Klaus-Harms-Schule
An den Bodensee
(aus dem Jahresbericht 1963/64)
»Die erste Station auf unserer Klassenfahrt an den Bodensee unter Leitung von Oberstudienrat Reinhardt war die Jugendherberge in Konstanz. Sie liegt auf einer Anhöhe ziemlich weit vom Stadtzentrum entfernt und ist in einem Wasserturm untergebracht.
Von Konstanz aus unternahmen wir schöne Wanderungen in die nähere Umgebung (Reichenau und Mainau) und eine Tagesfahrt den Rhein abwärts zum Rheinfall von Schaffhausen. Es war sehr beeindruckend , die ungeheuren Wassermassen des Rheins in die Tiefen stürzen und die gewaltigen Gischtwolken aufsteigen zu sehen. Allerdings blieben auf uns auch nicht ganz ohne Eindruck die Preise für Zigaretten und Schokolade, die in der Schweiz verblüffend niedrig sind.
Von Konstanz siedelten wir nach Überlingen über. Von hier aus statteten wir dem berühmtesten Barockkloster Deutschlands, Birnau, einen Besuch ab. Sehr interessant war die Besichtigung der Pfahlbauten in Unteruhldingen. Einen Tag verbrachten wir in der Nähe von Singen auf dem Hohentwiel im Hegau. Der Hohentwiel ist ein Vulkanschlot, auf dem eine sehr alte Festung aus dem 10. Jahrhundert steht; angeblich soll Meister Ekkehard, dessen Leben Scheffel in seinem berühmten Roman geschildert hat, einige Zeit hier verbracht haben.
Auf der Fahrt nach Lindau machten wir in Meersburg halt und versäumten natürlich nicht, das Annette v. Droste-Hülshoff-Museum zu besichtigen. Von der Meersburg aus hat man einen weiten Ausblick auf den Bodensee und seine Ufer. Wir waren jedes Mal wieder ergriffen von der Schönheit und Anmut dieser Gegend Deutschlands. An schönen, klaren Sonnentagen konnten wir sogar die Gipfel der Alpen im Dunst am Horizont schimmern sehen.
Von Lindau aus fuhren wir mit dem Zug nach Dornbirn (Österreich) und durchstiegen die Rappenlochschlucht. Ein Fluß hatte sich dort tief in die Felsen eingefressen. Da es einen Tag vorher geregnet hatte, rieselten kleine Bäche von den herabhängenden Felsen in die Schlucht. Auf einem schmalen Holzsteg durchwanderten wir die Klamm, und nicht selten tröpfelte uns Wasser von den feuchten Wänden auf den Kopf.
Die letzte große Fahrt führte uns nach St. Gallen, wo wir uns das Münster ansahen. Viel zu früh mußten wir uns wieder für die Heimfahrt rüsten. In Ulm machten wir halt, um das berühmte Münster zu besichtigen. Leider reichte die Zeit nicht für die Besteigung des 161 m hohen Turmes aus. Als letzten Aufenthalt wählten wir Stuttgart, wo uns unser früherer Direktor, Herr Wittkopp, freudig begrüßte und uns anschließend in Stuttgart herumführte.
Müde, aber erfüllt von Erlebnissen konnten wir auf der Heimreise sagen, daß die Klassenfahrt, die uns so viel Schönes nahe gebracht hatte, für uns unvergeßlich bleiben wird.
(Elisabeth Magnussen, UI)«
2 Kommentare
Ulf Schneider
23. April 2012 um 12:04 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Super Zusammenfassung. Hört sich nicht grundlos wirklich aufregend an, da kamen einige Erlebnisse für die Erzählungen an die Kinder zusammen. Danke Achim!
Almut Langenfeld, geb. Weiland
31. Dezember 2011 um 11:47 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Vielen Dank, Achim, für dieses Zusatzbonbon! Ich erinnere mich zwar an eine schöne Klassenfahrt, hätte aber nie mehr die Einzelheiten gewusst. Im übrigen freue ich mich jeden Tag an den Schulzeitreisen, da ich im Moment nicht so mobil bin.Ich hoffe, es geht im nächsten Jahr so schön weiter und wünsche Dir und allen, die hier mitreisen, einen guten Jahreswechsel und ein gesundes neues Jahr!
Herzliche Grüße, Almut