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Sep 29 2021

Bilderrätsel Nr. 617 – Liening-Produktionszahlen

Auch wenn das alles keinen allzu großen Anklang zu finden scheint, habe ich noch eine dritte Illustration aus der 1950 erschienenen Firmenschrift „5 Jahre Bekleidungswerk Liening“ vorbereitet – nicht zuletzt, weil sie damals bereits so konzipiert wurde, dass sich ein weiteres Bilderrätsel geradezu aufdrängt.

Diesmal ist die Produktivität das Thema.

Wir kennen alle die Vergleiche „so groß wie 23 Fußballfelder“, „elfmal so groß wie das Saarland“, „dreimal zum Mond und zurück“ oder „tausend Badewannenfüllungen“.

Zu den Fragen, die hier zu beantworten sind, hat der Zeichner Skizzen angefertigt, welche die Daten in Relation zu geografischen Vergleichsgrößen setzen.

Wie lauten eure Schätzungen zu den Fragen?

Das Rätsel wird nicht moderiert. Ihr dürft euch auch gern über die Symbolik austauschen.

Bilderrätsel Nr. 617

Liening-Produktionszahlen des Geschäftsjahres 1949/1950

Frage 1: Wie hoch war der Stoffverbrauch (bei 140 cm Breite)?

Antwort: Der STOFFVERBRAUCH deckt bei 140 cm Breite eine Strecke von 1200 km, also von Kappeln an der Schlei bis nach Pisa (Italien).

Bilderrätsel Nr. 617 (1)

Frage 2: Wie viele Knöpfe wurden angenäht?
(Aufeinandergelegt wären sie dreimal so hoch wie der Berg im Hintergrund.)

Antwort: 3 Millionen KNÖPFE wurden verbraucht, die aufeinandergelegt eine Höhe von 15 km, also dreimal so hoch wie der Mont Blanc, ergeben.

Bilderrätsel Nr. 617 (2)

Frage 3: Wie viel Nähgarn wurde verarbeitet?
(Die Länge entspricht zweimal „Karel Gott“ von 1970. lol )

Antwort: Der NÄHGARNVERBRAUCH von 80 000 km reicht
zweimal um die Erde.

Bilderrätsel Nr. 617 (3)

Zusatzfrage: Wie viele Mäntel fertigte jede der 800 Arbeitskräfte*?
(* bezogen auf den Produktionsbereich, also hauptsächlich auf die Näherinnen)

Tipp: Knöpfe – geteilt durch durchschnittliche Anzahl pro Mantel – geteilt durch Arbeitskräfte

Antwort: Jede der 800 Arbeitskräfte fertigt im Jahre 310 Mäntel.

Bilderrätsel Nr. 617 (4)

Mitgemacht haben Hans-Werner Panthel und Maren Sievers, wobei Maren mit ihrer Schätzung sehr dicht bei den zu erratenden Zahlen gelandet ist.

Liening - Produktionszahlen 1949/50

22 Kommentare

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  1. Maren Sievers

    Frage 2: 8888 Knöpfe

    1. admin

      Dann wären 25% der Mäntel mit nur einem Knopf ausgeliefert worden – und der Rest komplett knopflos! :lol:

      1. Maren Sievers

        Stimmt, heutzutage sind viele Einknopfjacken , hab ich falsch nachgedacht

        1. Maren Sievers

          Knöpfe ca 32000, es gab Mäntel mit 3 Knöpfen und welche mit 16 Knöpfen

          1. Maren Sievers

            3,2 Millionen sollte das werden

  2. Maren Sievers

    Frage 3: Garn 80150 km

  3. Maren Sievers

    Zusatzfrage: Jede Näherin fertigte nur einen Teil des Mantels, z.b. Revers annähen, Futter einnähen, Knöpflöcher, Ärmel oder Gürtelschnalle, also hat keine der Näherinnen einen vollständigen Mantel gefertigt

    1. admin

      Tu mal so, als ob! :lol:
      It's only Statistik!
      Herr Liening hat einfach die Anzahl der in einem Jahr gerfertigten Mäntel durch 800 geteilt.
      Also eigentlich lautet die Frage: Wie viele Mäntel wurden 1949/50 produziert?

