Jul 24 2024

Bilderrätsel Nr. 776

bebopalulaVor 60 Jahren

Ergänzend zu den Fernseh-Ereignissen meiner Jugend gibt’s ab jetzt etwas Neues, das sich hoffentlich nicht so einfach googeln lässt.

Mit Beginn des Jahres 1964 hielt in den Jugendzeitschriften nach und nach immer mehr Farbe Einzug. Dabei war die BRAVO aufgrund ihrer größeren Bekanntheit und Auflage für zahlungskräftige Werbekunden natürlich attraktiver als die Musik Parade.

Im ersten Halbjahr 1964 gab es in der BRAVO bereits ganzseitige farbige Anzeigen, die heute von historisch-kulturellem Wert sind.

Außer der Werbung für die einschlägig bekannten Getränke zielte das meiste auf die weibliche Leserschaft ab, wie Mode und Körperpflege.

Auch vor 60 Jahren gab es schon Stars, die sich gern für die entsprechende Vermarktung zur Verfügung stellten. Ihr Einsatz hat sich gelohnt, denn die meisten damals beworbenen Produkte gibt es immer noch.

Ich suche sporadisch ein paar typische und/oder besonders schöne Motive heraus und biete sie euch als Produktpiraterei an.

Die ersten stammen aus den BRAVO-Heften 9/1964 und 21/1964.

Frage: Welche beiden Damen werben hier für welches (gemeinsame) Produkt?

Bilderrätsel Nr. 776

Bilderrätsel Nr. 776Bilderrätsel Nr. 776

Jul 26 2024

Mittelschule Kappeln 1952-1959 (2)

Meine Erinnerungen an die Mittelschule Kappeln
~ 1954/55 ~

Von Bernd Koch

7. Klasse (1954/55)

In der 7. Klasse war der Bungalow unsere Heimat. Die Lehrer blieben, neu hinzu kamen Neubacher und auch ein gewisser Souchier, der sehr an Geschichte interessiert war und mit uns auch Aktuelles durchnahm. Er blieb aber nicht lange an der Schule, weil er eine Stelle auf Hahnöfersand in der Elbe im Jugendstrafvollzug annahm. Wir haben es sehr bedauert. Er hat uns die Gründe erklärt und wollte wohl etwas bewirken.

Es gab auch eine Klassenfahrt zur Hallig Hooge mit Unterkunft im Heuschober. Ich hatte mich so darauf gefreut. Ich war der Einzige, der nicht mitfahren durfte. Es gab weiß Gott andere Kinder, wo noch weniger Geld im Haushalt war als bei uns. Ich war geschockt und habe mich noch mehr abgeseilt von zu Hause. Ich hatte noch einen Freund, der aus Solidarität ebenfalls nicht mitgefahren war. Wir wurden in die Parallelklasse abkommandiert, was den Vorteil hatte, noch andere Schüler kennenzulernen. Es waren die Auswärtigen, also die Fahrschüler aus den Kreisen Eckernförde, Schleswig und Flensburg.

Es wurde mir dann angeboten, in den Sommerferien nach Arnis zu meiner Großmutter zu fahren. Man packte mir fünf Knoblauchwürste ein und damit war wohl die Verpflegungsbeteiligung abgedeckt. Der Fußweg nach Arnis war wunderschön und führte auf meiner Geheimstrecke durch Felder und Wiesen abseits der normalen Route.

Wir lebten da zu sechst in einem Haus, meine Tante mit ihren zwei Kindern, meine Oma und ich. Meine Oma hatte einen großen Blumengarten und hinter dem Haus noch einen großen Obst- und Gemüsegarten. Es gab Äpfel, Birnen, Johannisbeeren und Stachelbeeren. Ich konnte jedenfalls etwas helfen. Es war aber auch sonst viel los in Arnis: die Schlei, Ruderbootfahren, Segeln, mit Bekannten auf dem Sportplatz „Räuber und Gendarm“ spielen. Im Sommer waren bei den Großeltern auch viele Kinder aus Hamburg zu Besuch, also wieder neue Bekanntschaften. Habe die Eltern und meinen Bruder nicht vermisst. Bis zum 9. Schuljahr war ich insgesamt vier Sommer in Arnis.

