Und nun kommt das, was ich beim vorletzten Bilderrätsel angekündigt habe: ein Foto, bei dem ich die halbe Lösung – nämlich den Straßennamen – gleich mitliefere.
Die Aufnahme stammt wieder von Fritz Reinhardt, diesmal aus dem Jahr 1975. Und wieder handelt es sich um die Rückansicht eines Gebäudes in Kappeln.
Schwere Frage:
Wie lautet die Hausnummer bzw. der Name des Geschäfts in der Schmiedestraße?
Da sich die Hausnummer nicht filtern lässt, bitte ich um Nennung „in Worten“, also (z. B.) nicht „23“, sondern „dreiundzwanzig“.
Wir blicken von hinten auf die Bäckerei Steffensen in der Schmiedestraße 12. Da man den Schornstein von der Ladenseite aus nicht wahrgenommen hat, dürfte den meisten Kapplern, die die Bäckerei ihr Leben lang kannten und als Filiale der Bäckerei Meesenburg bis heute kennen, diese Perspektive kaum vetraut vorkommen.
Auf dem schönen Foto von Walter Stöckel aus dem Jahr 1961 – aufgenommen vom Kirchturm –, das bereits in der Galerie des Bilderrätsels Nr. 217 zu sehen war, sind das Gebäude und der Schornstein oben in der Bildmitte deutlich zu erkennen.
Für die Auflösung des Rätsels habe ich in meinen Unterlagen nach Daten und Hinweisen zur Bäckerei Steffensen gesucht und bin dabei auf interessante, aber auch auf widersprüchliche Informationen gestoßen.
Dann trat ein unverhoffter Glücksfall ein: Andreas Steffensen, der letzte Inhaber der Bäckerei Steffensen vor dem Verkauf an Meesenburg, erkannte natürlich seine Backstube wieder und war auf Nachfrage sehr auskunftsbereit.
So ergibt sich folgendes Bild:
Bäckermeister Peter Görrissen kaufte die Bäckerei von August Hansen („August Bäcker“) etwa 1902/03.
Im November 1937 kaufte Peter Steffensen zusammen mit seiner Ehefrau Anna die Bäckerei von Peter Görrissen. Mit Kriegsbeginn wurde er zur deutschen Wehrmacht eingezogen, kehrte im Oktober 1945 nach Kappeln zurück und verstarb hier im November 1945 infolge seiner Leiden in russischer Kriegsgefangenschaft.
1946 wurde die Bäckerei von seiner Witwe Anna Steffensen wiedereröffnet. Einer Ihrer Meister war ihr Schwager Heinz Steffensen, der sich später in Gelting selbständig machte und schließlich die Bäckerei im Süderholm an seinen Neffen Hans-Christian Petersen verkaufte.
Der Sohn von Peter und Anna Steffensen, Andreas Steffensen (geb. 1938), übernahm 1965 die Bäckerei zusammen mit seiner Frau Erika von Anna Lobitz, verw. Steffensen. 1994 wurde die Bäckerei an Bäcker Meesenburg verkauft und besteht noch heute als Filial-Betrieb, nach Worten von Dieter Meesenburg der beste Betrieb, den er jemals erwerben konnte.
Erraten wurde die Bäckerei in der Schmiedestraße 12 außer von Andreas Steffensen auch von Wolfgang Jensen, Heino Küster, Wolfgang Dase, Regina Blätz, Gerhard Wummel, Klaus-Detlef Schnoor und Runa Borkenstein.
Ich bedanke mich herzlich bei Andreas Steffensen für die Informationen und bei Konrad Reinhardt für das wieder einmal sehr interessante Foto seines Vaters.
48 Kommentare
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Peter Steffensen
7. Juli 2016 um 07:25 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
Bild 370. Natürlich die Bäckerei Steffensen, Schmiederstr. 12, in der ich als jüngster Sohn des Bäckermeisters Peter Steffensen, sieben Monate nach seinem Tod geboren, aufgewachsen bin. Auf dem Grundstück zur Querstr. wurden damals vier Schweine gehalten. Zwei wurden an Schwensen verkauft und zwei von ihnen in der Bäckerei im Winter geschlachtet, bis es dann Beschwerden von Nachbarn wegen des Geruches gab. Die Schinken wurden in einer Kate im Wassermühlenholz geräuchert und wenn der Kuckuck im Frühling das erste Mal rief, waren sie fertig, hieß es.
Katr!n Wummel
4. Juli 2016 um 18:44 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
Vier
Klaus-Detlef Schnoor
4. Juli 2016 um 08:57 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
Die Zwölf
Katr!n Wummel
4. Juli 2016 um 08:27 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
Zwei
Runa Borkenstein
4. Juli 2016 um 11:23 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
oder zwölf ? :)
Runa Borkenstein
4. Juli 2016 um 12:14 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
Meesenburg, Thaysen,
und wie sie alle heißen…
Gerhard Wummel
4. Juli 2016 um 00:04 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
Zwölf
Regina Blätz
3. Juli 2016 um 21:23 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
Schmiedestraße zwölf
Bäckerei jetzt Merseburg aber damals?
Michaela Bielke
3. Juli 2016 um 20:26 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
ich habe keine Ahnung :(
Wolfgang Dase
3. Juli 2016 um 14:39 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
zwölf – und könnte eine Bäckerei gewesen sein
Maren Sievers, geb. Bonau
3. Juli 2016 um 12:43 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
Hat das Gebäude da gestanden,wo Meyborg war???
