Im Unterschied zu Konrad habe ich das soeben behandelte Getränk auswärts eher in dieser Wirtschaft „genossen“.
Den Namen der Person, wegen der ich dort war, habe ich gerade wieder im erweiterten Zusammenhang mit dem Heringszaun-Thema gelesen.
Vielleicht sollte man solche „entfernten“ verwandschaftlichen Kontakte nach über fünfzig Jahren ganz einfach noch mal aufzunehmen versuchen, bevor es zu spät ist. – Sorry, aber in mir kamen gerade so viele schöne Erinnerungen auf.
Also: Welche Gaststätte ist es diesmal?
Martensens Gasthof ~ Maasholm

Bei diesem Rätsel war ich wieder mal etwas naiv und so begann es dann für mich entsprechend unangenehm: „Shunta“ – noch nie gehört und dabei offenbar ganze Generationen verpasst.
Von früher wusste ich schon etwas mehr, aber auch bei weitem nicht alles.
Notgedrungen habe ich nachsitzen müssen, aber dafür meine Hausaufgaben perfekt erledigt. wink
Das Motiv stammt aus den 60er-Jahren – auch wenn die Ansichtskarte erst in den Siebzigern verschickt wurde. Zu unterscheiden ist das an den „Utluchten“, die 1968 dem Umbau des Gebäudes zum Opfer fielen.
Bis dahin handelte es sich um „Martensens Gasthof“, den ich aus den Sechzigern genau so in Erinnerung habe.




Hier eine Ansichtskarte von 1972 und ein Foto von Fritz Reinhardt von 1975, als das Lokal immer noch „Martensen’s Gasthaus“ hieß, aber inzwischen (schon vor dem Umbau) von Peter Shunta übernommen worden war.



Schon in ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts war das Gebäude in der Hauptstraße 38 von Maasholm als „Krug“ bekannt.
1762 gehörte das Haus dem dem Seefahrer Jacob Hinrich Bruhn (1738-1779).
Sein Sohn Wilhelm Friedrich Martin Bruhn (1763-1844), ebenfalls Seefahrer, war dann etwa ab 1829 der erste Kröger.
1838 ging der Krug über an seinen Sohn, der den Namen des Großvaters Jacob Hinrich Bruhn trug und 1853 dann an dessen Sohn Wilhelm Friedrich Bruhn (1826-1880), ebenfalls Seefahrer und Kröger.
Nach einem kurzen Intermezzo von zwei weiteren Gastwirten ab 1874 – Hans Hinrich Lischke (im Hauptberuf „Postagent“) und Friedrich Brand – begann die Ära der Familie Hoffmann.
Ab 1882 war es der Seefahrer Asmus Hinrich Hoffmann (1837-1897), nach dessen Tod sein Sohn Christian Friedrich Hoffmann (1870-1954) und schließlich dessen Sohn Asmus Heinrich Hoffmann, der aber als Fischer den Betrieb der Wirtschaft lieber seiner Frau Auguste, geb. Remmer (1906-1973) überließ, die den Gasthof auch gleich auf den Namen „Tante Guste“ umbenannte.
1956 übernahm dann der Bauer und Gastwirt Anton Martensen (1903-1973) den Betrieb.
Zunächst beließ er es bei „Hoffmanns Gaststätte – Inh. A. Martensen“, bis er dem Krug seinen eigenen Namen „Martensens Gasthof“ gab.
Den Namen Martensen behielt die Gaststätte auch noch viele Jahre, nachdem sie an Peter Schunta (geb. 1940) verkauft worden und 1968 umgebaut worden war .
Ihm folgte dann sein Sohn Marco Schunta (geb. 1969).
Quelle: Horst Günther Franzen – Chronik Oehe-Maasholm (1974)

Am 3. November 2020 vermeldete der Schlei-Bote:
Marco und Simone Schunta
geben ihr Restaurant und Hotel auf
Die Besitzer haben das „Shunta“ zum 15. Dezember verkauft – wegen Corona machen sie jetzt schon Schluss.
Maasholm | Nach mehr als 50 Jahren endet in Maasholm die Ära des gleichnamigen Restaurants und Hotels der Familie Schunta. Bereits Mitte September haben Marco Schunta und seine Frau Simone den Betrieb verkauft. Eigentlich sollte der Betrieb bis zur Schlüsselübergabe an den neuen Besitzer am 15. Dezember weiterlaufen, doch durch die neue Corona-Verordnung ist jetzt schon Schluss…

Die Gaststätte in Maasholm erkannt haben (mit altem oder neuen Namen) Konrad Reinhardt, Michaela Fiering, Heino Küster, Claus Poppenhusen, Maren Sievers, Runa Borkenstein, Ingwer Hansen, Katr!n Wummel, Angelika Rossen-Bürger, Regina Blätz und Hans-Werner Panthel.
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