So, damit wir das nächste Rätsel erledigt kriegen, bevor ihr Michaela am Freitag die Lösung aus den Rippen leiern könnt, hier die nächste Aufgabe, die nach Monaten der Vorbereitung gerade noch rechtzeitig vor meinem Malheur fertiggestellt werden konnte.
Da das Projekt am Schluss noch fast an ungewöhnlichen Umständen, die ich später beschreibe, gescheitert wäre, bedarf es diesmal sogar zweier Abbildungen, um die gesuchte Lösung angemessen darzustellen.
Es gibt nur eine richtige Lösung. Alles, was trotzdem im Filter hängen bleibt, zählt nicht. Die Auflösung gibt’s – zusammen mit dem Bilderrätsel – am Freitag.
Angler Sattelschwein
Gesucht war das Angler Sattelschwein. Da die von Michaela Bielke fotografierten Ferkel leider ohne den typischen „Sattel“ geboren wurden, habe ich zusätzlich nach einer adäquaten Darstellung gesucht und wurde in meinem alten Heimatkundebuch fündig. Die Lösung ergab sich aus der Kombination der beiden Abbildungen. Zunächst wurde das Angler Sattelschwein nur von Manfred Rakoschek genannt. Nach meiner konkreten Frage, um welches Schwein es sich handelt, kamen auch Ingwer Hansen, Ulli Erichsen, Heino Küster und Regina Blätz zur richtigen Lösung.
Im März 2013 habe ich im Schleswig-Holstein Magazin einen Beitrag über das Angler Sattelschwein gesehen, der mich sehr angesprochen hat. Bis dahin war mir nicht bekannt, dass diese Rasse überhaupt noch existiert. Meine Internet-Recherche hat dann einige Wissenslücken geschlossen und mir sogar wieder etwas mehr Appetit auf Schweinefleisch gemacht. Denn in meiner Kindheit schmeckte dieses irgendwie anders und eindeutig besser als heutzutage.
Natürlich war es naheliegend, dazu auch einen Schulzeitreisen-Beitrag zu machen, und ich fragte im August 2013 bei Michaela Bielke an, ob sie mir mal ein paar solcher Exemplare fotografieren könnte. Sie erklärte sich sofort dazu bereit, aber die in Frage kommenden Züchter hatten irgendwie Probleme mit diesem Projekt. Einen Monat später schließlich der Durchbruch:
21.09.2013
Hallo Achim, ich könnte im nächsten Frühjahr Fotos von den Sattelschweinen machen. Das ist zwar noch ganz schön lange hin, aber ich bekomme welche.Der Landwirt erklärte mir auch, warum ich bei den Züchtern keine Fotos machen darf. Die Schweine sind sehr anfällig in Bezug auf Krankheiten, und es dürfen nur bestimmte Personen die Ställe betreten. Ich dachte immer, dass die Tiere draußen leben, aber wegen der Wildschweine sind sie drinnen.
Im kommenden Frühjahr bekommt der Landwirt wieder welche und die leben dann auf dem Hof wie Hunde, also, sie dürfen frei herumlaufen. Kann ich mir irgendwie nicht so ganz vorstellen, aber ich werde es ja sehen. Seine beiden Ziegen stehen auch immer irgendwo im Weg und gehen nicht zur Seite.
Im April dann die Ankündigung, dass der Landwirt demnächst seine Sattelschweine bekommt.
Nach weiteren Verzögerungen trafen am 26. Mai endlich drei kleine Sattelschweine ein – alle schwarz, also ohne „Sattel“! Pech! Aber was können die Schweine dafür? Also trotzdem fotografieren und das Projekt zu Ende bringen.
Am 29. Mai war Michaela dann zum „Sattelschweinshooting“ bei Landwirt Uwe Hansen in Grödersby. Die vor acht Wochen auf dem Bio-Bauernhof von Sönke Thiessen in Spannbrück geborenen Ferkel heißen Theo und Karmi – die Sau hat noch keinen Namen.
Bildergalerie: Angler Sattelschweine
29. Mai 2014
Fotos: Michaela Bielke
1954 hieß es in dem Büchlein „Schleswig und die Schlei – Ein Wegweiser“:
Die Bauernlandschaft Angeln hat zwei tierzüchterisch genutzten Rassen, die weit über das Kernzuchtgebiet hinaus Geltung erlangt haben, ihren Namen gegeben: dem Angler Rind und dem Angler Sattelschwein…
Das Angler Sattelschwein, aus alter deutscher Landrasse unter Zuführung des verwandten Saddleback- und schwäbisch-hällischen Blutes in 25 Jahren konsequenter Form- und Leistungszucht entwickelt, hat sich dank seiner Fruchtbarkeit, Gesundheit und Wirtschaftlichkeit entgegen allen Widerständen in früherer und jetziger Zeit erfolgreich durchgesetzt. Zur Zeit steht die Angler Sattelschweinzucht hinsichtlich der Verbreitung in Schleswig-Holstein an erster und im Bundesgebiet an zweiter Stelle. Mit rund 1000 Mitgliedern und reichlich 2000 eingetragenen Zuchtsauen ist der Verband der Züchter des Angler Sattelschweines (mit Sitz in Süderbrarup) der größte Schweinezuchtverband im Bundesgebiet. In bezug auf Fruchtbarkeit und Aufzuchtleistung steht das Angler Sattelschwein mit den schwäbisch-hällischen Schweinen nach amtlichen Feststellungen an der Spitze aller deutschen Schweinerassen.
