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Jun 27 2023

’69-er Klassentreffen 2023

Auch in diesem Jahr hat es mein Abi-Jahrgang 1969 wieder geschafft, ein schönes Klassentreffen zu veranstalten.

Langsam entwickelt es sich zu einem klassenübergreifenden Schulzeittreffen, wo ich selber einige (wenige) Leute gar nicht persönlich kenne. Trotzdem bedauere ich Jahr um Jahr, dass ich nicht mehr teilnehmen kann.

Aber ich gehöre immer noch dazu und habe auch in diesem Jahr einen kleinen Bericht und ein paar Fotos anzubieten.

Abi ’69 – Klassentreffen 2023

Abi ’69 – „Klassentreffen“ am 10. Juni 2023
von Eckehard Tebbe

Die „“ deswegen, weil ich eine andere Bezeichnung passender finde, z. B. Schulkarrierenabschnittsbegleitermeeting. Liegt mir schon einige Jahre auf der Zunge, weil … irgendwann waren ja mal alle, die etwa seit 2009 dabei sind, in irgendeiner unserer Klassen zwischen 1960 und 1968.

Spielt doch keine Rolle, ob das nun in der Sexta, der Untertertia, beim Abbiegen in den Mathe- oder Sprachzweig oder wann auch immer der Fall war. Und ob man zwischendurch mal ein- oder sogar zweimal aussortiert wurde – selbstverschuldet oder aus pädagogischer Böswilligkeit … egal. Der Weg war eben bisweilen für manche steinig, für andere – die wenigen, die ohne Boxenstopp durchkamen, ein lächerlicher Parcours.

Fazit … es ist schon lange nebensächlich, ob man denn nun irgendwo auf dem Abi-Foto von ’69 zu finden ist. Wir sind jetzt sowas wie’n bunter Melting Pot aus lockeren, fröhlichen, ausgelassenen Klassikern, noch lange nicht erstarrten Oldtimern. Sowas wie recycled Teenagers. Den Eindruck hatte ich jedenfalls am Samstag, besonders bei denen, die erstmalig auf der Matte standen.

Die eintrudelnde Truppe aus der KHS-Schmiede traf sich also ab 14 Uhr im Seagull Hafenbistro, das Nis als passende ‚Location‘ (völlig überstrapazierter Begriff) ausgespäht hatte. Erstklassige Wahl, cooles Ambiente, architektonisch so mitten in den Seglerhafen reingestelzt, ansprechend, hell ausstaffiert, mit netter Bedienung.

Die Truppe platzierte sich in zufälligem Mix um die Tische und tauschte sich umfassend aus. Durch die frisch Dazugekommenen war reichlich neuer Stoff im Nähkorb, wobei natürlich auch über antike Themen wie schulische Kapriolen oder Missgeschicke, berufliche Werdegänge und das aktuelle Weltgeschehen palavert wurde. Eben die reich gedeckte Talkpalette, einschließlich Fotos analoger Art oder vom Smartphone.

Nebenbei wurde Kuchen gereicht und auch mal was für den Umweltschutz getan, z. B. Glas vom Alkohol getrennt, selbstredend in gesittetem Maß. Aber solider Kaffee gewann wohl die Oberhand.

Etwa um 18.00 Uhr wurde die Tafel im Seagull aufgehoben, und wir flanierten (oder fuhren) zum Aurora, also in die Landarztkneipe, wo die Session fortgesetzt wurde. Birgit als einzig Ortsansässige hatte uns dort netterweise eine ausreichende Tafel reserviert, fast putin-mäßig, nur mit mehr Gästen.

Altbewährt. Reichlich Platz, Speisekarte gut sortiert, somit zufriedenstellend für alle. Es herrschten weiter Frohsinn – eh das beste Anti-Aging – und dichte Atmosphäre. (Keine Ahnung, wie man das treffender ausdrücken kann. Dr. Buhtz fiele sicher eine passendere Formulierung ein.)

Gegen 22 Uhr war die Zielgerade erreicht, denn das ‚Aurora‘ schloss die Pforte. Also Aufbruch und Verabschiedungen nach dem erneuten
erfreulichen Meeting.

Ein harter Kern ging dann noch für einen Absacker ein paar Schritte weiter zur ‚Palette‘. Diesmal also nicht in die ‚Fährschänke‘, aus der wir uns schon um 11 Uhr hätten vertreiben lassen müssen. Absolut unangemessen. Die ‚Palette‘ war mit 0.30 Uhr gnädiger mit unserer
versprengten Truppe gerade Heimatloser.

Kleine Bildergalerie
„Klassentreffen“ am 10. Juni 2023
Fotos von Jutta & Eckehard Tebbe

Sehr berührend fand ich die Reaktion einiger erstmaliger Teilnehmer aus dem Abi-Jahrgang 1968 – dem auch ich 1960 für ein Halbjahr (netto etwa 85 Schultage) angehört habe, bis „es“ mich erwischt hat.

Nachdem Ihr mich so herzlich willkommen geheißen habt und nachdem einige von Euch auch sehr schön und deutlich ausgesprochen habt, mich auch künftig gern in Eurem Kreise mit dabei zu haben, fühle ich mich erfreut und gewürdigt, und möchte jetzt, nach kleiner Bedenkzeit, sogleich reagieren: Ja, ich komme gern wieder zu einem Treffen mit Euch.

Gern möchte ich Euch außerdem meinen unmittelbaren ersten Eindruck mitteilen: ich war angenehm überrascht darüber, unter Euch eine so lebendige Gemeinschaft und Verbundenheit zu finden. Darüber bin ich immer noch tief bewegt. Dazu gehören für mich jetzt auch die vielen Einzelbegegnungen, über deren selbstverständliche Vertrautheit und Offenheit und oft sogar existentielle Dichte ich nur gestaunt habe.

Solche Erlebnisse wie unser Treffen zähle ich zu den Kostbarkeiten meines Lebens, die man nicht mit Geld bezahlen kann. Sie sind Gnade, Gratia, gratis, ein Geschenk an mich. So erlebe ich das. Also: danke Euch allen!

Nicht nur herzlichen Dank für die Fotos, sondern auch für die Organisation und das Zusammenrufen der alten Schulkameraden. Das war das netteste und zugleich für mich ermutigendste Klassentreffen (der „Versager“) seit meinem Abitur. Ich werde, wenn ich es irgend kann, nächstes Jahr dabei sein.