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Dez 31 2011

Bilderrätsel Nr. 60 – Schwonsburg

2010 schaffte es der von der Kanzlerin selbst geprägte Begriff „alternativlos“ zum „Unwort des Jahres“, das „Wort des Jahres 2010“ war „Wutbürger“. Die Sieger für 2011 stehen zwar noch nicht fest, aber der Top-Favorit für das „Wort des Jahres 2011“ ist auf jeden Fall „Stresstest“.

Das letzte Bilderrätsel in diesem Jahr ist – wie alle anderen – von mir ganz sicher nicht als Stresstest gedacht, obwohl gerade das letzte Schlei-Rätsel mehr als schwer war.

Aber die 1950/60er-Kappeln-Rätsel waren auch nicht immer leicht, deshalb soll die noch offene Rätselaufgabe 59 nicht alternativlos bleiben.

Wir begeben uns noch einmal an die Schlei und finden Findlinge (daher der Name :lol:).

Frage: Wo liegen diese Steine?

Bilderrätsel Nr. 60 | Schwonsburg - Foto: Holger Petersen


2. Januar 2012
Bisher habe ich zwei richtige Antworten erhalten.
Für alle anderen gibt es heute noch kurz ein zweites Foto, auf dem die Findlinge am gesuchten Ort gut zu erkennen sind.

Bilderrätsel Nr. 60 | Schwonsburg - Blick von Sundsacker - Foto: Holger Petersen


Die richtigen Antworten aus den Kommentaren fasse ich kurz zusammen:

Sabine Brunckhorst-Klein:
Mein einziger Anhaltspunkt für diesen Vorschlag: das gegenüber liegende Ufer erscheint mir sehr vertraut. Es könnte das Angelner Ufer gegenüber von Winnemark sein.
… vielleicht das Schleiufer an der Schwonsburg?

Heino Küster:
Mein erster Gedanke war ähnlich dem von Sabine: Blick auf Karschau.
Mit Hilfe von Google komme ich auf eine Stelle am Strand vor der Schwonsburg, ziemlich genau an der Nordseite des Hauses.

Eckhard Schmidt:
Es ist die Schwonsburg von der aus der das Foto gemacht wurde.
In den 50-er Jahren haben wird dort viel gespielt.
Wir sind von Arnis mit dem Ruderboot von Jürgen Leistikow hinüber gerudert.
Aber seit damals bin ich nicht mehr dort vor Ort gewesen.

Die Lösung lautet also:
Die Steine leigen am Ufer der Schlei auf der Schwonsburg in der Gemeinde Winnemark.

Holger Petersen, dem wir wieder diese schönen Fotos verdanken, schreibt dazu:

Zu dem Ufer und den Findlingen musste ich mich machetenmässig durchkämpfen, weil die Schwonsburg total zugewuchert ist auf der „frei betretbaren“ Seite. Die Schwonsburg gab in den 1950-er Jahren noch ein Sonntagsspaziergangs-Ziel für Winnemarker her, war dann aber plötzlich für Jahrzehnte verschlossen; Begründung: das hat der Herzog so entschieden. Nun wird das Haupthaus nebst Nebengebäude scheinbar wieder genutzt (Zufahrt und bebautes Grundstück sind durch einen Zaun geschützt); im Internet habe ich es sogar irgendwo als Feriendomizil gesehen.

Gerade hat Holger mir noch ein Bild geschickt, das er vom Arnisser „Badestrand“ aus geschossen hat.

Schwonsburg - Blick von Arnis - Foto: Holger Petersen

Auf dem Bildausschnitt sind sehr schön auch die Steine erkennbar.

Schwonsburg - Blick von Arnis (Ausschnitt) - Foto: Holger Petersen

Abschließend noch ein Gemälde der Schwonsburg von Gerhart Bettermann,
der 1992 in Winnemark starb.

Gerhart Bettermann -  Die Schwonsburg an der Schlei


Kurz nach der heutigen Rätsel-Auflösung hat Eckhard Schmidt noch einen zusätzlichen Beitrag geliefert, den ich nicht in den Kommentaren „untergehen“ lassen möchte.

