«

»

Jun 16 2011

Tag der offenen Tür 1968

Klaus-Harms-Schule - Tag der offenen Tür 1968 - Foto: Manfred Rakoschek

6. November 2011: Die bereits ansehnliche Anzahl von 28 Fotos zu diesem Ereignis konnte ich heute noch einmal um die gleiche Menge Bilder aufstocken, die ich von den Original-Negativen von Manfred Rakoschek gescannt habe.

Wie bei meinen eigenen Aufnahmen habe ich dabei wenig Rücksicht auf qualitative Mängel genommen – der dokumentarische Wert war mir im Zweifelsfall grundsätzlich wichtiger.

In absehbarer Zukunft werde ich alle Fotos zu einer gemeinsamen Bilderserie zusammenführen. Zunächst aber gibt es – auch als Service für alle, die die bisherigen Aufnahmen bereits kennen – eine komplette zusätzliche Bildergalerie mit den neuen Fotos.


22. Juli 2011: Nachdem ich bei meiner ersten Bilderauswahl im Wesentlichen nur Fotos berücksichtigt hatte, auf denen Schülerinnen und Schüler abgebildet sind, habe ich die Negative nun noch einmal komplett neu eingescannt und auch die Eltern- und Lehrerfotos mit einbezogen.

Als Ergebnis ist jetzt nicht nur auf den bereits präsentierten Fotos etwas mehr zu sehen, vor allem hat sich die Bilderanzahl von ursprünglich 7, dann 12 Fotos jetzt auf 28 Aufnahmen erhöht – und die Aufnahmen sind in der Bildergalerie in der chronologisch richtigen Reihenfolge dargestellt.


SCHLEI-BOTE vom 20.03.1968

Am 15. und 16. März 1968 veSCHLEI-BOTE - Tag der offenen Tür 1968ranstaltete die Klaus-Harms-Schule einen „Tag der offenen Tür“ – für meinen Schulfreund Manfred Rakoschek und mich ein willkommener Anlass, wieder einmal mit ein paar Fotos für den SCHLEI-BOTEN (vom 20.03.1968) unser Taschengeld ein wenig aufzubessern.

 

Bildertext:
Aufnahmen vom „Tag der offenen Tür“ in der Klaus-Harms-Schule: Im Chemieraum untersuchten Oberprimaner den Vitamin-C-Gehalt von Zitrusfrüchten; Oberstudienrat Jacobsen besprach im Physikraum mit Unterprimanern den Transistor. In der Lehrküche wurde den Eltern eine Erfrischung gereicht.

 

 


Der ROTSTIFT Nr. 18 widmete diesem Ereignis einen längeren Artikel:

ROTSTIFT Nr. 18 (Juli 1968)15 / 16 / 3

»Ich möchte gleich vorwegnehmen, daß es sich hierbei um kein Kodewort o. ä. handelt. Diese Zahlen stehen für den 15. und 16. März.

Falls Ihr Euch noch erinnert, fand zu dieser Zeit der „Tag der offenen Tür“ statt. An zwei Tagen konnten die interessierten Eltern in den Unterricht ihrer Kinder gehen. Es ließ sich dabei nicht vermeiden, daß einige Eltern zweimal „zur Schule gehen“ mußten, da wegen des noch immer bestehenden Raummangels nicht alle Schüler gleichzeitig unterrichtet werden konnten. Deshalb standen am Freitag bei den Klassen von OIII-OI „die Türen offen“.

Leider hatten wir nur drei Stunden Unterricht. Und ebenso bedauerlich war es, daß nur so wenige Eltern Zeit fanden, wieder zur Schule zu gehen. Zwischen den einzelnen Stunden lagen jeweils 15-Minutenpausen (!), ROTSTIFT Nr. 18 - Tag der offenen Tür 1968 (1)in denen die Eltern mit den Lehrern über Lehrmethoden diskutieren oder sich mit ihnen über ihre Kinder unterhalten konnten.

Im Anschluß daran gab es für die Gäste in der Schulküche eine kleine Erfrischung. Die Aufsicht hatte hier unsere Hauswirtschaftslehrerin Frau Dreyer, der einige Mädchen aus der Untersekunda s/m halfen. Unter Leitung von Herrn Krassow wurden die Eltern in die verschiedenen Fachräume geführt. So waren z. B. im Werkraum Arbeiten ausgestellt, und im Physikraum machten Schüler Versuche mit Hilfe von Herrn Jacobsen.