Wir hatten eine junge Musiklehrerin, die große Probleme im Unterricht hatte. Da war immer Stimmung und sie benötigte Hilfe. Wer war dazu besser geeignet als Kirchmayr. Er erschien vor dem Musikunterricht in der Klasse und erklärte den Verhaltenskodex. Hat sehr geholfen. Wir haben bei dieser Lehrerin nicht nur gesungen, was mir sehr gut gefiel, übrigens auch später noch durch Mitwirken im Chorsingen und bei der Arbeit.

Wir bekamen von dieser Lehrerin als Hausaufgabe das Zeichnen von Violinschlüsseln. Es sollten wohl zehn Stück in einer Reihe sein. Dazu hatte ich keine Lust und wohl auch keine Begabung. Ich malte nur drei und dann begann der Ärger. Ich sollte dann hundert Schlüssel bis zur nächsten Stunde machen. Tat ich natürlich nicht. Andere Mitschüler hatten es auch nicht ordentlich gemacht. Nun kam der Auftritt von Kirchmayr, großes Geschrei und Getobe. Ich war als Übeltäter schnell ausgemacht und wurde dazu verurteilt, mich bei Rektor Schnauer vorzustellen. Auf die Frage, was ich dann dort sollte, kam die Antwort, ich würde eine große Abreibung bekommen. Davor hatte ich aus Erfahrung keine Angst mehr.

Das Büro von Rektor Schnauer lag, durch einen Flur getrennt, neben unserem Klassenzimmer. Ich klopfte an die Tür und wurde von der Sekretärin reingelassen. „Herr Schnauer ist im Moment nicht da, kannst dich ja auf den Stuhl setzen und warten.“ Ein bisschen Bammel hatte ich schon. Bald erschien Herr Schnauer und fragte, was ich denn wolle. Ich habe ihm dann den Sachverhalt geschildert. Er fand die Strafe mit den Violinschlüsseln auch überzogen, meinte aber, man sollte sich als Schüler die Mühe geben, zumindest zu akzeptieren, dass auch Lehrer mal Fehler machen. Für den Rest der Stunde gab er mir frei. Ich sollte auf dem Schulhof etwas Luft holen. Er würde auch mit der Lehrerin und mit Kirchmayr sprechen. Es war wohl das erste Mal, dass ich großen Respekt vor einem Lehrer hatte.

An dieser Stelle folgt jetzt eigentlich die „Kürbisbanden-Episode“.

In der 7. Klasse kam als neues Fach Physik mit Lehrer Behrent hinzu. Wir kannten ihn als Vertretung, als Bewohner einer Lehrerwohnung und als Vater eines Mitschülers. Sie kamen aus der Holsteinischen Schweiz nach Kappeln. Ich hatte ja schon geschrieben, dass der normale Physikunterricht im Dachgeschoss der Grundschule stattfand. Hierhin kamen auch die Schüler der 9. und 10. Klasse, die im neuen Schulgebäude an der Hindenburgstraße gelandet waren. Unser Physikunterricht fand in unserer Klasse statt.

Die gewünschten Utensilien mussten dann von dem Physikraum in den Klassenraum gebracht werden. Ich habe mich mit zwei anderen Kameraden als Spediteur gemeldet. Ich hatte ja einen guten Kern! Wir gingen also zum Gebäude, wo schon Behrent auf uns wartete. Es sollten die verschiedenen Thermometer besprochen werden, also ab damit. Jeder bekam einige in den Arm. Es war noch ein U-förmiges Thermometer üblich, welches an beiden Enden offen war. Behrent reichte es mir rüber und ich stellte mich etwas dösig an und hielt es so blöd, dass das Quecksilber auslief und auf den Holzfußboden sprang. Ich kann heute noch vor mir sehen, wie die Kugeln die sich gebildet hatten über den Boden liefen.