Katr!n Wummel
3. Juli 2016 um 17:34 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
Die gesamte Historie fände ich auch mal interessant. Ich kenne es auch als Platt&Plünn. Es war ja auch mal Plath & Tilmann, Uldahl, …
Runa Borkenstein
4. Juli 2016 um 12:11 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
War Uldall nicht in der Poststraße?
Katr!n Wummel
4. Juli 2016 um 18:42 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
Ja, du hast recht. Da hab ich was verwechselt. Danke für den Hinweis :-)
Heino Küster
4. Juli 2016 um 18:46 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
;-) …und „Platt un Plünn“ ist identisch mit „Plath und Timmann“…
admin
3. Juli 2016 um 12:14 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
Nächste Hilfe: Es ist eine gerade Zahl.
Runa Borkenstein
3. Juli 2016 um 09:52 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
Was mag das für ein Schornstein sein?
in Kappelns Stadt <3 , aus gelbem Stein?
Frage ist, ob eine Stadt
ein so zentral ein eignes Krematorium hat?
Oder war´s vielleicht `ne Bäckerei
für frische Brötchen zum dottergelben Frühstücksei…
Runa Borkenstein
3. Juli 2016 um 17:26 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
Es ist wohl Schornsteinvariante zwei,
Carstensens Bäckerei:
Schmiedestraße ZWANZIG
Runa Borkenstein
3. Juli 2016 um 08:21 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
dreizehn
Katr!n Wummel
3. Juli 2016 um 07:24 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
sechs
Katr!n Wummel
3. Juli 2016 um 07:22 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
sieben
Heino Küster
2. Juli 2016 um 20:42 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
Zwölf, heute Bäckerei Meesenburg
Runa Borkenstein
2. Juli 2016 um 20:09 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
siebzehn, Kürschnerei und später düt und dat
Ingwer Hansen
2. Juli 2016 um 19:38 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
Ich habe nicht den blassesten Schimmer.
Katr!n Wummel
3. Juli 2016 um 17:28 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
Jo! Erste Idee war Saalfrank. Aber es ist ja nicht in den dreißigern.
Heino Küster
3. Juli 2016 um 19:01 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
NANU :?:
Gibt es doch auf Eurer Homepage ein Foto (das zweite von links), auf dem oben rechts der Schornstein zu sehen ist:
http://www.touristikverein-kappeln.de/kappeln/kappeln-rund/rathausmarkt.html
;-)
admin
3. Juli 2016 um 19:28 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
Tatsächlich :!: Und in der Galerie des Bilderrätsels Nr. 217 (drittes Bild) sind Gebäude und Schornstein oben in der Mitte ebenfalls deutlich zu erkennen. :-)
Konrad Reinhardt
3. Juli 2016 um 21:00 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
Hallo Heino!
:star: Klasse! :star: Du hast mal wieder ganz scharf hingesehen! :star:
Heino Küster
4. Juli 2016 um 19:49 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
Danke für die Blumen, Konrad! War Zufall…
Wolfgang Jensen
2. Juli 2016 um 19:24 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
zwölf
Wolfgang Jensen
2. Juli 2016 um 19:32 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
Bäckerei Steffensen
Runa Borkenstein
2. Juli 2016 um 18:55 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
acht bis zehn, Drogerie Asmussen
Heino Küster
2. Juli 2016 um 17:56 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
Vierunddreißig
admin
2. Juli 2016 um 18:52 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
Ich wollte gerade etwas behilflich sein, da gab’s schon wieder zwei neue Vorschläge von dir.
Jetzt machen wir es so:
Wolfgang Jensen
2. Juli 2016 um 19:32 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
Danke, Achim! :smile:
Heino Küster
2. Juli 2016 um 20:14 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
Danke Achim, für den Tipp und den EM-Bonus! Über den Zweck grüble ich schon die ganze Zeit, deshalb verharrte ich auch in den Dreißigern ;-) Die Boote und der markante Schornstein lassen mich nicht los… Und auf Lassen tippte ich, obwohl er natürlich kein Krematorium betrieb :mrgreen:
admin
3. Juli 2016 um 13:06 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
Die Boote sind hier ohne Bedeutung. Tatsächlich geht es um den Schornstein. Für welches Gewerbe wurde er benötigt?
Katr!n Wummel
3. Juli 2016 um 17:36 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
Schornsteinfeger :twisted:
Heino Küster
2. Juli 2016 um 17:55 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
Siebenunddreißig
Heino Küster
2. Juli 2016 um 17:01 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
Fünfunddreißig, damals Kohlenhandel, heute Durchgang zur Mittelstraße …
Wolfgang Jensen
2. Juli 2016 um 15:51 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
Elektro Walberg
Maren Sievers, geb. Bonau
2. Juli 2016 um 13:48 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
Alte Schmiede?
Maren Sievers, geb. Bonau
2. Juli 2016 um 13:44 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
Neunzehn
Andreas Steffensen
2. Juli 2016 um 09:36 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
es handelt sich bei dem Foto um den Schornstein der damaligen Bäckerei Steffensen, Grundstück:
Querstraße / Schmiedestraße 12
Wolfgang Jensen
1. Juli 2016 um 22:51 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
Schlachter Surm
Heino Küster
1. Juli 2016 um 22:46 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
Dreißig, Schmidt, damals Philipp
Heino Küster
1. Juli 2016 um 22:41 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
Achtunddreißig, Lassen
Wolfgang Jensen
1. Juli 2016 um 20:45 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
Dreiunddreißig