      1. Maren Sievers

        Bei einer angenommenen Jahresproduktion
        von einer Viertelmillion Mänteln wären es ca.
        313 pro Näherin

        1. Hans-Werner Panthel

          Jetzt noch runterrechnen auf Produktivtag/Kraft. Kommt es hin mit meinen 285? War damals die Arbeitssituation so?

          1. admin

            Maren ist näher dran. ;)

  4. Maren Sievers

    Frage 1: 1550 km Stoffverbrauch

    1. admin

      Kann Google auch fliegen? ;)

      1. Maren Sievers

        Routenplaner gibt km an

  5. Hans-Werner Panthel

    Zuerst die Zusatzfrage:
    Annahme: 6-Tage-Woche, 3 Wochen Urlaub, 6 Krankheitstage = ca. 285 Produktionstage,
    geschätzt 2 Mäntel/Tag/Nähkraft = 285 x 2 = 570 Stück/Tag
    bei 800 Arbeitskräften = 800 x 285 = 228.000 Stück/Jahr,
    Dann die Knöpfe:
    Nach Zeichnung 16 sichtbare und wahrscheinlich 4 nicht sichtbare Knöpfe = 20 Knöpfe/Stück
    = 228.000 Mäntel x 20 Knöpfe = 4.560.000 Knöpfe/Jahr,
    Nun die Stoffmenge:
    Annahme 3,5 Meter/Stück = 228.000 x 3,5 = 798.000 Meter Stoffbahn/Jahr.
    Nun die Garnlänge:
    3,5 Meter Länge, 1,40 Meter Breite = 9,80 Meter Gesamtrandlänge x 2 Meter Garn/Stoffmeter
    = 19,6 Meter/Mantel, x 228.000 Mäntel = 4.468.800 Meter Garn/Jahr.
    Die Variablen sind ganz schön variabel, und ich habe keine Ahnung vom Nähen.

    1. admin

      Ein mutiger Ansatz! :lol:
      Bei der Anzahl der Mäntel pro Näherin hast du 2×285=570 Stück/Tag angesetzt, dann aber mit 285 weitergerechnet. Also: Wie viele sind es pro Näherin im Jahr?
      Bei den Knöpfen geht es tatsächlich um Millionen – aber 20 je Mantel? Auf der Zeichnung sind es nur zum Beispiel nur 16.
      Stoffmenge: Dafür, dass du – wie ich – keine Ahnung vom Nähen hast, ist so eine einfach mal angenommene 3,5-Meter-Kalkulation gar nicht übel. Könnte aber trotz Nachkriegszeit bei einigen Damen etwas knapp sitzen.
      Beim Garn würde ich mich tatsäclich an der Zeichnung orientieren – da bist du meilenweit weg.
      Trotzdem – ein toller Versuch! ;)

      1. Maren Sievers

        3,5 m Stoff sind für einen langen Mantel zu wenig.
        Für Konfektionsgrösse 44 braucht man ca. 4,4 m plus zusätzlich noch Futterstoff.

        1. Maren Sievers

          Ca 6.2 m pro Mantel?

          1. admin

            Die Zahlen dieser Statistiken sind natürlich stark gerundet. Damit es am Ende aufgeht, würde ich etwa 5 m pro Mantel ansetzen.

      2. Hans-Werner Panthel

        Wenn der Rechenfehler gleich zu Anfang gemacht wird, zieht es sich durch.
        Setzen, 6.
        Knöpfe gibt es übrigens nicht nur sichtbar außen, deswegen einfach mal 20 Stück/Mantel.
        Was ist mit dem Punkt Arbeitstage/Kraft?

        1. admin

          Auf dem abgebildeten Mantel zähle ich 16 Knöpfe, auf den Bilder 6-8 in der Bildergalerie in meinem Liening-Beitrag sind deutlich weniger sichtbar. Rechne mal mit durchschnittlich 12, dann sollten die Zahlen passen, wenn man zuvor die Knopfanzahl ermittelt hat.

    2. Maren Sievers

      So weit ich weiss, gab's damals höchstens
      14 Tage Urlaub, wenn überhaupt. Den Anspruch
      auf 24 Tage bezahlten Urlaub gibt es erst
      seit 1963.

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