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Dez 17 2011

The Beach Birds

Kappeln

Wie im Beitrag Winterfest 1966 angekündigt, heute nun der Artikel über die Beach Birds, einer weiteren lokalen Angelner Beat-Band aus den sechziger Jahren. Vielleicht erinnert sich noch jemand an die Gruppe oder einzelne Mitglieder und kann ein paar zusätzliche Informationen beisteuern.

Übrigens haben wir immer noch ein offenes Bilderrätsel über eine andere Band aus der gleichen Zeit. Nachdem in den letzten Monaten die Zahl der „SchulZeitReisenden“ erfreulich stark angestiegen ist, findet sich vielleicht jemand, der die dort abgebildete Gruppe noch kennt.


THE BEACH BIRDS

aus: ROTSTIFT Nr. 15 (Oktober 1966)

ROTSTIFT Nr. 15 (Oktober 1966)»Es begann mit einem Plastikeimer und einer Wandergitarre. An einem Abend im August 64 spielten Jo und Klaus auf ihrer Gitarre Wanderlieder, da hatte unser jetziger Schlagzeuger Otto die Idee, ein wenig Takt in dieses Geklimper zu bringen. Er nahm einen Plastikeimer – und das Schlagzeug war perfekt. An diesem Abend kamen wir auch auf die Idee, eine Band zu gründen. Am 1.1.1965 war es dann soweit. Die Beat-Band „The Micles“ war gegründet. Ein Vierteljahr später hatten wir dann diesen Namen satt, und es wurde schwer überlegt, um einen anderen Namen zu finden. Von den Beach Boys hatten wir schon gehört. Von „Strandjungen“ kamen wir auf „Strandvögel“ – „Beach Birds“!

Damals war unsere Anlage noch recht bescheiden. Das Schlagzeug war so groß – es paßte in eine Einkaufstasche. Die gesamte Anlage mitsamt den Birds konnten wir in einem normalen PKW unterbringen. Heute sind dazu mindestens 3 Wagen nötig.

Der erste öffentliche Auftritt fand in einem Strandhotel statt, natürlich in ganz bescheidenem Maße, und zwar in der Veranda. Dieser Auftritt wird uns unvergesslich bleiben. Der Beifall und die Zusprüche wie „Ihr seid ja gut.“ und „Macht man nur so weiter!“ spornten natürlich an. Und so sahen wir uns vor die Entscheidung gestellt, entweder eine große Anlage zu kaufen, oder die Band an den Nagel zu hängen.

Rotstift Nr. 15 - The Beach Birds

Klaus Jürgensen | Günter Meißner | Jo Meyhoff | Otto Pohl

Zum Schluß kamen wir überein, ein großes Risiko auf uns zu nehmen und eine große Anlage zu kaufen. Groß, d. h. in unserem Fall: 8000 DM. Wir hatten Glück, bekamen Verträge und konnten damit nach und nach unsere Anlage bezahlen. Nach einem 3/4 Jahr hatten wir es dann geschafft – die Anlage war bezahlt. Mit der Zeit mußten wir sie jedoch erweitern. Ihr jetziger Wert beträgt ca. 13000 DM.

Zuerst spielten wir immer in der Flensburger Gegend, bis wir auf die Idee kamen, nach Kappeln zu gehen. Unter Strandhotel Kappeln hatten wir uns ein normales Lokal vorgestellt. Aber es ist etwas ganz anderes, die Atmosphäre, die Stimmung und vor allem das Publikum, ein besseres hätten wir uns nicht wünschen können. Es ist sehr aufgeschlossen, beifallsfreudig und geht bei unserer Musik richtig mit. Dann macht auch das Spielen erst Spaß, und – wenn der ganze Saal mitgeht, übertrumpft man sich selbst.

Wir hoffen noch recht oft nach Kappeln kommen zu können, denn es hat wirklich das beste Publikum.«