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Okt 23 2017

Kürbisbande Kappeln

Bei dem „Café Matthiesen“-Rätsel fiel mir plötzlich wieder ein Thema ein, das hier in den letzten Jahren schon einmal ganz kurz erwähnt wurde. Erstens handelt es sich um ein Phänomen der späten Fünfziger, zweitens gehörte glaube ich der Sohn von Bäcker Klatt dazu und drittens ist in der nächsten Woche Halloween – in diesem Jahr sogar als gesetzlicher Feiertag, wenn auch aus einem anderen Grund.

Es geht um die „Kürbisbande“, die vor sechzig Jahren in Kappeln ihr Unwesen trieb und die Kappler – ganz besonders uns Kinder – in Angst und Schrecken versetzte. Zur Vermummung trugen sie – wer hätte das gedacht – ausgehöhlte Kürbismasken.

Aber was haben sie eigentlich angestellt? Welchen Schrecken haben sie verbreitet? Woher kam unsere Angst? Alles nur Märchen?

Und die spannendste Frage: Was waren das für Leute?

So viel ist klar: die Kürbisbande gab es wirklich und es handelte sich dabei um „halbstarke“ Jugendliche, die dem Alkohol zusprachen und sich – wie andere in diesem Alter – irgendwie abreagieren mussten. Aber an mehr kann ich mich beim besten Willen nicht erinnern – außer eben an „Dicker“ Klatt, wegen dem ich auch schon mal auf ein Eis verzichtete, wenn ich ihn im Café entdeckt hatte.

Wer von euch weiß mehr?

2 Kommentare

  1. Wolfgang Jensen

    Ich habe neulich einen alten Kappler (84 Jahre) nach der Kürbisbande befragt. Er meinte sich erinnern zu können, dass die sich oft in der Gastwirtschaft Bornschein in der Mittelstraße (später Charmaine) getroffen haben. Der Anführer soll aus der Ecke Kopperby/Karby gekommen sein und wurde „Kürbis“ wegen seiner besonderen Kopfform und seiner auffällig platten „Boxernase“ genannt.

  2. Konrad Reinhardt

    Aus der Chronik des TSV Nordschwansen-Karby:
    …………….In den Jahren 1957 und 1958 kam die Vereinstätigkeit wieder zum Erliegen.
    Es war ein Glücksumstand, dass der Karbyer Bürger und Tierarzt Dr. Georg Hell mit einigen engagierten Bürgern den Verein wieder aufleben ließ. Vor allem hatten sich diese Bürger unter der Führung Dr. Hells zum Ziel gesetzt, ziellos herumstreunende Jugendgruppen, genannt „Kürbisbande“, die sich des Alkohols bedienten und die Bürger der Gemeinde in Angst und Schrecken versetzten, zu vernünftigen Aktivitäten zu bringen, wobei der Sportverein exakt die richtige Gruppierung war.
    Unter Dr. Hells Leitung ging es mit dem Verein ständig aufwärts …………….

    Habe den Namen Kürbisbande zwar gehört, weiß aber sonst nichts darüber, bin auch von denen nicht verprügelt worden.

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