan von Schleswig bis Schleimünde.

Dabei gibt es auch einen sehr schönen Wanderweg von Winnemark aus an Steinerholz entlang und an dem Gut Bienebek vorbei. Ein Teilstück musste damals nach meiner Erinnerung aber am Feldrand trampelpfadmäßig bewältigt werden.

Wie fotogen und auch telegen diese Ecke ist, wurde frühzeitig bemerkt. Wenn ich mich richtig erinnere, wurde auf dem Weg zwischen Sieseby und Bienebek zum Beispiel im Jahre 1969 eine Kutschfahrt gefilmt für das TV-Drama „Die Reise nach Tilsit“ (von der extra angemieteten Arnisser Fähre aus wurde auch ein nächtliches Bootsunglück in Szene gesetzt).

Wer aber nie in Sieseby gewesen ist, hat die Schlei noch nicht von ihrer wirklich idyllischen Seite kennengelernt! Fast jedes bebilderte Buch über die Schlei-Region widmet nicht umsonst diesem Ort ein ganzes Kapitel! Natürlich wäre das kein Bilderrätsel von Holger Petersen, wenn er nicht gleich einige weitere Fotos zur Untermauerung seiner Sieseby-Begeisterung mitgeliefert hätte.

Die Motive, die natürlich (fast) jeder Hobby-Fotograf auf Anhieb registriert, knallen einem nur so um die Augen… absolutes Besichtigungs-Gebot!!!

Die schmiedeeisernen Initialen „G. A. S.“ auf dem ersten Foto erinnern an den Kaufmann Gustav Anton Schäffer, der im 19. Jahrhundert die alten Katen instand setzen ließ.

Und was war jetzt mit dem Experiment? Ich würde sagen: „Experiment geglückt!“ Ich rate gern mal wieder mit. bigsmile

28. Februar 2012

Wie ihr vielleicht gesehen habt, sind nach der Rätselauflösung noch zwei kleine Ergänzungen eingegangen, die ich hier hier auch noch mit aufnehmen möchte.

Ulli Erichsen:
Die wunderschöne Lindenallee ist auch im Winter sehr beeindruckend. Es lohnt sich zu dieser Jahreszeit dort mal vorbeizuschauen. Die Touristen sind noch nicht da.

Holger Petersen:
Die kulturhistorische Bedeutung des gesamten Dorfkerns zeigt sich auch daran, dass es per Landesverordnung vom 25.09.2000 unter dem Begriff „Dorf Sieseby“ zu der ersten Ausweisung eines Flächendenkmals in Schleswig-Holstein kam. Wegen der damit verbundenen Einschränkungen soll sich der Eigentümer eines großen Teils der Flächen, der Herzog zu Schleswig-Holstein, als „not amused“ gezeigt haben. Wenn man sich auf einer Karte (ist der Verordnung angehängt) betrachtet, wie großzügig die ebenfalls betroffenen „umgebenden Freiflächen“ geschnitten sind, erscheint die Verstimmung als halbwegs nachvollziehbar…