Vor 10 | 50 | 60 | 70 | 80 | 100 | 140 Jahren
Aus gegebenem Anlass ein paar Theater-Erinnerungen – verbunden mit einem kleinen Rätsel.
Am 7. September 2024 wurde mit einem Festakt im Rendsburger Stadttheater das 50-jährige Bestehen des Schleswig-Holsteinischen Landestheaters gefeiert.
Der Zusammenschluss erfolgte 1974 durch die Städte Flensburg, Rendsburg und Schleswig.
Erste Pläne für ein Städtebundtheater scheiterten 1900 an der Weigerung Schleswigs, wo 1912 zunächst ein eigenes „Nordmark-Verbandstheater“ entstand.
Vor 100 Jahren wurde 1924 dann die Gründung des Nordmark-Landestheaters für Schleswig und Husum mit Sitz in Schleswig beschlossen.
Vor 50 Jahren entstand durch den Zusammenschluss des Nordmark-Landestheaters mit der 1949 von Rendsburg und Neumünster gegründeten Landesbühne Schleswig-Holstein und dem bis dahin selbstständigen Theater in Flensburg sowie dem Nordmark-Sinfonieorchester die „Schleswig-Holsteinische Landestheater und Sinfonieorchester GmbH“.
Vor 60 Jahren hatten meine Mutter und ich ein Theater-Abo für das
Das Theater gastierte außerhalb von Schleswig regelmäßig in Eckernförde, Elmshorn, Friedrichstadt, Garding, Husum, Kappeln, Leck, Niebüll, St. Peter, Satrup, Tönning, Westerland und Wyk/Föhr.
Spielstätte in Kappeln war das Strandhotel.
Dort haben wir ab der Spielzeit 1964/65 zwischen meinem 14. und 16. Lebensjahr folgene Vorstellungen erlebt:
- Die Falle – Kriminalstück von Robert Thomas
- Die Glasmenagerie – Ein Spiel der Erinnerungen von Tennessee Williams
- Alt-Heidelberg – Schauspiel von Wilhelm Meyer-Förster
- Zähmung der Widerspenstigen – Komödie von William Shakespeare
- Don Carlos – Ein dramatisches Gedicht von Friedrich Schiller
- Irma la Douce –Musical von Alexandre Breffort
- Ein Duft von Blumen – Zeitgenössisches Drama von James Saunders
- Der Strom – Schauspiel von Max Halbe
- Die Damen mit den grünen Hüten – Lustspiel von G. u. A. Acrement
Meine Lieblingsaufführung war eine mir damals noch unbekannte Komödie, die schon vor 140 Jahren Premiere hatte. Der berühmte Berliner Theaterkritiker Alfred Kerr schrieb seinerzeit:
„Die Leute liegen (vor Lachen) unter dem Stuhl. Ich auch.“
Im Strandhotel wurde uns das Stück in der kongenialen Neubearbeitung von Curt Goetz dargeboten, die auch schon Grundlage für die Verfilmung vor 70 Jahren war.
Vor 10 Jahren ist der Film erstmals auf DVD erschienen, aber inzwischen schon lange wieder vergriffen.
Frage: Wie heißen die Komödie und die Autoren?
Der Raub der Sabinerinnen
Schwank von Franz und Paul von Schönthan
Die verschiedenen Hinweise, das Stück und die Verfasser herauszufinden, wurden offenbar genutzt von Heino, Konrad, Hans-Werner, Katr!n und Maren.
Eigentlich ist hier die Rätselauflösung beendet, aber ein paar Anmerkungen muss ich noch loswerden.
Ich habe im Internet nur ganz wenige Namen und Bilder der Personen gefunden, die in den Sechzigern am Nordmark-Landestheater tätig waren. Deshalb habe ich meine alten Programmhefte durchstöbert und tatsächlich die Fotos aller Schauspielerinnen und Schauspieler entdeckt, die damals im „Raub der Sabinerinnen“ mitgespielt haben.
Dann möchte ich auch nochmal kurz auf den wunderbaren Kinofilm von 1954 hinweisen, den ich mir in der Vorbereitung auf diesen Beitrag wieder einmal angeschaut habe.
Unter der Regie von Kurt Hoffmann spielten u. a. Gustav Knuth (Emanuel Striese), Paul Hörbiger (Professor Gollwitz), Fita Benkhoff, Loni Heuser, Bully Buhlan, Ruth Stephan und Edith Hancke.
Und schließlich muss auch noch auf die ZDF-Produktion von 1983 mit Gerd Fröbe hingewiesen werden, der wie kaum ein anderer prädestiniert war, in seiner sächsischen Muttersprache den Theaterdirektor Emanuel Striese zu verkörpern.
Die Fernsehfassung hielt sich eng an die literarische Vorlage und war prominent besetzt, u. a.
mit Martin Held (Professor Gollwitz), Edda Seippel und der bezaubernden Désirée Nosbusch.
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