Auf die Autorin Anne Müller bin ich bei der Recherche zu meinem Beitrag über Dr. Bürgin gestoßen.
Sie ist nämlich seine Enkelin, aufgewachsen in Kappeln, Abi 1983 an der Klaus-Harms-Schule, lebend und arbeitend in Berlin, hauptsächlich als Fernseh-Drehbuch-Autorin.
Im August hat sie einen wunderbaren Roman veröffentlicht, der morgen voraussichtlich Thema im Schlei-Boten sein wird.
Sommer in Super 8
Mit feinem Humor erzählt sie vom Aufwachsen in einer scheinbar perfekten Familie im fiktiven Angeliterdorf Schallerup und lässt die 70er-Jahre mit Tritop, Apfelshampoo und Super-8-Filmen wieder auferstehen.
Da ich ich kein guter „Buchbesprecher“ bin und von anderen Leserinnen und Lesern dieses Romans bereits so viel Positives geschrieben wurde, verweise ich einfach auf deren Rezensionen, die bei den enschlägigen Internet-Buchändlern zu finden sind, sowie auf die Verlagsseite.
Außerdem empfehle ich euch die offizielle LESEPROBE.
Anne Müller
Sommer in Super 8
Verlag: Penguin
Gebundenes Buch mit Schutzumschlag
320 Seiten
Erscheinungstermin: 27.08.2018
ISBN: 978-3-328-60015-2
Preis: 20 €
Wer Anne Müller persönlich erleben möchte, hat dazu Gelegenheit bei einer der Lesungen ihres Romans „Sommer in Super 8“, z. B. in
Rendsburg
29.10.2018 | 19:30 Uhr
Museen im Kulturzentrum Rendsburg
Kiel
30.10.2018 | 19:00 Uhr
Literaturhaus Schleswig-Holstein e.V.
Schleswig
10.01.2019
Stadtbücherei
8 Kommentare
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Runa Borkenstein
13. Februar 2019 um 16:25 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
Sommer in Super 8
Dieses Buch zu lesen, war für mich ein echtes Leseerlebnis.
Eines, das ich bis vorgestern genossen habe.
Vor Weihnachten begonnen, und im neuen Jahr nur dann gelesen,
wenn die Sonne schien. (Drinnen am geöffneten Fenster sitzend :) )
Inhalt und „Sprachfluss“ bewirkten ein Gefühl beim Lesen und danach,
das an jenes in jungen Jahren erinnerte, in denen Kinder- und Jugendbücher mit altersentsprechenden Romanen angesagt waren.
Anne Müllers Roman liest sich einfach entspannt, schildert realistisch
alltägliche freundlich-vertraute Familienroutine, ohne dabei
schon in den Anfangskapiteln wiederholt eine schwelende Quelle von Unbehagen
auszusparen. Das verursacht zwar Spannung,
bereitet aber die Lesenden auf das tragische Ende vor. (Ich hab versucht,
mit „unter jedem Dach ein Ach“ die Sorge um die KönigsHarmonie beiseite zu schieben.)
Der Clou: Lesender und Lesende, kommst Du aus „Dellwig“ und Umgebung – dies- oder jenseits der Schlei – und hast die 60iger/ 70iger Jahre dort erlebt, wirst Du bei jedem Orts- und Personennamen überlegen: ‚könnte das nicht der Ort Sü… oder Ka…
und Frank nicht vielleicht Kay sein’? Es macht einfach Freude, Bekanntes wie Disco/Soldatenheim, Elisenlund auch ‚das Meer am Sonntag’ u.v.m.
in einem Roman präsentiert zu bekommen. Das weckt so manche Geistlein
und lässt einen Sand unter den Füßen spüren…
Was meine Nähe zu dieser Lektüre angeht, ist vermutlich der Gedanke
„ … diese Geschichte hätte auch auf der anderen Seite der Schlei in ‚Schoolby’
passieren können, in echt … der Dokter wäre dann der Dokter gewesen …“
Runa Borkenstein
15. Februar 2019 um 10:37 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
P.S.
Zudem kann man lesend erfahren, wie die chronische Krankheit
eines Familienmitgliedes das Leben eines Familiensystems beeinflusst.
Zu Beginn die diffuse Wahrnehmung, dann das langsame Bewusstwerden darüber
bis hin zu den Mechanismen der Verdrängung und des Verschweigens
im Kreis des älteren Familien- und Freundeskreises.
admin
8. Januar 2019 um 16:03 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
Dietrich von Horn schreibt mir am 4. Januar:
Hallo Achim,
hab mir gerade deine Buchempfehlung „Sommer in Super 8“ geholt. Ein ganz wunderbares Buch. Komme gar nicht davon los.
Danke für den Tipp.
Schönes neues Jahr
Dietrich
Heino Küster
2. Oktober 2018 um 21:12 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
Ja, danke für den Tipp :!: :star: Habe das Buch noch schnell bei Gosch geholt :-) , bevor wir unsere, wieder einmal 10-stündige, Rückreise antraten. Insgesamt 20 Stunden Reisezeit für drei Tage Kappeln sind doch äußerst grenzwertig… :-(
Runa Borkenstein
2. Oktober 2018 um 11:04 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
Wie schön, mal wieder was zum Lesen mit „Lokalkolorit“.
Und mit persönlichem Bezug: Dr. Bürgin.
Dein Bericht über diesen besonderen Lehrer, lieber Achim,
ist sehr interessant und hat mir eine Erkenntnis beschert.
Faszinierend für junge Menschen an ihm war vermutlich,
dass er die „alte Riege“ der Lehrerschaft irgendwie verkörperte:
„Feuerzangenbowle“ in der letzten Unterrichtsstunde vor den Ferien.
Wer hätte die besser vortragen können als Dr. Bürgin?!
Einen entscheidenden Unterschied allerdings gab es zu jener anderen Personengruppe.
Er war eine souveräne Autorität, ein entspannter und freundlich zugewandter Lehrer.
Es schwang nichts ‚unheimlich Dunkles‘ mit, wie bei dem Personenkreis, in dessen Umfeld
seine Forschungen stattfanden. Thomas Mann, Stefan George …
Dietrich von Horn
2. Oktober 2018 um 20:29 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
Liebe Runa,
ich kenne Dr. Bürgin nicht – aber wie du ihn beschrieben hast. Großartig.
Was kann man schöneres über einen Lehrer sagen. Sei dankbar, dass du so einen Menschen kennenlernen durftest.
admin
3. Oktober 2018 um 20:37 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
Sorry, Dietrich, der Kommentar enthielt ein Schlüsselwort zum DLRG-Bilderrätsel: „schön“, deshalb ist er im Filter hängengeblieben. Anders funktionierts leider nicht. :(
Dietrich von Horn
1. Oktober 2018 um 21:37 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
Danke für den Tip!!