(Hierzu noch eine kleine Kuriosität. ROTSTIFT Nr. 18 - Tag der offenen Tür 1968 (2)Als wir uns nach dem Rundgang in den Physikraum begaben, baten wir die dort hantierenden Schüler, und ihre Arbeit zu erläutern. Die Antwort fiel folgendermaßen aus: „Also, das ist so, zuerst muß man diesen Hebel umlegen, und danach den anderen. Dann entsteht eine elektrische Spannung. Naja, das ganze nennt man dann Physik …..“

Auch im Chemieraum experimentierten Oberprimaner. Sie sollten ein bestimmtes Salz analysieren und den Vitamin C-Gehalt von Pampelmusen, Apfelsaft, Zitronen und Apfelsinen bestimmen.

Herr Tech erarbeitete mit den Schülern der OIm mit Hilfe des Mikroskopes, wie der Generationswechsel beim Vorkeimen der Farne zu erkennen ist. Zum Schluß übte Herr Langenfeld mit den Jungen der OII in der Turnhalle am Trampolin, Barren und Reck.

In Raum 2 fand außerdem eine Photoausstellung unserer Photo AG statt. Für mehrere Bilder hat unsere Arbeitsgemeinschaft schon Preise bekommen. Es waren aber auch preisgekrönte Aufnahmen von anderen Schulen dabei, die uns freundlicherweise ihre Photographien zur Verfügung stellten.

Am 16. hatten die Klassen von VI-OIII Unterricht. Dieses Mal erschienen gegenüber dem Vortage erheblich mehr Eltern. Es lief im großen und ganzen dasselbe Programm ab wie am 15. Im Physikraum demonstrierte Herr Carstensen mit den Untertertianern an Hand von leichten Übungen die Wirkung der Hebelgesetze. Ferner konnten Obertertianer unter Aufsicht von Herrn Tech einmal selbst experimentieren.

Ebenso herrschte im Biologieraum reger Betrieb, Hier führte Herr Erfurt Übungen zur Schmetterlingskunde durch.

Man wird sicherlich nicht leugnen, daß dieser erste Versuch, einen „Tag der offenen Tür“ durchzuführen, ein voller Erfolg war. Viele Eltern waren sogar so begeistert, daß sie noch einmal zur Schule gehen wollten. Für uns Schüler war es zwar etwas ungewohnt, aber nachdem wir den ersten Schrecken überwunden hatten, machte es uns doch Spaß, den Eltern einmal zu zeigen, was wir können.

e. g.«


Tag der offenen Tür 1968 – Bildergalerie 1


Tag der offenen Tür 1968 – Bildergalerie 2

Fotos: Manfred Rakoschek


4 Kommentare

Zum Kommentar-Formular springen

  1. Almut Langenfeld, geb. Weiland

    Hallo Achim, beim Surfen durch die Schulzeitreisen fiel mir erneut ein Mann auf(Lehrer? Pastor? Vater wohl eher nicht), den ich genau erinnere, von dem ich aber nicht mehr weiß, wer er ist. Auf Bild 20 und 21 (Serie 1)sitzt er rechts neben meinem jetzigen Mann Klaus Langenfeld, der es aber auch nicht weiß. ’68 war ich ja nicht mehr auf der Schule, also muss er vorher auch schon dagewesen sein. Es sei denn, meine Erinnerung narrt mich ebenso wie mein Gedächtnis. Vielleicht kann mir jemand helfen? Herzlich, Almut

    1. admin

      Hallo Almut, ich war die letzten Tage schwer mit dem Beitrag über Frau Panknin beschäftigt. Jetzt habe ich wieder etwas Luft.
      Es handelt sich bei dem Mann auf dem Foto um Klaus Iversen. Auf dem Abifoto von 1961 steht er in der hinteren Reihe ganz links.
      Ob er 1968 irgendwie an der KHS tätig war oder einfach nur als „Elternersatz“ aufgetreten ist, um sich über die Unterrichtsbedingungen für seine „kleinen Brüder“ zu informieren, weiß ich nicht.

      1. Nicolaus Schmidt

        Diese Fotos sind ja wirklich eine Reise wert. An unsere Lehrer in diesen Jahren kann ich mich auch visuell noch gut erinnern, das Erscheinungsbild unserer Eltern aber haut mich geradezu um. Diese Förmlichkeit, die Mode, die Brillen und Frisuren* – dies alles 1968 ! Kein Wunder, dass etwas in der Luft lag.

        *Ich weiß, dass man nie nach dem äußeren Bild gehen sollte, aber hier schwingt mehr mit.

  2. Runa Borkenstein

    Das war mal wieder ne hübsche kleine Zeitreise zu Beginn des Wochenendes: Durch die Fotos von Frau Dreyer und die KHS-Küche wird mich nun das „Fann holen“ (übersetzt: Faden holen) vom Häkeldiktat (oder war es Stricken?) durch den Tag begleiten und weitere Bilder im Kopf freisetzen. Oha, da geht`s schon los: der Sportunterricht bei der Dame…

Kommentare sind deaktiviert.