Der „Untergang“ des Kappelner Heringszauns ist – dank der Bohrmuschel evil – seit langem besiegelt.
Dass er quasi „neu gebaut“ werden muss, ist inzwischen unstrittig. Jetzt geht es darum, wie er zukünftig aussehen soll und natürlich – wie immer –, wer das Ganze bezahlt.
Heute stand es im Schlei-Boten: Der „Arbeitskreis Heringszaun“ möchte die „große Variante“.
Ich auch. Deshalb werden die Schulzeitreisen ab sofort diese Initiative unterstützen.
Ob und wie wir uns an diesem Großprojekt beteiligen können, wird man sehen. Aber wenn Ingwer dabei ist, bin ich auch dabei.
Hier erstmal der Artikel von heute.
„Es kommt etwas auf Kappeln zu“ – das verspricht der Arbeitskreis Heringszaun mit Olaf Stefanides (Verschönerungsverein, v.li.), Thomas Grohmann (Politik), Andy Graunke (Heringskönig), Helga Thurau (Wirtschaftskreis Pro Kappeln), Tanja Thurau (Heringskönigin), Henning Herges (Kappelner Werkstätten) und Ingwer Hansen (Touristikverein). Es fehlen Dieter Clausen (Verschönerungsverein), Lara Zemite (Wirtschaft und Touristik Kappeln GmbH), Bürgermeister Heiko Traulsen und Thies Kölln.
Heringszaun-Retter sammeln sich
Ein Arbeitskreis entwickelt Initiativen zur Umsetzung der großen Variante
des Kappelner Wahrzeichens. Jeder kann dazu beitragen.
von Rebecca Nordmann ~ Schlei-Bote vom 29. Februar 2020
KAPPELN | Er ist das Kappelner Wahrzeichen schlechthin. Vor der Schleibrücke. Und vor der Mühle. Der Heringszaun ist mehr als nur ein schnödes Wasserbauwerk, zumindest für die meisten Kappelner Bürger. Allerdings zerfällt er mehr und mehr in seine Einzelteile, schuld ist die Bohrmuschel, die den Pfählen aus Eschenholz in den vergangenen Jahren spürbar zugesetzt hat. Der politisch bewilligte Neubau aus robustem Eukalyptusholz kostet 521.000 Euro (knapp 443.000 Euro davon als Fördermittel aus dem Europäischen Meeres- und Fischereifonds) – liefert aber nur eine kleinere Variante des derzeitigen Zauns. Um die große Version Wirklichkeit werden zu lassen, hat sich ein Arbeitskreis gegründet – und der startet nun in eine aktionsreiche Phase.
Es wird der kleine – vorerst
Bei Politik und Verwaltung ist bereits vor einer Weile angekommen, dass die Kappelner ihren Heringszaun in der lieb gewonnenen Version mit zwei Trichtern behalten wollen. Problem: Dafür sind weitere gut 300.000 Euro nötig. Schon im Sommer hatten etliche Bürger in unserer Zeitung vorgeschlagen, einen Sponsorenaufruf oder Ähnliches zu starten. Der Arbeitskreis, dem Mitglieder des Verschönerungsvereins, des Touristikvereins, der Kappelner Werkstätten, des Wirtschaftskreises Pro Kappeln, der Wirtschaft und Touristik Kappeln GmbH, der Stadtverwaltung, der Kommunalpolitik und natürlich das amtierende Heringskönigspaar angehören, hat diese Gedanken aufgegriffen und verschiedene Initiativen angeschoben.
Shirt, Puzzle, Tasche, Mouse-Pad
Die Kappelner Werkstätten haben gleich eine ganze Palette an Heringszauns-Produkten entwickelt, bei dem jeder, der eines davon erwirbt, automatisch etwas zum Neubau der großen Variante beiträgt. Es gibt T-Shirts, eine Segeltuchtasche, eine Schirmmütze, ein Mouse-Pad, ein Puzzle und verschiedene Becher. Alle Produkte tragen den Heringszaun – als Fotografie, als Zeichnung, als stilisierte Fassung. Und von jedem verkauften Shirt, von jeder verkauften Tasse fließt ein Anteil auf das Heringszaun-Spendenkonto bei der Stadtverwaltung. Drei Verkaufsstellen Bislang stehen drei Verkaufsstellen für die Heringszaun-Utensilien fest: das „Kawerk“, die offene Manufaktur der Werkstätten in der Mühlenstraße, der Touristikverein in der Mühlenstraße und Spielwaren Schmidt in der Schmiedestraße. Es ist aber davon auszugehen, dass weitere Standorte hinzukommen. Sie alle stellen ihre Flächen zur Verfügung, schaffen Platz für den guten Zweck – und dürfen sich so schon mal als „Retter des Heringszauns“ fühlen. Dazu wird aber auch jeder Bürger oder Urlauber, der eine Heringszaun-Mütze oder ein Heringszaun-Puzzle erwirbt. Verkaufsstart ist heute in einer Woche – am Sonnabend, 7. März, pünktlich am Wochenende der „150 Jahre Stadtrecht“-Feier.
Mit Losen zu einem neuen Heringszaun
Parallel dazu hat der Verschönerungsverein eine Losaktion ins Leben gerufen (wir berichteten). Anfang April startet der Losverkauf, dessen Reinerlös in den Bau der großen Zaunvariante fließt. Einige hochwertige Preise stehen bereits fest, nach der jüngsten Berichterstattung zum Thema haben weitere lokale Unternehmen ein Sponsoring eines Preises angekündigt. Und bis zum 8. März können ihnen dies andere Firmen noch gleich tun – und auf diese Weise den Reinerlös nach oben schrauben. Die Lose können sowohl in der Kappelner Innenstadt als auch online erworben werden.
Spendenkonto
Unabhängig von jeder Aktion – in naher oder ferner Zukunft – sind bereits jetzt Spenden für den Heringszaun möglich. Die Verwaltung hat dafür ein eigenes Konto eingerichtet bei der Schleswiger Volksbank (IBAN: DE08 2169 0020 0008 5000 10), der Verwendungszweck lautet „PK 30, Spende Heringszaun“.
Anlässlich dieser Initative werde ich versuchen, das zusammentragen, was mir in diesem Zusammenhang bekannt ist und auch noch einmal einige Schulzeitreisen-Bilder in neuer Zusammenstellung wiederholen.
Einen Teil der unzähligen Fotos aus den letzten über hundert Jahren, die die Veränderungen des Heringszauns dokumentieren, werde ich bei Gelegenheit mal rauskramen und chronologisch präsentieren – es ist eines meiner Lieblingsmotive.
1 Kommentar
Heino Küster
3. März 2020 um 14:16 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
Eine tolle Initiative, die ich gerne unterstützen werde. :!: