Zur Abwechslung und aus „gegebenem Anlass“ mal wieder ein Musikrätsel.
Wen sehen wir auf diesem Foto?
Francis Rossi | Status Quo
Allein der Name der Gruppe inspiriert mich immer wieder, mir über die aktuelle Lage, die Verangenheit und die Zukunft ein paar Gedanken zu machen.
Ein „Status quo“ kann Lösung oder Bremsklotz sein oder aber der Antrieb für etwas Neues.
Bei der Gruppe, um die es hier geht, musste er ständig neu definiert werden.
Vor zehn Jahren mindblown-alt habe ich einen kleinen Beitrag über Status Quo verfasst.
Anlass war damals ihr Konzert am 21. Oktober 2011 in der Ostseehalle in Kiel.
Seitdem ist viel passiert. Nachdem uns Rick Parfitt bereits 2016 verlassen hat, ist in diesem Jahr auch der Ur-Bassist Alan Lancaster gestorben, der zwischenzeitlich noch einmal ein kurzes Comeback mit der Gruppe zelebrieren durfte.
Bleibt aus den Sechzigern nur Francis Rossi – kreativ, geschäftstüchtig, sympathisch, witzig!
Aber die Gruppe hat sich so oft gehäutet, dass sie insbesondere seinetwegen auch nach den „verlorenen“ Mitgliedern immer noch weitermachen kann, ohne ihre Identität zu verlieren.
Jetzt ist das Konzert wie gesagt genau 10 Jahre her. Und da der Beitrag in der NDR-Mediathek damals schnell verschwunden war und meine Links sowohl auf den KN-Artikel als auch zum Youtube-Video alsbald aufs tote Gleis führten, habe ich inzwischen tief in meinem Archiv gegraben und präsentiere euch nunmehr den zweiten Teil meines Beitrags zum Thema
Status Quo
Fünf Freunde groß in Fahrt
Unverwüstlich: Status Quo brachten die Sparkassen-Arena
zum Brodeln – Auch die Hooters räumten ab
Kieler Nachrichten vom 24. Oktober 2011
Von Thomas Dittner
Parfitt und Rossi (re.) geben Gas wie vor bald 30 Jahren.
Nur die Setlist könnten die alten Haudegen mal revolutionieren.
Foto: Ehrhardt
Kiel. Die Hooters haben prächtig vorgeheizt. Keine typische Vorgruppe war das, eher ein vollwertiger zweiter Gig: 60 Minuten, in denen die Amerikaner (All You Zombies, Johnny B.) zeigten, warum sie bei der letzten Kieler Woche so abgeräumt hatten. Auf der Bühne in der Sparkassen-Arena wuseln jetzt die Roadies. Umbaupause. Die Menge wartet nun auf eine legendäre Band, die zu England gehört wie die Queen und der Fünf-Uhr-Tee. Doch noch ist von Status Quo nichts zu sehen.
Verkürzen wir uns die Wartezeit mit einem kleinen Rückblick ins Jahr 1974. Deutschland wird 20 Jahre nach dem Wunder von Bern wieder Fußball-Weltmeister. Willy Brandt stolpert über Guillaume. Finanz- und Eurokrisen kennen wir nicht, höchstens eine Ölkrise und Sonntagsfahrverbot. Wir pubertierenden Pennäler kriegen von all dem noch wenig mit, bekritzeln stattdessen unsere Federtaschen mit den Namen der damals angesagten Größen. Die Softies notieren Cat Stevens oder Donovan, die Progressiven Genesis oder Iggy Pop, die ganz Harten Deep Purple oder Led Zeppelin. Auf meiner Federtasche liest man Sweet, Slade, Suzi Quatro, Rubettes (ja, ich schäme mich ein bisschen …).
Eines Tages dann dudelt im Radio, wahrscheinlich bei Wolf-Dieter Stubel, ein Song namens Caroline. Wooow! Wie heißt die Band? Quo? Am nächsten Tag füllen drei große Buchstaben den letzten freien Platz auf meinem Etui. Und es ist der Beginn einer langanhaltenden Freundschaft. Sie wird noch oft auf die Probe gestellt werden, doch gute Freunde verzeihen sich auch manche Eselei. Aber über In The Army Now und unsägliche Cover-Alben reden wir ein anderes Mal.
