Bilderrätsel Nr. 704 – Redlefsen Satrup

Weiter geht’s mit Musik aus Angeln.

Ist schon ein paar Jahrzehnte her, aber ein Produkt dieses Werks, für das die Mitarbeiter sogar in ihrer Freizeit aktiv waren, ist mir in Erinnerung geblieben.

Frage: Welches Werk war das und welches innovative Produkt habe ich im Sinn?

Die halbe Antwort befindet sich als Anagramm auf der Pauke – unter dem alten Logo.

Das Foto stammt aus dem Jahr 1906.

Redlefsen ~ Satrup

Die echte Aufschrift erscheint beim Berühren oder Anklicken mit der Maus.

Das ich ausgerechnet ein Anagramm mit „Salpeter“ gefunden habe, war ein Glückstreffer, denn dieser Stoff wurde auch damals schon in der Fleischverarbeitung der Firma Redlefsen in Satrup verwendet.

Im Gegensaatz zu mir ist es Maren gelungen, eine einigermaßen brauchbare Original-nahe Abbildung des gesuchten Produkts zu finden. Es ging um

„Die Würstchen mit dem Reißverschluss“

Vor 12 Jahren wurde in der SHZ daran erinnert:

Sie waren die Ersten in Deutschland, die über die Selbstbedienungstheke gingen. Ihr Erfinder Karsten Redlefsen amüsiert sich noch heute, wenn er an die Zeit zurück denkt, als er die väterliche Fleischwarenfabrik in Satrup mit Ideen aus Amerika revolutionierte.

1957 hatte der damalige Chef des Hauses Hans Redlefsen seinen Sohn nach der Lehre in die USA geschickt, um die dortigen Märkte zu studieren. Karsten Redlefsen reiste 22-jährig mit einem Dampfer von Wilhelmshaven über den Atlantik. In Chicago studierte er den Vormarsch der Supermärkte und war sich sicher: Auch in Deutschland sind die Tage der Tante-Emma-Läden gezählt.

Zurück im heimischen Betrieb, begann er mit seinem Freund und Firmenmitarbeiter Heinz Kumm in der väterlichen Wurstfabrik die Revolution: Kamen die preisgekrönten Katenrauchwürste oder der Schinken bis zu diesem Zeitpunkt nur im Ganzen in die Läden, wo sie für die Kundschaft aufgeschnitten wurden, experimentierte Karsten Redlefsen nun mit Selbstbedienungsportionen. Zwei kleine Aufschnittmaschinen wurden angeschafft. „Das ist unsere Spielwarenabteilung“, lästerte der damalige Verkaufsleiter Hermann Haase.

Doch es kam anders. Supermärkte machten sich in Deutschland breit, und nun war die Fleischwarenfabrik in Satrup die erste, die abgepackten Wurstaufschnitt für die neuen SB-Läden liefern konnte. Doch die beiden Pioniere gaben sich mit diesem Erfolg nicht zufrieden.

Der Vater, so erinnert sich Karsten Redlefsen, schäumte, als er erfuhr, dass sein Sohn in einem kleinen Firmenraum auch noch angefangen hatte, unter Vakuum Würstchen in Folie abzupacken: Vier an der Zahl, je zwei in einer Packung, die in der Mitte aufgerissen bzw. geteilt werden kann. „So entstanden die Würstchen mit dem Reißverschluss“, sagt der heute 76-jährige Unternehmer, der aus den Qualitätserzeugnissen Markenprodukte machte. „Das Würstchen mit dem Reißverschluss“ wurde Kult; mehr als 25 Millionen Packungen – oder umgerechnet 100 Millionen Würstchen – wurden im Jahr verkauft…

Das Anagramm unter dem „HR“-Logo (für Hans Redlefsen) gelöst bzw. die Firma erraten haben Heino, Konrad, Kalli, Maren, Horst, Runa und Klaus-Dieter.

Auf die „Würstchen mit dem Reißverschluss“ tippten Heino, Konrad, Maren und Horst.

Ich habe mich mit der Firmengeschichte nur oberflächlich beschäftigt, aber durchaus registriert, dass am Ende – wie auch „Böklunder“ – alles bei Clemens Tönnies gelandet ist, den man zunächst noch als Aufsichtsratvorsitzenden von Schalke 04 kannte und der es dann mit diversen Skandalen in alle Medien geschafft hat.

Bei Gerd Tams habe ich noch ein paar alte Ansichtskarten gefunden, die ich für diesen Beitrag KI-unterstützt koloriert habe.