Ganz gegen die Erwartung blieb Behrent ruhig und erklärte uns, was es mit dem Quecksilber auf sich hatte. Außerdem nahm er die Schuld auf sich. Völlig ungewöhnlich: „Jetzt wird dieser Raum erstmal drei Wochen gesperrt und die oberen Klassen brauchen in den Pausen nicht mehr zu wandern.“ Mir tat es für den Lehrer leid. Vor allen Dingen, weil er sich atypisch verhalten hat. Ich war später mit seinem Sohn befreundet und wir haben über die Sache mit dem Vater herzhaft gelacht. Für ihn hatte es alles ein leichtes Nachspiel. Ich kann auch nicht behaupten, dass ich mich als Held fühlte. Ich schätze mal, dass die Zeit ohne Physik in der Schule wohl einen logistischen Aufwand erforderte, weil ja auch ein Raum fehlte.

Bald endete die Zeit im Bungalow und wir nahmen auch Abschied von unserer Klassenlehrerin. Sie blieb uns als Verfechterin der Vokabeln in Erinnerung. Wenn eine Vokabel falsch wiedergegeben wurde, kommentierte sie es gerne mit dem Satz: „Seit heute Morgen?“ Dieser Satz fand unsere Aufmerksamkeit. Wenn wir feststellten, dass eine falsche Antwort kam, riefen wir im Chor: „Seit heute Morgen?“ Ob sie die Äußerung gemacht hatte, um mehr aus uns herauszuholen?

Jul 21 2024

Bilderrätsel Nr. 775 – Schulgebäude 1964/65

Vor 60 Jahren …

… waren die Sommerferien in Schleswig-Holstein schon halb rum und während jetzt wieder ein Schuljahr zu Ende ist, hatte 1964 nach den Osterferien am 8. April bereits ein neues begonnen.

Mit diesem Schuljahr werde ich mich in der nächsten Zeit immer mal wieder beschäftigen und einiges nachreichen, was bisher noch nicht veröffentlicht wurde.

Beginnen wir mit zwei Fotos.

Frage: Was sind das für Räume?

Lehrerzimmer | Direktorzimmer

Bilderrätsel Nr. 775Bilderrätsel Nr. 775

Die Fotos stammen aus dem Jahresbericht 1964/65 der Klaus-Harms-Schule und zeigen eine „Teilansicht des Lehrerzimmers“ und das „Zimmer des Direktors“.

Wie in früheren Jahren (1961/62, 1962/63) enthält die Chronik auch wieder einen Bericht zum Thema

Schulgebäude

Bilderrätsel Nr. 775Jahr für Jahr beschäftigt uns die Frage der Raumbeschaffung – und es wird wohl einige Jahre dauern, bis sie im Rahmen des Möglichen eine einigermaßen befriedigende Antwort gefunden hat. Daß uns mit Beginn des Schuljahres 1964/65 wieder Klassenräume fehlen würden, war einige Zeit vorher aus den Schülerzahlen ersichtlich; wo und wie dieser Raum erstellt werden könnte, erschien lange als eine unlösbare Frage, weil der Erweiterungsbau sich nicht aufstocken und neuer Baugrund sich offenbar nicht beschaffen ließ.

Die Lösung fand sich im Altbau; in ihm wurden zwei Räume, die in der alten Präparandenanstalt als Klassenzimmer gedient hatten, seit langem „zweckentfremdet“ genutzt: sie waren Lehrerzimmer, Lehrerbücherei und, durch eine eingezogene Wand abgetrennt, Oberstudienratszimmer. Für diese Räume konnte in der Dienstwohnung des Direktors Platz gefunden werden. Im Frühjahr 1964 wurden die sechs Zimmer dieser Wohnung für die „Verwaltung“ hergerichtet; sie konnten termingemäß Ostern 1964 übernommen werden, gleichzeitig mit den zwei neuen Klassenräumen im Altbau.

