Im nächsten Jahr feiert die Klaus-Harms-Schule feiert ihren 100. Geburtstag. Zum neunzigsten gab es – außer bei mir – nichts.
Nun ist einiges geplant, wenn auch noch ein wenig unausgegoren. Grundsätzlich sind wohl vorgesehen: ein Festakt mit 200 Gästen, ein Festball und ein Ausflug. Eine 100-Jahre-Schulchronik ist leider nicht dabei.
Für die geplanten Aktivitäten hat die Schule bei der Stadt Kappeln einen Zuschuss von 25 000 Euro beantragt.
Da sie aber für für die Verwendung der Mittel keine ordentliche Kalkulation vorgelegt hat, ist daraus zunächst nichts geworden. Nun müssen die Bittsteller nachsitzen. Peinlich.
Erstmal die Hausaufgaben machen
Die Klaus-Harms-Schule will einen Zuschuss von 25 000 Euro
für ihre Jubiläumsfeier – doch für weitere Gespräche
fordert die Stadt konkretere Informationen
Schlei-Bote vom 16. Sptember 2022
Kappeln (rn) Sie taten sich schwer, so schwer, dass es am Ende auch nicht für ein positives Signal reichte. Dabei ist der Anlass ein ausnahmslos positiver: 100 Jahre wird die Klaus-Harms-Schule im nächsten Jahr alt. Und weil das Gymnasium diesen Geburtstag ausgiebig feiern möchte, bat es um einen 25 000-Euro-Zuschuss aus der Stadtkasse.
Allerdings: Der Antrag der Schule und die beigefügten Erläuterungen reichten dem Sozialausschuss nicht aus, um den geforderten Zuschuss zu empfehlen. Die Klaus-Harms-Schule muss daher zunächst eine Extrarunde drehen.
Im Antrag der Schule ist von einer Festwoche Anfang Juli kommenden Jahres anlässlich des 100-Jahr-Jubiläums die Rede, außerdem ist ein gemeinsamer halbtägiger Ausflug für Schüler und Lehrer geplant, ein öffentlicher Festakt und schließlich ein Festball. Wie Schulleiter Thomas Hellmuth dem Ausschuss berichtete, seien diese Ideen und deren Ausgestaltung innerhalb der Schulgemeinschaft entstanden.
Keine Angaben zu den Einnahmen
Als Kosten gingen aus dem Antrag etwa 4 200 Euro für Getränke und Fingerfood beim Festakt mit
200 Gästen hervor, weitere gut 11 000 Euro für den Festball (Band, Bühne, Beleuchtung, Sanitäter, Sicherheit, Getränke) sowie 10 000 Euro für den Ausflug, der den Beteiligten eine Kanutour auf der Schlei samt Getränken und Imbiss ermöglichen soll. Thomas Hellmuth sprach davon, dass den genannten Zahlen „Erkundigungen“ zugrunde lägen, die von Kollegen eingeholt worden seien. „Die Zahlen sind nicht geschätzt“, sagte er und reagierte damit auf den Vorwurf von Stefan Fughe (bürgerliches Mitglied, CDU), keine Kostenvoranschläge beigefügt zu haben. Fughe hatte die Zahlen „nicht belastbar“ und „aus der Luft gegriffen“ genannt.
Nicht hervor gingen aus dem Antrag derweil mögliche Einnahmen – etwa in Form von Eintrittsgeldern zum Festball samt erwarteter Gästezahl, von Sponsorengeldern oder auch Eigenanteilen von Schülern und Lehrern beim Ausflug. Einiges davon ergänzte der Schulleiter nun mündlich.
So erklärte er, beispielsweise für eine Karte zum Ball 25 Euro zu berechnen. Wer später erscheint und kein Essen mehr erhält, soll nur acht bis zehn Euro bezahlen. Diese Eintrittsgelder benötige man, um neben dem Essen auch Saalmiete, Deko und den Druck der Karten zu finanzieren.
Stärkere Suche nach Sponsoren gefordert
Zum gemeinsamen Ausflug habe man nicht vorgesehen, die Schüler mit einem Eigenanteil heranzuzuziehen. Jetzt erklärte Hellmuth, ein Anteil von fünf Euro pro Schüler sei denkbar – „schöner wäre es aber, wenn wir sie einladen könnten“.
Um die Ausgaben weiter zu drücken, forderte Horst Trauzettel (CDU) den Schulleiter dazu auf, den Förderkreis des Gymnasiums zu aktivieren, Luca Böttcher (bürgerliches Mitglied, CDU) und Antje Fosket (SSW) wünschten sich eine stärkere Sponsorensuche. Fosket wies zudem darauf hin, das Fest mehr für die Öffentlichkeit zu öffnen – „je breiter das Auftreten ist, desto eher ist ein Zuschuss konsensfähig“. Barbara Bock (SSW) knüpfte einen Zusammenhang zum Zuschuss zu den Heringstagen, für die die Stadtvertretung bis zu 150000 Euro zugesagt hatte – „und dafür werden wir schon ins Kreuzfeuer genommen, obwohl dafür eine ausführlichere Kalkulation vorlag als hier“. Auch Frank Nickel (SPD) forderte eine „differenziertere Darstellung“ und befand: „Es gibt noch Raum für Kreativität bei den Einnahmen.“
Einigkeit herrschte allerdings – neben der Überzeugung über den inhaltlich zu dürftigen Antrag der Schule – darüber, dass das 100-jährige Bestehen des Gymnasiums ein Grund zum Feiern sei und gewürdigt werden solle. Das registrierte auch Thomas Hellmuth und sprach den Politikern dafür seinen Dank aus. Gleichwohl forderte der Sozialausschuss Nachbesserungen von der Schule – sowohl im Hinblick auf die Ausgaben als auch auf die Einnahmen. Zudem soll im besten Fall auch dargelegt werden, inwiefern ein Sponsoring möglich ist.
Damit der Zuschuss – unabhängig von seiner Höhe – noch Eingang in die Haushaltsplanung des nächsten Jahres finden kann, soll der detailliertere Antrag in der Oktober-Sitzung des Hauptausschusses beraten werden.
2 Kommentare
Maren Sievers
23. September 2022 um 09:11 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
100 Jahre, eine lange Zeit.
Ob damals zur Eröffnung
auch so viel Geld nötig war?
Schulausflüge führten damals
doch höchstens
als Wandertag in den Wald mit
selbstgemachtem Apfelsaft und
Klappstulle.
Runa Borkenstein
20. September 2022 um 17:44 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
!00 Jahre KHS
eine kleine Ewigkeit
Zeit für Feiern
nicht für Streit
Einfach mal improvisieren
Bunt‘ Ideen initiieren
Flashmob auf dem alten Schulhof
Umzug dann mit bunten Fähnchen
durch die Stadt ins Hüholz rein
wo ein Streetfood-Nasch-Markt wartet
auf friedvolles Beisammensein