«

»

Jul 24 2011

Goldenes Abitur 1959/2009

Klaus-Harms-Schule

Die Wiedergabe des nachfolgenden Artikels aus dem SCHLEI-BOTEN vom 24. Juni 2009 erfolgt wiederum mit freundlicher Genehmigung des Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlags.

© sh:z/Schlei-Bote/Text und Bild: Hans-Joachim Köhler vom 24.06.2009

50 Jahre nach dem Abitur gab es
die Prüfungsarbeiten zurück

50 Jahre nach ihrem bestandenen Abitur erhielt der 59er-Jahrgang der Klaus-Harms-Schule die Prüfungsarbeiten zurück. Aus allen Schülern ist etwas geworden.

»Kappeln/hjk – Sie alle wurden fünf Jahrzehnte nach ihrem Abitur an der Kappelner Klaus-Harms-Schule für eine halbe Stunde von der Vergangenheit eingeholt. Oberstudiendirektor Reinhardt Jatzkowski, Chef des Gymnasiums, hatte anlässlich des Jubiläums des „1959-er Jahrgangs“ die seit der Abschlussprüfung unter Verschluss gehaltenen Schülerarbeiten freigegeben und zur Mitnahme ausgelegt. Kein Problem: Normalerweise müssen solche Prüfungsunterlagen „nur“ 40 Jahre in den Aktenschränken aufbewahrt werden.

© sh:z/Schlei-Bote/Foto: Hans-Joachim Köhler vom 24.06.2009

Sie begingen ihr „goldenes Abitur“ an der Klaus-Harms-Schule. Direktor Reinhardt Jatzkowski (vierter von links, untere Reihe) mischte sich unter die Ex-Schüler des Jahrgangs 1959. Foto: Köhler

Als die Ex-Abiturienten ihre damaligen Produkte, darunter auch einige „Jugendsünden“, durchsahen, trauten manche ihren Augen nicht. Da waren manche roten Striche in den Texten – von der Interpretation der „Küchenuhr“ von Wolfgang Borchert bis hin zu Fachaufsätzen in Chemie und Biologie – zu sehen, kritische Kommentare der Lehrer am Rande und teilweise „durchwachsene“ Beurteilungen. Rückblickend ein spätes Aufatmen: Schließlich hatten sie alle bestanden, und dass sie auf ihrem späteren beruflichen Lebensweg durchaus keine Versager wurden, bewies Klassenkamerad Rudolf Weichsel aus Unkel am Rhein mit einer ausführlichen Dokumentation.

Beispiel Klaus Hansen aus der Nähe von Erlangen: Er schlug die Universitäts-Laufbahn ein, brachte es auf zwei Doktortitel und wirkte als Professor für Mathematik und Verfahrensforschung in den USA und in Hamburg.

Gerhard Peglow aus Schongau schlug die Offizierslaufbahn ein, absolvierte als Ausbilder bei den „Fliegern“ weit über 400 Fallschirmsprünge. „Bauchlandungen habe ich keine gemacht, nur einmal den Fuß gebrochen“, berichtete er.

Zu den bodenständig gebliebenen Gold-Abiturienten gehört Hans-Jürgen Braun, „Pütt“ genannt. Der Kappler Jung studierte Allgemeinmedizin und übernahm 1972 die Praxis seines Vaters in der Schleistadt. Inzwischen sind Dr. Braun, der gemeinsam mit dem Kappelner Pädagogen Reimer Emeis das Jubiläumstreffen organisierte, und seine „alten Kameraden“ längst im Ruhestand.

Die Schulzeit in Kappeln haben sie in guter Erinnerung. Der Tatsache, dass sich ihre „alte Penne“ am Standort Hüholz in ein modern ausgerichtetes pädagogisches Bildungszentrum – mit fast 900 Lernenden – entwickelt hat, quittierten sie mit Anerkennung.

Reinhardt Jatzkowski, der demnächst selbst in den Ruhestand treten wird, zog trotz weiterhin bestehender Raumprobleme an der Klaus-Harms-Schule eine positive Bilanz der Arbeit. Wichtig in Sachen Profil: Das Kappelner Gymnasium ist auf dem besten Wege, zur ersten „Unesco-Schule“ in der Nordregion anerkannt zu werden – aufgrund seines internationalen Engagements im Schüleraustausch und bei Hilfsprojekten.«

© sh:z/Schlei-Bote/Text und Bild: Hans-Joachim Köhler vom 24.06.2009