In der alten „Villa“ stehen uns jetzt zwei Lehrerzimmer, ein Oberstudienratszimmer, ein Direktorzimmer, eine Lehrerbücherei und – für die vielen Aktenschränke fast zu klein – ein Büro zur Verfügung. Selbst die alte Küche wird benutzt: als „Teeküche“.

Aber damit, daß Ostern 1964 zwei Klassenräume gewonnen waren und dadurch 13 Klassenräume für 13 Klassen (mit 314 Schülern) zur Verfügung standen, wurde keine dauernde Lösung der Raumschwierigkeiten geschaffen: Ostern 1965 wurden Räume für 15 Klassen (mit 336 Schülern) benötigt; zwei Klassen sind im neuen Schuljahr also wieder ohne eigenen Raum und ziehen als „Wanderklassen“ in den Gebäuden umher.

Langsames Wachsen der Geburtenzahlen, dazu der Ausbau der Militäranlagen und der zugehörigen Wohnsiedlung jenseits der Schlei wird unseres Erachtens zu einem stetigen Ansteigen der Schülerzahlen an der Klaus-Harms-Schule führen. Die Schule müßte deswegen so ausgebaut werden‘, daß sie eines Tages genügend Klassenräume hat, um jede Klassenstufe (Sexta, Quinta usw.) doppelt aufzunehmen. Wir brauchen also 18 Klassenräume, dazu drei Ausweichräume (z. B. für den gleichzeitigen Unterricht in zwei Sprachen in einer Klasse) und einen Arbeitsraum für die Prima. Insgesamt neun weitere Klassenräume werden also in absehbarer Zeit „erstellt“ werden müssen.

Die Turnhalle entspricht weder in ihren Maßen noch in ihrer „Ausstattung“ (z. B. hat sie einen unelastischen Betonfußboden) modernen Forderungen. Sie wird mit allen Nebenräumen (auch den völlig veralteten Toiletten) durch einen Neubau ersetzt werden müssen, der auch dann einen Gymnastikraum für die Mädchen enthalten sollte.

Insgesamt also werden eines Tages weitere Ergänzungsbauten entstehen müssen, in denen Turnhalle, Gymnastikraum, Umkleide- und Duschräume, Toiletten sowie neun Klassenräume untergebracht sind; ein Aufenthaltsraum für die Fahrschüler und ein gedeckter Pausenhof sollten dabei möglichst vorgesehen werden.

In welcher Form allerdings und zu welchem Zeitpunkt sich diese unsere Wünsche erfüllen werden, läßt sich nicht übersehen; die Planungen sind aber in Angriff genommen worden.

Zu beiden Räumen gab es richtige Antworten, wenn auch z. T. falsch zugeordnet. Deshalb erspare mich mir einmal mehr deren Aufdröselung. Schaut einfach in die Kommentare.

Jul 18 2024

Kappuzzle® 763 – Drafi Deutscher

bebopalulaVor 60 Jahren

Ein neues MP-Rätsel, diesmal als Kappuzzle® aus der

Musik Parade Nr. 23 | Juli 1964

Frage: Wer ist das und wie hieß sein aktueller Hit?

Drafi Deutscher
Shake Hands

Kappuzzle® 763

Mit „Shake Hands“ landeten Drafi Deutscher und seine Magics nach „Teeny“ ihren ersten großen Hit – der Titel hielt sich fast ein halbes Jahr lang in der deutschen Hitparade.

MP's Top 30 - Juli 1964

Drafi Deutscher - Single-Cover (1964)Musik Parade Nr. 23 - Juli 1964

Nach zwei Jahren war dies das letzte MP-Titelfoto von Elvis Presley.

