Hamburger Abendblatt vom 6. Juli 1967
Kurgast erschossen
Opfer eines ungewöhnlichen Unglücksfalles wurde gestern nachmittag am Strand von Kappeln (Kreis Schleswig) ein Kurgast aus Hamburg. Eine verirrte Gewehrkugel traf ihn so unglücklich in die Brust, daß er kurz nach Einlieferung ins Krankenhaus starb.
Bei dem Toten handelt es sich um den 64jährigen pensionierten Polizei-Obermeister Hans P. aus Barmbek. Nach den bisherigen Ermittlungen der Schleswiger Polizei hatte ein Einwohner aus Kappeln am Ufer der Schlei nach Spatzen geschossen und dabei den am Strand liegenden Kurgast getroffen.
2 Kommentare
Wolfgang Jensen
13. September 2017 um 00:10 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Das ist schon eine merkwürdige Geschichte. Wenn man die Meldung ernst nimmt, gibt es schon ein paar Ungereimtheiten. Zum einen war Kappeln damals kein Kurort. Es kann sich folglich nur um einen „normalen“ Gast oder Touristen handeln. Dann ist mir der Tathergang völlig unklar. Wie kann eine Kugel einen am Strand der Schlei (Welcher Strand?) Liegenden in die Brust treffen, wenn die Kugel doch einem Spatzen galt, der sich doch eher auf einer Telefonleitung, einem Dach, Baum oder Ast befand, also in einer gewissen Höhe vom Erdboden aus gesehen? Da man normalerweise mit einem Luftgewehr auf Spatzen schießt, muss der „Täter“ wohl eine stärkere Waffe wie z.B. das Gewehr G3, das seinerzeit ja weit verbreitet war, benutzt haben. Das bedeutet, dass die „verirrte Kugel“ irgendwo derart abgelenkt worden sein muss, dass das bedauernswerte Opfer, das ja am „Strand der Schlei“ lag, direkt von oben in die Brust oder ins Herz getroffen wurde. Interessant ist, wie dieser Fall gerichtlich entschieden worden ist.
(Ein trotz der Tragik des Falles nicht ganz ernst gemeinter Kommentar)
Holger Petersen
13. September 2017 um 21:44 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Eigentlich nur vorstellbar, wenn statt mit einem Gewehr wieder einmal „mit Kanonen auf Spatzen geschossen“ wurde.