David Van Cortlandt Crosby
* 14. August 1941 † 18. Januar 2023
Alles was man über David Crosby wissen sollte und nicht ohnehin schon kennt, ist nachzulesen bei Wikipedia und – viel besser! – hautnah zu erleben in einer vor gut vier Jahren (preisgekrönten) filmischen Biografie von Cameron Crowe.
Dass bei Wikipedia nicht immer alles so unbedingt stimmt, hat sich hoffentlich herumgesprochen. Dort steht z. B.
„Von 1964 bis 1967 spielte er mit ihnen [den Byrds] fünf Alben ein und entwickelte sich zum anspruchsvollen Songwriter in der Gruppe.“
Anspruchsvoll ja, aber tatsächlich gab es auf diesen fünf LPs nicht mal eine Handvoll Original-Crosby-Titel. Sein erster eigener Song erschien erst auf der dritten Byrds-LP „Fifth Dimension“.
Da er auch als B-Seite der Single „Mr. Spaceman“ veröffentlicht wurde und ich mir 1966 LPs kaum leisten konnte, ist „What’s Happening?!?!“ auf diese Weise in mein Leben getreten und gehört bis heute zu meinen ewigen Lieblingstiteln überhaupt.
The Byrds
What’s Happening?!?! (1966)
Ohne alles, was ohnehin schon tausendmal geschrieben wurde, noch einmal zu wiederholen, fallen mir außer der gerade erwähnten Single noch zwei Sachen ein:
- der historische Auftritt von Crosby, Stills, Nash & Young auf dem Woodstock Festival 1969 (tags darauf dann mit Jefferson Airplane in der Dick Cavett Show)
- der Doppelauftritt beim Monterey Pop Festival 1967 sowohl mit den Byrds als auch mit Buffalo Springfield
Nachdem ich 2021 die aktuelle CD „For Free“ erworben und dann vor zwei Wochen das neue Album „Live At The Capitol Theatre“ bestellt habe, hat mich die Todesnachricht ziemlich geschockt.
David Crosby & the Lighthouse Band
Woodstock (Joni Mitchell 1969)
(Live at the Capitol Theatre 2018)
Ich habe den Typen wirklich gemocht. Nicht zuletzt deshalb ist auch eines seiner Stücke in meinem Songbook gelandet, das wir dann 1976 in einer Hausmusik-Session in der Rathausstraße 11 aufgenommen haben.
Music Is Love
© 1971 David Crosby (mit Graham Nash & Neil Young)
Aufnahme: 1976
Nun zum medialen Highlight!
2019 lief auf arte „David Crosby: Remember My Name“, ein von Cameron Crowe gedrehter Dokumentarfilm.
Da diese Doku bis heute in Deutschland noch immer nicht erschienen ist, ist es sehr lobenswert, dass der Film seit dem 20. Januar noch einmal für kurze Zeit (bis zum 19. April) in die arte-Mediathek aufgenommen wurde.
Zum Anschauen/Downloaden des Films diesen Mediathek-Link anklicken und dann im Browser Seite speichern unter… oder den Link gleich mit der rechten Maustaste anklicken und dann Ziel speichern unter…
Oder gern auch direkt auf ARTE Concert gehen. Dort gibt es aktuell noch weitere hervorragende Dokumentationen, z. B. über Eric Clapton, The Who, Annie Lennox, Amy Winehouse u. a.
Zu guter Letzt zwei schöne Videos.
2016 hatte Joan Baez in New York eine Schar illustrer Gäste eingeladen, um mit ihnen zusammen ihren 75. Geburtstag musikalisch zu feiern. Es wurde ein großartiges Konzert. Hier der Gastauftritt von David Crosby mit einem Beatles-Song.
Joan Baez & David Crosby
Blackbird (Lennon/McCartney 1968)
(Live at the Beacon Theater 2018)
Und für alle Byrds-Fans (speziell für Hans-Werner) einer ihrer größten Hits (in Stereo):
The Byrds
Turn! Turn! Turn! (1965) (Pete Seeger 1950)
Chris Hillman | David Crosby † | Michael Clarke † | Gene Clark † | Jim (Roger) McGuinn
6 Kommentare
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Heino Küster
26. Januar 2023 um 13:18 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Sehr schöne Erinnerungen!
Und 'Turn, Turn, Turn' heute so zeitgemäß:
ein musikalischer "Doppelwumms" der Byrds zur "Zeitenwende"! ;-)
Maren Sievers
24. Januar 2023 um 18:40 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Wieder ein Zugang in der himmlischen Band …
admin
24. Januar 2023 um 19:04 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
David Crosby selbst war wegen seiner vielen „Sünden“ nicht davon überzeugt, dass er dort einmal landen wird.
Runa Borkenstein
26. Januar 2023 um 11:32 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
oder auch: … "Zugang zu himmlischer Musik"…
…tief berührend, diese 'Präsentationen' !
Eckehard Tebbe
21. Januar 2023 um 10:17 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Man ist traurig, wenn wieder ein Großer dahin gegangen ist, obwohl er selbst sich ja wunderte, dass er andere so lange überlebt hat. Seinen Lebenswandel beschrieb er ja als etwas wenig nachhaltig. Er prägte die Byrds und Crosby Stills Nash (& Young), war aber auch danach noch ausgesprochen aktiv und hörenswert, solo, mit Graham Nash und CPR. Eine gute Zusammenfassung seiner Aufnahmen findet sich auf 'Voyage'. David, goodbye.
Hans-Werner Panthel
20. Januar 2023 um 18:27 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Mein Hit bleibt Turn! Turn! Turn! von ihm und den Byrds:
„… A time for peace, I swear it's not too late.“