MP's Top 10 international - Juli 1964

Drafi und sein Hit wurden erraten von Heino, Konrad, Katr!n, Maren, Eckehard und Hans-Werner. Auch Michaela, Kalli und Dietrich („Damm damm“ lol ) tippten auf Drafi Deutscher.

Und weil manche meiner kleinen Gimmicks schnell in Vergessenheit geraten, hier noch einmal meine Spaßversion mit geändertem Text von vor 10 Jahren.

Shake hands, shake hands.
Mein Herz liebt einen andern.
Shake hands, shake hands.
Drum gebe ich mich frei

Jul 18 2024

Mittelschule Kappeln 1952-1959 (1)

Vor zwei Monaten habe ich hier eine kleine Episode der Mittelschul-Erinnerungen von Bernd Koch veröffentlicht.

Inzwischen war Bernd sehr fleißig und hat eine Menge weiterer Erinnerungen aufgeschrieben, die ich euch ebenfalls gern präsentieren möchte. Da das Ganze recht umfangreich geworden ist, habe es in mehrere Kapitel aufgeteilt, die hier wöchentlich zu lesen sein werden.

Meine Erinnerungen an die Mittelschule Kappeln
~ 1952-1954 ~

Von Bernd Koch

„Dort drüben geht Heinz.“ sagte meine Mutter. „Er besucht die Mittelschule.“ „Wieso besucht er sie?“ „Das sagt man so, wenn man zu einer weiterführenden Schule geht. Das wäre auch etwas für dich. Wir werden dich anmelden. Wenn du die Prüfung bestehst, kriegst Du auch ein Geschenk.“

Ich habe es nie bekommen, hat mich nicht weiter gestört, weil ich meine Motivation nicht davon abhängig machte, ob ich irgendeine Belohnung dafür bekam. Mein Ehrgeiz hielt sich in Grenzen. Ich fand es jedenfalls spannend, etwas Neues zu erleben und andere Leute kennenzulernen.

„Bernd nahm rege an der Prüfung teil und schnitt sehr gut ab“, wurde danach gesagt. Man lobte meine Motivation.

5. und 6. Klasse (1952/53 | 1953/54)

Nun ging es zur Mittelschule. Nach relativ kurzer Zeit hatte man sich eingewöhnt und der Alltag begann. Ich kann mich noch erinnern, dass wir, wenn es möglich war, Briketts von zu Hause mitbringen sollten, um den riesigen Ofen im Klassenzimmer zu beheizen.

Unsere erste Klassenlehrerin war Fräulein Jacobsen aus Pageroe bei Lindaunis von einem großen Bauernhof. Sie war etwas gehbehindert und dadurch wohl auch über ihr Schicksal deprimiert. Bis zum Ende der 7. Klasse hatten wir sie in Deutsch und Englisch. Sie machte einen guten Unterricht, aber ohne irgendwelche Regungen oder gar Lachen.

Einmal ist ihr etwas Peinliches passiert. Sie war wohl in der Pause auf dem WC und hatte beim Aufstehen ihr Kleid in die Unterhose gesteckt und kam dann so in den Unterricht. Wir konnten uns das Lachen nur schwer verkneifen. Ein Mädchen stand dann auf und flüsterte ihr die Sache ins Ohr. Fräulein Jacobsen schoss aus dem Klassenzimmer und war für den Rest der Stunde nicht mehr zu sehen.

In der 5. Klasse machten wir eine Klassenfahrt nach Hamburg. Es gab einen Besuch bei Hagenbeck und eine Hafenrundfahrt. Man konnte noch Folgen der Zerstörung des Krieges sehen. Es war aber ein tolles Erlebnis. Für mich war es ja der zweite Besuch in Hamburg. Ich war 1947 schon einmal mit meiner Mutter dort.

