Spezial-Musikrätsel – Dandelion (Löwenzahn)

In der mehrtägigen „Bilder“-Ratepause hier gleich noch eine zweite musikalische Rätselaufgabe.

Die ist allerdings sehr viel „spezieller“ und sicher nicht jedermann*fraus Sache.

Worum geht’s?

Es folgt ein Song, der so zu seiner Zeit in den Sechzigern nicht veröffentlicht wurde, dafür aber etwa ein Jahr später mit einem neuen Text und damit auch unter einem neuen Titel.

Frage: Wie hieß der neue Titel?

The Rolling Stones

Sometimes Happy, Sometimes Blue (1966)

Dandelion (1967)

Der Löwenzahn-Song erschien 1967 als B-Seite der Single „We Love You“. Die Ur-Version von Keith Richards dokumentiert auf wunderbare Weise ein Stück Entstehungsgeschichte von Rolling-Stones-Songs, die letztlich fast alle unter Jagger/Richards veröffentlicht wurden.

In dem Lied geht es eigentlich nicht um die Pflanze Taraxacum officinale an sich, sondern vielmehr um die Pusteblume („blow away dandelion“, wie es im Text heißt), der eine eigene Magie innewohnt.

Aber auch um die Pflanze selbst ranken sich viele Mythen und Mären, die in diesen immer Esoterik-empfänglicheren Zeiten erneut ausgiebig gepflegt werden. Da gibt u. a. es eine Menge schöner Zubereitungs-, Bastel-und Geschenk-Tipps wie z. B. die „Pusteblume im Glas“. Geht immer – außer vielleicht zur Beerdigung. wink

Und schon sind wir wieder bei der Endstufe der Vermehrung angelangt, zu der wir zumindest als Kinder persönlich beigetragen haben – der Pusteblume.

Die erfüllt nicht nur Kinderwünsche, sondern kann auch einige Prognosen abgeben – wenn man die richtige Frage stellt, bevor man pustet.

Da gab es früher z. B. den Brauch, als Mädchen herauszufinden, wie lange es noch bis zur Heirat dauert! Und das waren dann so viele Jahre, wie von den kleinen Fallschirmchen nach dem Pusten am Blütenboden hängenblieben.

Um solche „Weisheiten“ geht es auch in dem wunderbaren poetischen Song der Rolling Stones.

Dandelions don’t care about the time
Dandelion don’t tell no lies
Dandelion will make you wise
Tell me if she laughs or cries
Blow away dandelion, blow away dandelion

Ich bin in Bio immer knapp an der 4 vorbeigeschrammt, aber im späteren Leben ändern sich Interessen. Über meine Anfänge als Bio-Gärtner 1981 findet ihr bestimmt einige Anmerkungen in meinen Memoiren.

Nach vielen entbehrungsreichen Erfahrungen auf diesem Gebiet bewegt sich mein Interesse an „Unkraut“ wieder in „normalen“ Bahnen, aber dass ich die Entdeckung des Ferkelkrauts ausgerechnet Keith Richards zu verdanken habe, war mehr als eine nette Überraschung.

Das Zeug nennt man im Englischen übrigens auch „false“ oder „wild dandelion“, also „wilden Löwenzahn“, aber die Standardbezeichnung lautet eigentlich „cat’s ear“ und das heißt „Katzenohr“ – auch schön.

Und jetzt folgt endlich eine Auswahl der vielen Fotos, die ihr mir in den letzten zwei Wochen geschickt habt.

Löwenzähne, Pusteblumen und Ferkelkräuter

Fotografiert von Runa Borkenstein, Heino Küster,
Manfred Rakoschek, Konrad Reinhardt, Maren Sievers,
Katr!n Wummel und uns selbst.

Gelöst wurde dieses sehr „spezielle“ Rätsel nach langem, aber spannenden Vorlauf von Maren Sievers, Wolfgang Dase, Runa Borkenstein und Katr!n Wummel.