Noch so ein Sechziger-Ding, das mir – weil ziemlich unbekannt – keine Ruhe lässt.
Gestern habe ich mir die Arte-Doku
QT8: Quentin Tarantino – The First Eight
zum zweiten Mal angeschaut und seinen letzten Film
Once Upon a Time in Hollywood
ohnehin schon dreimal.
Aus diesem Film stammt auch das folgende Szenenfoto.
Frage: Worum geht’s?
Hullabaloo
Quentin Tarantino hat wie kein Zweiter alle Kinofilme im Kopf, mit denen er aufgewachsen ist oder die er sich später noch reingezogen hat.
Seine Werke sind voll von visuellen Zitaten, unterlegt mit Musik, die wir fast alle tief unten abgelegt haben, selbst wenn sie sich nicht mehr an die Titel erinnern oder diese tatsächlich jemals gehört haben. Genial.
Sein letzter – oder besser sein „vorletzter“ – Film Once Upon a Time in Hollywood enthält jede Menge Rückblenden, auch auf amerikanische TV-Serien.
Hier zunächst der offizielle Trailer zum Kinostart 2019, der genau mit diesem Standfoto endet.
Hullabaloo
war in den Sechzigern eine der wichtigsten Serien, die der wachsenden Popularität der neuen Musik einen Platz im Fernsehen boten.
In Deutschland gab es den Beat-Club von Radio Bremen (ab September 1965) und Beat, Beat, Beat vom Hessischen Rundfunk (ab Januar 1966), in Großbritannien Ready Steady Go (ab August 1963) und Top of the Pops (ab Januar 1964) und in den USA Shindig! auf ABC (ab September 1964 – zunächst spezialisiert auf das damalige Folk-Revival) und schließlich Hullabaloo auf NBC (ab Januar 1965).
30 Jahre später wurde das noch existierende und (einigermaßen) anschaubare Material auf VHS-Cassetten und ab 2000 dann auf drei DVDs mit einer Gesamtspieldauer von 13 Stunden erneut veröffentlicht.
Diese großartige Serie hatte insgesamt 48 Folgen, von denen das wichtigste Material gerettet werden konnte. Dabei spielt für mich letztlich die Bildqualität eine untergeordnete Rolle, obwohl die auf den DVDs überwiegend gut bis sehr gut ist – die Tonqualität sowieso!
Aufgetreten sind damals fast alle aktuellen amerikanischen und sehr viele britische Bands und Solisten, zum Teil zugeschaltet aus England mit dem Beatles-Manager Brian Epstein als Moderator.
Präsentiert wurde die Show von wechselnden Moderatoren, wie z. B. Barry McGuire, David McCallum („Illya Kuryakin“ aus Solo für O.N.C.E.L.), Frankie Avalon, Jerry & Gary Lewis (Papa & Sohn), Michael Landon („Little Joe“ aus Bonanza), Paul Anka, Peter Noone (Herman’s Hermits), Petula Clark, Sammy Davis Jr. und Trini Lopez.
Hier einige Highligths der damaligen Live-Auftritte:
The Animals – Bring It On Home To Me / We Gotta Get Out Of This Place / It’s My Life
Barry McGuire – Eve Of Destruction
The Byrds – Mr. Tambourine Man / I Feel a Whole Lot Better / Times They Are A-Changin‘
Freddie & The Dreamers – I’m Telling You Now
Gary Lewis & The Playboys – Everybody Loves A Clown
The Gentrys – Keep On Dancing
Georgie Fame & The Blue Flames – Yeah, Yeah
Gerry & The Pacemakers – It’s Gonna Be Alright
Herman’s Hermits – I’m Into Something Good / Mrs. Brown You’ve Got A Lovely Daughter
The Hollies – Yes I Will / Look Through Any Window
Johnny Rivers – Memphis
The Kingsmen – Louie, Louie
The Kinks – You Really Got Me / All Day And All Of Night
The Lovin‘ Spoonful – Do You Believe In Magic / Daydream / You Didn’t Have To Be So Nice
Marianne Faithfull – As Tears Go By / Come And Stay With Me
Nancy Sinatra – These Boots Are Made For Walkin‘
The Nashville Teens – Tobacco Road
Paul Revere & The Raiders – Kicks / Just Like Me
Peter & Gordon – True Love Ways / Woman
Petula Clark – Downtown
The Rolling Stones – She Said Yeah / Get Off Of My Cloud
Sam The Sham & The Pharaohs – Wooly Bully / Ring Dang Doo
The Searchers – What Have They Done To Rain / Love Potion #9
Simon & Garfunkel – Homeward Bound
Sonny & Cher – I Got You Babe
The Supremes – Back In My Arms Again / Nothing But Heartaches
The Turtles – You Baby
Wayne Fontana & The Mindbenders – The Game Of Love
The Young Rascals – Good Lovin‘
The Zombies – She’s Not There
Besonders amüsant waren die aktuellen Top-Hits, live dargeboten von den jeweils anwesenden Gästen.
Da sangen dann z. B. The Lovin‘ Spoonful „Help“, The Byrds „Do You Believe In Magic?“,
The Mamas & The Papas „Nowhere Man“ und – mein mein persönlicher Favorit –
Sonny & Cher „(I Can’t Get No) Satisfaction“, wobei Cher kurz den Text vergaß.
8 Kommentare
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Katr!n Wummel
12. Mai 2022 um 13:14 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Schlaflosigkeit
Eckehard Tebbe
12. Mai 2022 um 11:18 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Danke für den Hinweis, Achim
Die Arte-Doku wird's wohl noch in der Mediathek geben. Muss ich sehen. Sowas ist Pflicht. Das Buch hab ich im letzten Urlaub gelesen. Großartig. Stil, der mir total gefällt. Erste Sahne auch Tarantinos Verweben von Realität und Fiktion, besonders interessant für Film-Freaks. Den Film hab ich aber auch noch nicht gesehen. Asche auf mein gelichtetes Haupt. Werde das alsbald nachholen. Wenn ich mir den Trailer so ansehe, ist er offenbar erneut mit einem hochklassigen Soundtrack angereichert: Paul Revere, Box Tops, Neil Diamond, Roy Head, Mitch Ryder … Tarantino hat es einfach drauf. Natürlich auch wieder reichlich gewaltgeschwängert. Ohne kommt Quentin ja nicht aus. Muss ich mir wohl ohne meine Frau ansehen.
admin
12. Mai 2022 um 12:16 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Die Doku war nur bis 11.06.2020 verfügbar.
Maren Sievers
11. Mai 2022 um 22:47 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Hulabaloo dancing
admin
12. Mai 2022 um 10:57 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Was meinst du, soll das sein?
Maren Sievers
15. Mai 2022 um 12:17 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Go Go Dancing, eben Gehopse.
Heino Küster
11. Mai 2022 um 15:14 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Die „ersten acht Filme“ von Quentin Tarantino von 1992 bis 2015, u.a. Pulp Fiction.. ;-)
Heino Küster
11. Mai 2022 um 15:09 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Twist?