Morgens gegen halb acht mit der Blauen Dampferlinie nach Schleswig.
Dann mit der Pferdekutsche zum Schleswiger Hauptbahnhof.
Dann in den Güterwaggon gestiegen.
Dann auf Strohmatten gesessen und zum Hamburger Hauptbahnhof.
Dort bekam ich von einem englischen Soldaten Schokolade!
Wir mussten nach Volksdorf zu einer Freundin meiner Mutter.
Gegen 22 Uhr waren wir da!

Die Schule war für mich eine willkommene Veranstaltung für den Vormittag, um mit Leuten zusammen zu sein. Dass ich auch was lernen sollte, nahm ich in Kauf. In den ersten drei Jahren war es auch kein Problem.

In der 6. Klasse blieben wir in dem gleichen Raum an der Reeperbahn, um dann später in den Bungalow auf der anderen Seite zu ziehen. Es gab auf dem Schulgelände vier Gebäude.

Das Gebäude an der Wassermühlenstraße hatte zwei Klassenräume für die Grundschule. Auf jeden Fall befand sich unter dem Dach noch der Physikraum der Oberstufe der Mittelschule. Das zweite Gebäude war besagter Bungalow mit zwei Räumen, dann das Gebäude an der Reeperbahn und das größere Gebäude der Volksschule ab der 3. Klasse.

Wenn man die Klassen zusammenzählt und durch die Räume teilt, ist es schon ein Problem gewesen, alle richtig unterzubringen. Als Schüler hat man lediglich gemerkt, dass die Pause für den Umzug draufging. Eine Petition für die Pausenverlängerung wurde abgelehnt. Hätte wohl auch ein Chaos gegeben.

Jul 17 2024

R. P. S. Lanrue †

bebopalula

R. P. S. Lanrue (Ralph Peter Steitz)
     * 14. Januar 1950    † 14. Juli 2024

Gitarrist und (mit Rio Reiser) Gründer der

Ton Steine Scherben

R. P. S. Lanrue (1983)

Jul 15 2024

Bilderrätsel Nr. 774 – Poststraße

So eine Werbesäule mit elektrischer Beleuchtung habe ich bisher noch nie bewusst wahrgenommen. Diese habe ich auf einer Ansichtskarte von 1902 entdeckt.

Frage: Wo stand sie?

Poststraße | Postamt

Bilderrätsel Nr. 774

Die Säule stand neben der der Einfahrt zum ehemaligen Posthof auf Höhe der Poststraße 6.

Maren hat sie auch auf einem Foto in der „Stadtgeschichte Kappeln“ gefunden.

Kappeln - Poststraße (um 1900)Kappeln - Poststraße (um 1900)

Die gleiche Aufnahme ist in dem bereits erwähnten Bildband von Wilhelm Gosch aus den 1920er-Jahren enthalten, auf der mir die Säule aber noch nicht aufgefallen war.

Kappeln - Poststraße (um 1900 - retuschiert)Kappeln - Poststraße - Foto: Dieter Tikovsky (2013)

Statt ein aktuelles Foto zu veröffentlichen, hat man einfach das alte wiederverwendet und den Schriftzug retuschiert, denn das „Kaiserliche“ Postamt gab es da bereits nicht mehr.

Mit der Revolution am 9. November 1918 wurde das Ende des Deutschen Kaiserreichs besiegelt und die Abdankung von Kaiser Wilhelm II. verkündet, der dann ins Exil in die Niederlande ging.

Dazu hat Fredrik Vahle vor fünfzig Jahren ein sehr witziges Kinderlied geschrieben, das ich hier einfach mal mit in den Beitrag einfließen lasse.

Der Säbelkaiser

Erschienen ist das Lied bereits 1973 auf der Langspielplatte und Musik-Cassette „Die Rübe“, die mehrfach als CD neu aufgelegt wurde.

Nach dem EM-Tippspiel war die Beteiligung erwartungsgemäß etwas gering, aber immerhin lagen Konrad, Heino, Runa, Maren und Regina mit ihrem Tipp auf die „Poststraße“ richtig.

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