Fotolehrgang des Jugendhofes Scheersberg
Exkursion auf die Hallig Hooge
31. Mai ~ 4. Juni 1968
Neben der Klassenfahrt nach Berlin war dieses gemeinsame Pfingst-Wochenende eines der herausragendsten und nachhaltigsten Erlebnisse meiner Jugend Ende der sechziger Jahre:
Erinnert ihr euch noch an das Fotozelt aus dem Jubiläums-Kappuzzle® 250 vor drei Jahren?
Inzwischen habe ich alle Materialien gesichtet und teilweise bereits aufbereitet und werde diese nun in einzelnen Beiträgen (s. u.) und einer umfangreichen Bildergalerie präsentieren. Bis auf diese Bildergalerie, für die ich zunächst noch einmal etwa 100 Negative (neu) scannen muss, schaffe ich das Projekt wohl in diesem Jahr noch.
Beginnen wir mit der Einladung und einem Arikel aus dem Rotstift.
Nach unserer erfolgreichen Teilnahme am Projekt „Mensch und Technik“ der Fotoarbeitsgemeinschaft des Landesjugendringes Schleswig-Holstein 1967 wurde auch die Teilnahme an diesem Ereignis wieder von unserer Schule unterstützt und gesponsert.
Die „Kulturmark“ der Klaus-Harms-Schule übernahm nicht nur die Hälfte der Teilnahmegebühr von 5,- DM, sondern auch die Hälfte der Fahrtkosten – die andere Hälfte wurde vom Jugendhof Scheersberg erstattet. Unterm Strich beliefen sich die Kosten für Teilnahme, Unterbringung und Verpflegung sowie An- und Abreise also auf genau 2,50 DM pro Person.
Photosafari auf Hooge
ROTSTIFT Nr. 18 (Juli 1968)
Ihre Pfingstferien verbrachten zwei Unterprimaner, Joachim Gutzeit und Manfred Rakoschek, auf Hallig Hooge. Zusammen mit zehn anderen Mitgliedern der Photoarbeitsgemeinschaft des Jugendhofes Scheersberg wollten sie die Fauna der Halligen auf den Film bannen.
Vom Wetter begünstigt, machten sich alle bereits nach der Ankunft am Freitagabend auf die Nestersuche. Der Erfolg war noch bescheiden. Die drei Austernfischergelege, die wir fanden, bestanden aus ein paar Gräsern auf den Steinen des Deiches, auf die die Eier gelegt waren.
Am Sonnabend teilte man sich. Drei Gruppen gingen auf Nestersuche (mit viel Erfolg), eine vierte wartete darauf, daß sich eine Zwergseeschwalbe und ein Sandregenpfeifer auf ihr Gelege zurückbegaben.
Am Sonntag gingen die einen ins Watt, um Seehunde zu photographieren, die anderen saßen mit ihren „Geschützen“ bei der Zwergseeschwalbe und dem Sandregenpfeifer. Außerdem wurden weitere Nester entdeckt, Austernfischergelege auf den Wiesen und sogar Lerchennester. Rotschenkelgelege fand man leider nicht, sie waren zu selten und zu versteckt angelegt.
Am Montagmorgen gab es etwas Regen, aber erst der Wolkenbruch am Nachmittag verurteilte die Photofans zum Drinnen-Sitzen. Die Zeit wurde jedoch nicht vertan, man benutzte sie zum Fachsimpeln. Am Dienstagmorgen vor Sonnenaufgang gingen die beiden Kappler dann noch los, um eine brütende Flußseeschwalbe zu photographieren. Ihre Geduld wurde belohnt.
Für alle waren diese zum großen Teil sonnigen Tage nicht nur eine willkommene Ausübung ihres Hobbies außerhalb der Dunkelkammer an der frischen Luft, man lernte auch dazu. Dem Wetter und dem Geschick der Photoamateure, nicht zuletzt aber auch der Geduld der Vögel ist es zu danken, daß jeder über 100 Aufnahmen, einige sogar noch mehr, „im Kanten hatten“.
Die Photos werden zu Hause entwickelt und ausgewertet. Am 7./8. September dann werden die besten Aufnahmen auf dem Scheersberg zu einer Mappe zusammengestellt. Diese zeigt, was die Photoamateure zusammengetragen haben. Sie soll dem Jugendhof Scheersberg als Dank dafür, daß er diese Exkursion möglich gemacht hat, zur Verfügung gestellt werden.
MANFRED RAKOSCHEK
1 Kommentar
manfred rakoschek
25. November 2018 um 12:25 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
nu is dat wedder maal so wiet:
de journalist packt an,
vertellt uns maal all den dummschiet
vun hooge dann und wann.
een halve johrhunnert is dat her
dat mit-fotograf un he afgereist
un fagels op wisch un in luft und meer
schwatt un witt aflichtet meist.