Auch im Heimatkundeunterricht in der Grundschule lernten wir diese Tiere noch als bedeutende Fleischlieferanten kennen, doch der Niedergang dieser Rassen hatte bereits eingesetzt. Den Markt bestimmten zunehmend Schweine mit höherem Fleischanteil, geringerer Fettauflage und schnellerem Wachstum.
30 Jahre später war die Zucht des Angler Sattelschweins praktisch zum Erliegen gekommen, bis 1992 engagierte Züchter fünfzig Sauen und vier Eber erwerben konnten, die in Sachsen als Genreserve gehalten worden waren. Unter Leitung des „Fördervereins Angler Sattelschwein e.V.“ nahm die Zucht einen neuen Anfang.
Inzwischen eröffnen das Interesse an veränderten Haltungs- und Vermarktungsmethoden in der Landwirtschaft und die Besinnung auf die gute Fleischqualität dem Angler Sattelschwein wieder neue Überlebenschancen.
Außer den Beständen z. B. im Tierpark Arche Wader wird das Angler Sattelschwein vom Hobbyzüchter bis zum Vollerwerbsbetrieb in den unterschiedlichsten Betrieben gezüchtet, in denen oft auch Fleisch- und Wurstprodukte zu erwerben sind.
Einige Züchter verfügen übrigens über sehr ansprechende Internetseiten.
Hier eine Liste mit interessanten Links zu diesem Thema:
18 Kommentare
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Regina Blätz
6. Juni 2014 um 13:24 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
um ein Angeliter Sattelschwein und ein armes Schwein
Regina Blätz
7. Juni 2014 um 06:19 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
ich muß mich berichtigen: das sind keine armen Schweine, denen geht es, wie man sieht saugut!
Heino Küster
6. Juni 2014 um 13:17 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
Angler Sattelschwein
Ulli Erichsen
6. Juni 2014 um 11:56 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
Nein,
es ist kein
Angeliter Sattelschwein.
Ingwer Hansen
6. Juni 2014 um 11:08 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
Angelieter Sattelschwein!
Maren Sievers , geb Bonau
6. Juni 2014 um 08:14 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
Dieses Schwein war ein Gewinn bei den Heringstagen?
Ulli Erichsen
5. Juni 2014 um 19:28 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
Das blaue „Spendwert-Schweinderl“
admin
5. Juni 2014 um 19:59 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
Lasst euch nicht von der Farbe täuschen. Eigentlich ist das schwarz. Aber bei blauem Himmel und hellem Tageslicht changiert das etwas.
Heino Küster
5. Juni 2014 um 15:45 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
Schweineanhänger
Maren Sievers , geb Bonau
5. Juni 2014 um 09:56 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
Unten Zeichnung auf einer gefliesten Wand:
Schwein mit Maulkorb?
Oben blaues Schwein? Bin völlig ratlos!
manfred rakoschek
5. Juni 2014 um 07:35 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
pflastermalerei fußgängerzone,
das blaue angler sattelschwein
im gras nach dem ausgedehnten
erntedankfest-gelage
Regina Blätz
4. Juni 2014 um 20:43 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
Glücks-, Wild-, Dekoschwein?
Oder ein neugeborenes Ferkel und das dazugehörige Ultraschallbild
Regina Blätz
5. Juni 2014 um 11:18 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
OK, das selbe nochmal mit Hundewelpen
admin
5. Juni 2014 um 13:18 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
Deine erste Antwort war besser!
Regina Blätz
5. Juni 2014 um 16:50 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
Hm….
sag, dass es kein Spanferkel ist!
Wolfgang Jensen
4. Juni 2014 um 20:10 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
Pfingstochse
manfred rakoschek
4. Juni 2014 um 12:01 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
modell der schlei
aus wolle
liegt im gras –
krass
Regina Blätz
4. Juni 2014 um 09:17 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
Ist das Untere eine Zeichnung von dem Oberen?
Der Entwurf eines neuartigen Boomerangs und der fertige Prototyp.