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Okt 28 2011

Bundesjugendspiele/Sportabitur 1966

ROTSTIFT Nr. 15 (Oktober 1966)Aufgrund des ersten Kurzschuljahres wurden Bundesjugendspiele und das Sportabitur am 7. September 1966 gleichzeitig abgehalten.

Die damit verbundenen negativen Auswirkungen auf die Bundesjugendspiele wurden in einem Artikel im Rotstift Nr. 15 überzeugend beschrieben.

Ein weiterer Aufsatz versuchte, die Veranstaltung „in Form eines Zeitungsberichtes“ zu dokumentieren.

Und zum Sportabitur 1966 ist jetzt zumindest eine Handvoll Fotos wieder aufgetaucht, die ich den Schulzeitreisenden ebenfalls nicht vorenthalten möchte.

 

 


Bundesjugendspiele 1966 – Bilanz

»Man kann die Bundesjugendspiele dieses Jahres als „Rekordspiele“ bezeichnen.
Es wurden errungen: 47 Ehrenurkunden und 36 Siegerurkunden.
Mit einem Durchschnitt von 44,1 Punkten pro Teilnehmer wurde ein neuer Rekord aufgestellt.
Die vier besten Sportler waren:

Mädchen:
Helene Brandt, 5a, mit 71,5 Punkten
Maria v. Fehrn, O3a, mit 68 Punkten

Jungen:
Hans J. Rust, U3b, mit 103 Punkten
Berndt Schild, O3, mit 76,5 Punkten

Eine besonders hervorstechende Leistung waren die 103 Punkte H.-J. Rusts. Zu dieser erstaunlichen Punktzahl verhalf ihm u. a. sein Hochsprung. Hans-Jürgen sprang mit seinen 13 Jahren schon 159 cm hoch. Diese Leistung muß man besonders hervorheben, wenn man weiß, daß der Schulrekord auf 172 cm steht. Den hat Klaus-Dieter Henrici bei den diesjährigen Spielen nur um 2 cm verfehlt.

Die negative Seite dieses Festes war, daß gleichzeitig die Primen ihr Sportabitur abzulegen hatten. Das war in mehrerer Hinsicht ein Handikap für die ganzen Spiele, denn bis auf einen Sportlehrer waren alle anderen Fachlehrer bei den Abiturienten eingesetzt. So fehlte bei den wenigen Kampfrichtern, die die Aufsicht über die B.J.S. führten, oft die nötige sportliche Erfahrung. Das war besonders bei den Zeitnehmern zu erkennen, die oft  manche Zeit erst „zurechtrechnen“ mußten, bevor diese zu Papier kam.

Außerdem war es zu wenig, wenn an jeder Wettkampfstätte nur ein Lehrer war; es hätten sonst die Übungen etwas schneller durchgezogen werden können, dann wäre es weder zu Überschneidungen bei den Staffelwettkämpfen gekommen, noch hätte die Zeit für das traditionelle Fußballspiel Lehrer-Schüler gefehlt. Auf dieses hofften nämlich sowohl Lehrer wie Schüler. Da die Zahl der Schüler zu 75 % aus Auswärtigen besteht, konnte man das Fußballspiel und andere Spiele nicht auf den Nachmittag verlegen. Hierzu ist wohl auch nicht mehr der nötige Ehrgeiz und die richtige Begeisterung bei einigen Oberstufenschülern vorhanden.

Noch ein Vorschlag: ein Schulsportfest. – „In den Kurzschuljahren nicht möglich.“ hieß es.

Dirk Wildoer«


UNSER SPORTFEST

»Gestern, am Mittwoch dem 7.9.1966, fanden die Bundesjugendspiele der Klaus-Harms-Schule statt.

Das Wetter war gut, so konnten die Spiele reibungslos durchgeführt werden. Der Wind wehte an diesem Tage recht günstig. Beim Werfen und Laufen hatten die Teilnehmer ihn im Rücken, nur beim Springen herrschte heftiger Gegenwind.

Die einzigen Verzögerungen hab es beim Wechsel der Sportarten. Im Dreikampf wurde gelaufen, gesprungen und geworfen. Wenn nun die einzelnen Klassen vom Laufen zum Springen überwechselten, dann passierte es natürlich, daß man geringe Zeit warten mußte, ehe man drankam, da erst noch andere Klassen ihre Übungen erledigen mußten. Nachdem eine Klasse jede der drei Sportarten durchgeführt hatte, wurden die Karten, auf denen die Namen der Schüler und die Punkte für ihre Leistungen standen, in ein dem TSV Kappeln gehörendes Häuschen gebracht, wo sofort die Urkunden ausgestellt wurden. Jeder Teilnehmer erhielt bei 40-54 Punkten eine Sieger- und bei 55 und mehr Punkten eine Ehrenurkunde.

Der Höhepunkt der Bundesjugendspiele ’66 war der Staffellauf der Klassen OIII, UII und UIII. Hier konnte jeder der Zuschauer seine Favoriten anfeuern, davon machten auch fast alle Zuschauer Gebrauch. Sie brüllten und johlten für „ihre“ Helden.

Die Läufer rasten um die Wette. Jeder wollte der erste sein. Es wurden 4100 m gelaufen. Am Ende siegten die Läufer der OIII vor denen der UII und UIII. Nachdem sich die Zuschauer wieder beruhigt hatten, verstreute sich die Menge zu den Einzelwettkämpfen.

Mit dem Staffellauf ging auch gleichzeitig fur die meisten Zuschauer das Sportfest zu Ende. Um 11.45 Uhr waren die meisten Teilnehmer nach Hause gegangen.

Herbert Jahn, UIII«


Sportabitur 1966

Fotos: Manfred Rakoschek