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Jul 25 2011

Schulgebäude 1962/63

Klaus-Harms-Schule

Der nachstehende Bericht von Oberstudiendirektor Lassen über die vorgenommenen Baumaßnahmen im Schuljahr 1962/63 schließt nahtlos an seine Ausführungen für das vorherige Schuljahr an. Zwar kommt es dabei zu einer Reihe inhaltlicher Überschneidungen mit seinem Artikel im ROSTIFT Nr. 9 wenige Monate zuvor, trotzdem soll der Bericht hier wiedergeben werden, damit sich die baulichen Veränderungen in den frühen 60-er Jahren kontinuierlich verfolgen und nachvollziehen lassen.

KHS-Jahresbericht 1962/63Schulgebäude

(aus dem Jahresbericht 1962/63 der Klaus-Harms-Schule)

»Im Bericht des Vorjahres über die baulichen Veränderungen in unserer Schule war am Schluß auf eine „dringende Aufgabe“ hingewiesen, „die recht bald in Angriff genommen werden sollte.“ Nun, diese dringende Aufgabe konnte in diesem Schuljahr in Angriff genommen und fast zu einem guten Ende geführt werden: der Umbau und die Neueinrichtung der Aula. Das Ziel des Umbaues war, so viel Platz zu schaffen, daß „die ganze Schule“, also alle Schüler und alle Lehrer an den Schulveranstaltungen teilnehmen könnte, möglichst sogar, daß auch Gäste, etwa die Eltern bei der Entlassung der Abiturienten, mit uns feiern könnten. Die Vergrößerung der Aula war nur möglich, wenn mindestens der anstoßende Klassenraum einbezogen wurde. KHS-Jahresbericht 1962/63 - AulaEs ist zeitweilig daran gedacht worden, auch den Vorraum der Aula mit einzubeziehen; aber technische und finanzielle Erwägungen ließen diesen Plan bald als undurchführbar erscheinen. Für die jetzt gewählte Lösung war es notwendig, die Wand zwischen Aula und Klassenraum herauszunehmen, was nur möglich war, wenn die vor dieser Wand stehende Orgel entfernt wurde. Die baufällige Orgel (ein Firmenschild am Spieltisch gab als Baujahr 1896 an) wurde abgetragen, die Wand zum Nebenraum herausgerissen und durch eine Faltwand ersetzt, die sich in ganzer Breite öffnen läßt.

Der mit neuem Fußboden und neuem Anstrich hergerichtete Klassenraum läßt sich nun bei den Schulfeiern zusammen mit der Aula benutzen; mit provisorischer Bestuhlung haben wir ausprobiert, daß sich Kollegium, Schülerschaft und Gäste gemeinsam in einem großen Raum unterbringen lassen. Gleichzeitig mit diesem Umbau wurde die Aula renoviert: das Podium am Kopfende wurde herausgenommen (es soll später durch bewegliche kleinere Podien ersetzt werden), die Holztäfelung entfernt, der schmiedeeiserne Kronleuchter abgehängt und der gesamte Anstrich erneuert. In hellen Grautönen gestrichen, mit hellgelben Vorhängen, mit „Lichtbändern“ aus Leuchtröhren an den Tragbalken der Tonnendecke, präsentiert sich jetzt die Aula als ein lichter Raum, der weiter und größer als früher wirkt und auch ein größeres Fassungsvermögen hat.

Das einschränkende „fast“, das ich oben dem „guten Ende“ voranstellen mußte, bezieht sich auf die Bestuhlung: noch müssen (neben etwa fünfzig neuen Stühlen) die alten und rissigen Bänke benutzt werden. KHS-Jahresbericht 1962/63 - TreppenhausAber unterdes ist im neuen Landeshaushalt auch der Betrag für die Beschaffung der „restlichen“ 250 Stühle vorgesehen – während dies geschrieben wird, ist wohl die Sendung schon unterwegs.

Neben dieser „Hauptaufgabe“ konnten im vergangenen Schuljahr eine Reihe von Maßnahmen zur Bauunterhaltung durchgeführt werden, durch die Mißstände beseitigt wurden, die uns seit langem mit Bedenken erfüllt hatten. Die Treppen im Altbau, deren Holzstufen seit mehr als fünfzig Jahren wohl nicht erneuert waren, befanden sich in besorgniserregendem Zustand; tiefe Risse und lange Splitter bildeten allerlei Gefahrenquellen. Um die Fußböden in einigen Klassenräumen und auf den Fluren sah es in diesem Gebäudeteil nicht viel besser aus. Aber nun konnte gleichzeitig mit der Aula das Haupttreppenhaus gründlich renoviert werden, wobei nicht nur Kunststeinstufen gelegt,  sondern auch die Beleuchtung erneuert und die Wände in Weiß und hellem Grau gestrichen wurden. Ein Teil des Fußbodens im Flur wurde neu verlegt. Zwei Klassenzimmer wurden ganz überholt; sie bekamen neue Fußböden, neuen Anstrich, neue Beleuchtung.

Im toten Winkel zwischen den Gebäuden nach Norden hin wurde, vom Treppenhaus erreichbar, ein Zimmer für den Hausmeister als Aufbewahrungs- und Aufenthaltsraum eingebaut.

Auch in der Turnhalle waren einige wesentliche Verbesserungen möglich. Eine neue Beleuchtung durch Leuchtröhren, die in drahtgeschützten Wannen verlegt sind, gibt helles und blendfreies Licht. Ein erster, nur provisorischer Schutzanstrich der Wände läßt den Raum größer und freundlicher erscheinen. Endlich konnten auch die seit langem fehlenden Turngeräte beschafft und in den letzten Tagen eingebaut werden: Hülsenreckanlage, Klettertaue und Sprossenwände.

Nachdem in allen Klassen- und Fachräumen die künstliche Beleuchtung überprüft und dabei festgestellt worden war, daß in einer Reihe von Räumen die Lichtquellen nicht stark genug waren, konnten die Mittel für die Beschaffung moderner Beleuchtungskörper bereitgestellt werden.

Alle Klassenräume und Flure sind nun ausreichend beleuchtet. Das gesamte Leitungsnetz wurde überprüft und neu geordnet, so daß es jetzt allen Anforderungen gewachsen ist.

Wenn auch in jedem Jahr aus den für die Bauunterhaltung zur Verfügung stehenden Mitteln einiges von dem renoviert, ergänzt oder ersetzt werden kann, was uns noch als „nicht den Forderungen entsprechend“ erscheint, so bleiben doch einige größere Maßnahmen übrig, die sich nur mit Sondermitteln erstellen lassen.

Es ist zu hoffen, daß es im Jahre 1965 gelingt, diese Arbeiten durchzuführen. Geplant sind: der Einbau eines Schwingfußbodens und einer schalldämmenden Decke in der Turnhalle, der Anbau eines weiteren Wasch- und Duschraumes, die grundlegende Erneuerung der Toilettenanlage für die Schüler, der Bau eines gedeckten Verbindungsganges zwischen Hauptbau und Erweiterungsbau und (im Altbau) die Renovierung des Zeichensaales.«