Genau ein halbes Leben später, diesen Freitag eben, sind wir also wieder zu Besuch bei Freunden. Immerhin noch 3000 wollen Quo in der Sparkassen-Arena rocken sehen. Die Aggressivität früherer Jahre, als für jeden Meter vor der Bühne die Ellenbogen ausgefahren wurden, ist mit dem Alter einer gewissen Gelassenheit gewichen. Damit ist es Punkt 21 Uhr aber erst einmal vorbei: Die Hallenbeleuchtung geht aus, der Adrenalinspiegel nach oben. „The Drone“, das traditionelle Intro, Spot an: Rick Parfitt (63), immer noch blond und immer noch schnell, waltet seines Amtes und haut in die Saiten, der ergraute und mittlerweile zopflose Francis Rossi (62) stimmt ein. Caroline, der alte Kracher, messerscharf, höllisch laut. Gänsehautfeeling wie einst im Mai.
Der Quo-Express ist unterwegs, und auch jenseits der 60 geht auf der Bühne unvermindert die Post ab. Routine, na klar, doch auch in Kiel lässt sich gut beobachten, dass Rossi und Parfitt die Live-Auftritte nach wie vor in vollen Zügen genießen. John „Rhino“ Edwards (Bass) und Drummer Matt Letley legen das wummernde Fundament, auf dem sich die Gitarren austoben können und sich auch Andrew Bown an den Keyboards dann und wann Gehör verschafft.
Nahezu ohne Pause brettert die Band durch die Setlist, die sich zum Verdruss manches altgedienten Fans seit Jahren nur marginal verändert hat – Gelegenheits-Konzertgänger würden sich das aber auch verbitten. Von der neuen CD „Quid Pro Quo“ streuen sie drei Songs ein, von denen das von Parfitt und Wayne Morris geschriebene Let’s Rock noch am ehesten Eindruck hinterlässt. Der Rest ist einfach (Hit-) Legende.
Vor der Zugabe fordern Roll Over Lay Down, Down Down, Whatever You Want und Rockin` All Over The World den Untrainierten im Publikum noch einmal alles ab – ich hätt‘ jetzt gern einen Löffel „Doppelherz“. Zugabe Don’t Waste My Time, Rock’n’Roll Music und Bye Bye Johnny – danach, das weiß der Fan, nützt kein Betteln mehr, das war’s. Winken, Applaus, Abgang. Als die Lichter in der Halle nach gut 100 Minuten PowerRock angehen, muss ich wieder an die Geschichte mit der ollen Federtasche denken. Wenn ich denn heute noch eine hätte, Quo stünde natürlich wieder drauf.
Schleswig-Holstein-Magazin vom 22. Oktober 2011
Und zum Abschluss dieses wunderbare Smartphone-Video von oeia2011, das seit zehn Jahren kaum wahrgenommen wird – weniger Klicks als Zuschauer. mindblown
Während der Verfasser des Konzert-Berichts seine Initialzündung erst 1973 mit Caroline hatte, begann unsere „Freundschaft“ mit (The) Status Quo bereits fünf Jahre früher, und zwar 1968 mit Pictures of Matchstick Men, Black Veils of Melancholy und Ice in the Sun.
Im Juni 1968 schafften sie es auch auf das Cover der BRAVO – allerdings nur auf die Rückseite.
Kurz darauf hatte Hanna die einmalige Gelegenheit, Status Quo live im Marquee Club in London zu erleben!
Um so mehr dürfte sie es verschmerzt haben, dass die frühen Hits beim Konzert in Kiel ausgespart, während die Erwartungen einer Beat-Generation nach uns voll befriedigt wurden:
Status Quo – Setlist
vom 21. Oktober 2011 in Kiel
Caroline
Something ´bout You Baby I Like
Rain
Rock ’n‘ Roll ’n‘ You
Mean Girl
Softer Ride
Beginning of the End
Two Way Traffic
What You’re Proposing / Down the Dustpipe / Little Lady / Red Sky / Dear John
Big Fat Mama
The Oriental
Creepin‘ Up on You
Let’s Rock
Gerdundula
In the Army Now
Drum Solo / The Killer
Roll Over Lay Down
Down Down
Whatever You Want
Rockin‘ All Over the World
Zugabe:
Don’t Waste My Time
Rock and Roll Music / Bye Bye Johnny
Die Geschichte der grünen Fender (Telecaster)-Gitarre erspare ich mir hier, obwohl ich „gefühlt“ dabei war, als Francis Rossi sie durchbohrt hat. Hab‘ einfach zu viele Dokus gesehen. wink
Status Quo erraten haben Maren Sievers , Dietrich von Horn , Heino Küster, Eckehard Tebbe und Holger Petersen.
25 Kommentare
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Eckehard Tebbe
24. Oktober 2021 um 13:20 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Eindeutig F.R. an der Klampfe. Daneben wohl Richie. Wir sind echt froh. dass wir sie live erleben konnten. Leider nur einmal, weil ein Konzert in Hannover ausfiel. Sind dann nach Osnabrück hinterher gereist. Und wir waren nicht böse, dass sie den 4. Akkord noch nicht gefunden hatten. Drei haben gereicht. Die Stadthalle hat irrsinnig gebebt. Die beiden Konzertkarten – sowas wirft man ja nicht weg – hab ich allerdings versaut, als ich sie laminieren wollte. Das Resultat war nahezu schwarz … was so ein kleines silbernes Quadrat alles vernichten kann … Passiert mir nicht noch einmal.
