Ein kleines – etwas verzwicktes – Zusatzrätsel zum Totensonntag.
Dass dieser Predigttext bereits im September in einigen hessischen Kirchen als „Flyer“ ausgelegt wurde, ist unerheblich.
Es geht um den Inhalt und die Präsentation.
Frage 1: Wann starb Jesus?
Frage 2: Was ist schiefgelaufen? (Ich war’s nicht!)
Wer Frage 1 beantworten kann, wird auch die Lösung für Frage 2 finden.
Zugegeben – ein etwas ungewöhnliches Rätsel. Aber dafür mit einer netten Geschichte.
Es gibt in Hessen eine für die evangelische Kirche erstellte regelmäßig erscheinende Publikation namens „Wort für die Woche“.
Der Autor der Predigttexte ist Pfarrer i. R. Detlef Puttkammer, Herborn.
Für ein bestimmtes Thema suchte er im Internet nach einer geeigneten Illustration und wurde fündig bei den Schulzeitreisen.
Bereits vor über einem Jahr rief Herr Puttkammer mich an, erklärte mir den Zusammenhang und fragte vorsichtig nach, ob er eventuell dieses Foto als Bild-Motiv benutzen dürfe.
Wenn angenehme Menschen mich um die Verwendung von Schulzeitreisen-Fotos bitten und ihr Anliegen keinen kommerziellen Hintergrund hat, stimme ich grundsätzlich zu – unter der Bedingung, Belegexemplare zu erhalten.
In dem von ihm ausgewählten Bibeltext geht um die „neunte Stunde“, also die Todesstunde von Jesus Christus.
Nach damaliger jüdischer Zeitrechnung begann der Tag nicht um Mitternacht, sondern erst um 6 Uhr morgens unserer Zeit. Somit entspricht die „neunte Stunde“ drei Uhr nachmittags, also 15 Uhr (= Antwort 1*).
Und um eben diese Uhrzeit hat Manfred Rakoschek (fast zwanzig Jahrhunderte später) bei einer gemeinsamen Stadtrundfahrt durch Kappeln – eine Stunde vor Beginn unseres Klassentreffens – das Foto vom Turm unserer St. Nikolai-Kirche gemacht.
Inzwischen ist der Flyer erschienen und er gefällt mir – bis aus das kleine Missgeschick, um das es hier geht – gestalterisch sehr gut. Manchmal entfaltet ein gedrucktes Bild noch einmal eine ganz andere Wirkung.
Die „Absegnung“ des Fotos hatte sich seinerzeit allerdings noch etwas hingezogen, weil die Berufsgrafiker ansonsten ihre Bilder gern selbst aussuchen.
Nachdem wir ihnen aber noch erlaubt haben, den Bildausschnitt ggf. selbst festzulegen, haben sie es „geprüft“ und für „geeignet“ erklärt.
Anscheinend wurde der tiefere Sinn dieses Motivs dennoch nur bedingt begriffen und so passierte es schließlich, dass die „Fachleute“ das entscheidende Detail – die Kirchturmuhr – auf der Rückseite des Flyers spiegelverkehrt (= Antwort 2) montiert haben.
Letztlich wiederum ein willkommener Anlass für mich, das Faltblatt und die Geschichte nicht einfach nur so zu präsentieren, sondern mit einem kleinen Rätsel zu verbinden.
Die meisten konnten damit zwar wenig anfangen, aber dafür hat Maren Sievers alles umfassend und richtig beantwortet.
Auch Heino Küster fand im Internet schnell die Antwort auf die erste Frage.
* Bzgl. der Jahreszahl gibt es unterschiedliche Auffassungen. Als Monat gilt übereinstimmend der April, aber selbst der Tag ist nicht eindeutig. Es gibt sogar Interpretationen, nach denen Jesus nicht an einem Freitag, sondern an einem Donnerstag gekreuzigt wurde.
16 Kommentare
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Dietrich von Horn
25. November 2019 um 18:32 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
Aber wenn man sich mal die Apostelgeschichte genauer ansieht. Da kann man sich doch nur besaufen. Oder? Prost!
admin
25. November 2019 um 18:42 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
Das kann man auch ohne Apostelgeschichte. >-I
Dietrich von Horn
25. November 2019 um 18:51 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
Du hast recht.
Dietrich von Horn
25. November 2019 um 12:14 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
I only understand railwaystation.
Runa Borkenstein
25. November 2019 um 10:26 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
Also:
das "Erfühlen" von Steilküsten, als Blindekuh davor stehend,
stellt für mich eine lösbare Aufgabe dar.
Beim Anblick des Bildausschnittes eines roter – Backstein – Kirchtums
huscht schon die Aufgabenstellung an sich an mir vorbei.
Vielleicht wäre das bei der Karbyer Kirche anders gewesen :)
Maren Sievers, geb. Bonau
24. November 2019 um 22:55 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
Kann ich ja lange nach Kirchen in Hessen googeln…
Maren Sievers, geb. Bonau
24. November 2019 um 23:00 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
Im Kappixxel 12 stehen die Zeiger z. B. auch auf 3 Uhr
Maren Sievers, geb. Bonau
24. November 2019 um 23:02 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
Wir singen da mit der Kantorei Karfreitag um 3 Uhr immer
in unserer Kirche, weil die Orgeln und Glocken ja schweigen
Maren Sievers, geb. Bonau
24. November 2019 um 22:53 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
Die haben bestimmt eine Kirche gesucht, bei der die Turmuhr 3 Uhr anzeigt,
und das hat die Kappelner ja auf vielen Fotos…..
Maren Sievers, geb. Bonau
24. November 2019 um 22:51 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
Genau, das ist "unsere" Kappelner Nikolaikirche: nur spiegelverkehrt…..
Heino Küster
24. November 2019 um 22:13 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
Zu 1: Freitag, den 7. April im Jahre 30, gegen 15 Uhr.
Lt. Google (1. Treffer)
Maren Sievers, geb. Bonau
24. November 2019 um 22:11 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
Im ersten Moment sieht der Kirchturm aus,
wie der von der Kappelner Nikolaikirche.
Heino Küster
24. November 2019 um 22:14 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
Auf meinen zweiten Blick auch ;-)
Maren Sievers, geb. Bonau
24. November 2019 um 22:10 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
Die Uhrzeit aufm Kirchturm ist spiegelverkehrt
Maren Sievers, geb. Bonau
24. November 2019 um 21:50 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
Karfreitag um 15 Uhr
admin
24. November 2019 um 18:01 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
Ihr müsst euch nicht unbedingt mit dem Predigttext beschäftigen.
Die Antwort auf Frage 1 kann man auch googeln.