«

»

Apr 19 2017

Nebengedanken: „Knokenspröken“

Jetzt wird’s albern!

Kürzlich wurde vorgeschlagen, mal wieder gemeinsam ein paar Knickgedichte zu produzieren. Leider ist der Moderationsaufwand dabei nicht ganz unerheblich, so dass ich dieses Projekt erst einmal vertagen muss.

Nachdem ich nun im gestrigen Schleswig-Holstein-Magazin einen Kurzbericht über eine aktuelle Ausstellung im Lübecker St. Annen-Museum gesehen habe, ist mir wieder eingefallen, dass ich schon seit längerem eine andere kleine Sache vorbereitet habe, bei der ihr eurer Phantasie freien Lauf lassen könnt.

Das Stchwort lautet „Knochen“. In der Ausstellung über kuriose Alltagsgegenstände sind auch viele Exponate zu sehen, von denen ein Kieler Sammler dem Museum etwa 10.000 Stück zur Verfügung gestellt hat – kunstvolle und fragile Gegenstände, die aussehen als seien sie aus Elfenbein geschnitzt. Aber es ist nur das „Elfenbein des kleinen Mannes“: Rinderknochen.

Auch in anderer Hinsicht waren Tierknochen ein wichtiges Produkt:

Anzeige 40er-Jahre - Kreisblatt FlensburgAnzeige 40er-Jahre - Kreisblatt Flensburg

Die Nachkriegsanzeigen aus dem Kreisblatt Flensburg sind echt. Was jetzt folgt, ist reiner Nonsens!

Es geht um die Erstellung von plattdeutschen Zweizeilern, die sich reimen sollen und nur ein Thema haben: Knochen!

Die „Knokenspröken“ haben wir vor über vierzig Jahren kreiert und ständig neue Verse erfunden, die meistens so schnell wieder vergessen waren, wie sie entstanden sind. Einige haben wir 1973 für die Ewigkeit konserviert.

Also hört euch an, worum es geht.

Und hier noch einmal zum Nachlesen …

Wolfgang Jensen hat die Sprüche in Schriftform gebracht – mit dem ausdrücklichen Hinweis auf regional unterschiedliche Schreibweisen, u. a. auch für „Knochen“ (Knaaken, Knocken, Knoken, Knaken…). Wir bleiben für dieses kleine Projekt bei „Knoken“.

Wat mööt wi noch veel mehr schulen?
Knoken pulen.

Wat seit de Buur vun fröh bit laat?
Knokensaat.

Wo hört allns Leven op?
In de Knokensupp.

Worüm trekkt unsern Paster een Flunsch?
He hett keen Knokenpunsch.

Worüm is de Paster sien Dochter so schick?
Se hett de Knokenblick.

Wat gifft dat, wenn wi kamen vun’s Watt?
Knoken satt.

Wat klingt so schön vun Warft to Warft?
Dat is de Knokenharf.

Wovun ward de Koken geel?
Vun Knokenmehl.

Nun ist es an euch – wenn ihr genügend Sinn für solchen Unsinn habt –, diese Liste fortzusetzen.

Viel Spaß!

15 Kommentare

Zum Kommentar-Formular springen

  1. Holger Petersen

    Wat slürft sik beter as Beton?
    Knoken-Bouillon!

  2. Holger Petersen

    Wat gift dat in Sveden an jede Ecke?
    Knokenknäcke!

  3. Maren Sievers, geb. Bonau

    Wat maakt sauber und ok rein?
    Seep ut Knokenklein

  4. Runa Borkenstein

    För’t Wassen brukt de Tuffel Tied
    und ne Hand vull Knokenschiet.

  5. Wolfgang Jensen

    Wat eten de Kinner groot un lütt?
    Dat is de Kappler Knokengrütt.

  6. Wolfgang Jensen

    Bi’n Tähndokter ward di Angst un Bang,
    dat licht wohl an de Knokentang.

    1. Sabine Brunckhorst-Klein

      Jo!

  7. Wolfgang Dase

    Ich möchte das auch mal versuchen.

    Wenn´t luut knarkst im grooten Knoken,
    Hett sik de Buur dat Been gebroken.

  8. Wolfgang Jensen

    Wovun hölt Oma un Opa bannig veel,
    dat is dat Arthritis-Knoken-Gel.

  9. Wolfgang Jensen

    Wat haut de stärkste Buur um,
    dat is de Angeliter Knokenrum.

  10. Maren Sievers, geb. Bonau

    Wer hölpt bi Nackensweh seker?
    De Knokenbreker

  11. Maren Sievers, geb. Bonau

    Wat bringt Kraft in de Früh?
    Knokenbrüh

  12. Maren Sievers, geb. Bonau

    Habe vor Jahren in einem plattdeutschen Sketch folgendes gehört:

    „Jungsche schall ton Schlachter lopen
    för de Möbelknauf nie´e Knoken kopen.“

    Ging irgendwie um eine geklaute Kommode

  13. Runa Borkenstein

    Dat ji nich erst lang töven mööt:

    „De beste Drievmiddel för den Benz
    is Opas goode Knokenflens.“

    1. Sabine Brunckhorst-Klein

      :)

Kommentare sind deaktiviert.