Maren, hast du sie in Wacken gesehen? Da kommt Neid auf. Ich kenne da allerdings einen Ignoranten, der dort war und sie sich nicht angesehen hat. War lieber vor der Bühne von obskuren Metal-Schrotthändlern … Sorry, bin mal wieder böse …
Maren Sievers
24. Oktober 2021 um 18:24 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Es gibt eben Auftritte, die man nicht vergisst,
bei mir war's Udo Lindenberg in Jübeck
mit meinem heutigen Mann und wir standen
natürlich ganz vorne.
Von "in the Army now"
hab ich sogar mal die Akkorde auf ner
Billigklampfe geübt, das Gitarrespielen aber
dann aber doch aufgegeben, weil Trompete und
Flügelhorn mir besser lag.
Holger Petersen
24. Oktober 2021 um 11:03 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Alan Lancaster von Status Quo ( scheinbar im vergangenen Monat verstorben)?
Eckehard Tebbe
24. Oktober 2021 um 10:07 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Status Quo
Heino Küster
23. Oktober 2021 um 20:11 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Francis Rossi von Status Quo (?)
Dietrich von Horn
23. Oktober 2021 um 16:26 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Francis Rossi Status Quo
Runa Borkenstein
23. Oktober 2021 um 06:47 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
David Gilmour
Maren Sievers
21. Oktober 2021 um 23:11 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Da ist ein Zusatz- Loch
drin in der Gitarre.
Maren Sievers
21. Oktober 2021 um 23:09 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Und 21.Okt 2011 in der
Kieler Ostseehallevor 10 Jahren
Maren Sievers
21. Oktober 2021 um 22:55 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
21.Okt.2007 Alsterdorfer Sporthalle
admin
21. Oktober 2021 um 21:06 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Ihr merkt, wie wichtig mir dieser Anlass ist, weshalb ich auch jede Menge Tipps gebe, damit ihr das Rätsel lösen könnt.
Hier noch einer:
Die grüne „Ur-“Gitarre wurde vor zwei Jahren für 140.000 Euro versteigert – obwohl oder weil sie „kaputt“ war. Aber das ist ja seit Bansky nichts Neues mehr.
Dieses „Kunstwerk“ wurde allerdings nicht geschreddert, sondern durchbohrt.
Heino Küster
21. Oktober 2021 um 20:59 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Alan […] gestorben am 26.9.21 (?)
admin
21. Oktober 2021 um 21:12 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Der ist es nicht.
Maren Sievers
21. Oktober 2021 um 20:11 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Gegebener Anlass:
Tod von Bandmitglied [Alan …]
admin
21. Oktober 2021 um 20:39 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Richtige Antwort, Maren! Und der Tod des Bassisten, der allerdings zum Zeitpunkt des Fotos schon lange nicht mehr dabei war, hat mich tatsächlich noch mal nachschauen lassen, wann wir die Band zuletzt gesehen haben. Und das war dann letztlich der „Anlass“ für dieses Rätsel.
Maren Sievers
21. Oktober 2021 um 22:35 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
19.09.2021 in Dresden?
Maren Sievers
21. Oktober 2021 um 22:37 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Sollte 2022 heissen. Dann ist
eine Tour geplant.
Maren Sievers
21. Oktober 2021 um 22:50 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Zuletzt 2017 in Wacken
Maren Sievers
21. Oktober 2021 um 20:10 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Status Quo: Francis Rossi
Heino Küster
21. Oktober 2021 um 19:31 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Keith Richards oder Ron Wood (?)
admin
21. Oktober 2021 um 19:57 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Keith spielt tatsächlich schon ewig und ausschließlich eine Fender Telecaster, Ron Wood hingegen sah man lange an der „Strato“, aber auch an der „Gibson Les Paul“, bis er sein eigenes Modell kreiert hat: die „Ron Wood Signature“ – auch eine Fender, aber eben keine „Tele“.
Und auch nicht grün. :lol:
Maren Sievers
21. Oktober 2021 um 18:50 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Unseren Admin Achim?
admin
21. Oktober 2021 um 19:01 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Ich besitze keine elekrische Gitarre – und schon gar keine grüne Fender Telecaster.
Hans-Werner Panthel
21. Oktober 2021 um 16:01 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Harro Mehne
admin
21. Oktober 2021 um 19:03 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Harro spielt eine Fender Stratocaster. Und grün ist die auch nicht.