Das Feuer auf der Schwonsburg Juni 1952 (Aufsatz von Herrn Wengel) habe ich von Arnis aus live miterlebt. Wir hatten gerade Pause in der Grundschule von Arnis, als ein Blitz hinter den Häusern der Parkstraße (von der Schule aus gesehen) niederging. Wir Jungs sind gleich losgerannt, um zu sehen, ob etwas passiert war.
Die Schwonsburg liegt etwa 670 m Luftlinie von der Grundschule in Arnis entfernt.
Vom Standort der Werft von Heinrich Eberhardt (die Werft gab es damals noch nicht) konnten wir sehen, wie das ganze Gebäude plötzlich anfing lichterloh zu brennen.
Das Dach des Gebäudes war damals wie heute auch mit Reet gedeckt.

Die Feuerwehr von Arnis hatte ihr Spritzenhaus direkt neben der Schule.
Wir haben Schule Schule sein lassen und haben noch mitverfolgt, wie die Feuerwehr Arnis mit ihrem Anhänger samt Tragkraftspritze mit der Fähre nach Sundsacker übergesetzt hat.
Ich vermute, in Sundacker hat ein Bauer mit Hilfe eines Treckers den Anhänger der Arnisser Feuerwehr nach der Schwonsburg gezogen.
Heute hat die Feuerwehr von Arnis auch kleines richtiges Feuerwehrauto.
Die Feuerwehr von Arnis hat heute ihr Domizil im ehemaligen Wasserwerk von Arnis am neuen Damm.

Die Fähre (holzbauweise) wurde damals noch von Hand über die Schlei gezogen.
Fährmann war damals Friedrich Kuschert.
Wir Kinder hatten damals unseren Spaß daran, die Fähre mit Hilfe der Holzknüppel so richtig in Schwung zu bringen. Der Fährmann oder sein Gehilfe mussten uns dann schon mal bremsen.

Erst der nächste Fährmann Christian Ulderup hat die Fähre mit Hilfe eines seitlich befestigten Motorkahns über die Schlei gezogen.

Der Neubau der heutigen Fähre aus Stahl wurde dann mit einem seitlichen Schottel-Antrieb ausgerüstet.

Ein weiterer Beitrag erreichte mich per E-Mail gerade auch noch von Runa:

Die Schwonsburg wurde eine Zeit lang in der Zeit der vermeintlichen Sperrung

  1. bewohnt von einer 4-köpfigen Familie (Bekannte meiner Eltern, wir haben von 1965 bis 1970 in Winnemark gewohnt).
    Ans Festland kamen die Bewohner oft nur mit dem Boot und landeten dann bei Herrn Bettermann.
  2. genutzt für Boote der Internats-Außenstelle in Karlsburg (auch Carlsburg), die zum Internat Luisenlund gehört (gehörte?) und die unteren Klassenstufen beherbergte.

Eine wunderschöne „Ecke“, diese Schwonsburg und Umgebung, die ich im Sommer auf dem Schulweg immer vom Fahrrad aus genießen durfte!

Die letzten Kommentare haben Holger zur Übersendung weiterer Fotos animiert, die ich hier einfach mit seinen Bildbeschreibungen übernehme.

Die unvermuteten Bewohner der Insel mussten demzufolge das idyllische Noor auf diesem Foto überwinden, um zu G.B. zu gelangen:

Noor an der Schwonsburg - Foto: Holger Petersen

Die folgende Aufnahme zeigt die Silhouette von Arnis von Schwonsburg aus (die Distanz kennen wir ja nun).

Arnis (Blick von Schwonsburg) - Foto: Holger Petersen

Das nächste Bild zeigt das Wohnhaus des Winnemarker Schmiedes Seiler, das Ende der 1950er-Jahre abgebrannt ist. Seiler hat, als die Pferde als bäuerliches Nutztier auszusterben begannen, auf Kunstschmied umgesattelt. Ich meine, dass er auch z.T. nach Entwürfen von G.B. gearbeitet hat. Die Schmiede liegt direkt an der Abzweigung des – regelmäßig überfluteten – Weges zur Schwonsburg und somit auch in Nachbarschaft zu G.B. Seiler jr. war 2009 dort in gleicher Weise noch aktiv, sprach aber von einer geplanten örtlichen Veränderung.

Winnemark - Wohnhaus des Schmiedes Seiler - Foto: Holger Petersen

Das letzte Foto zeigt Carlsburg (Hauptgebäude) in 2009. Alles schien gut in Schuss und belebt. Ob dort wie seinerzeit noch die Unterstufe von Louisenlund aktiv ist, weiß ich allerdings nicht.

Carlsburg - Foto: Holger Petersen

(admin: Das Kürzel G.B. steht für Gerhart Bettermann)

12 Kommentare

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  1. Maren Sievers , geb Bonau

    Meine Oma wohnte in Mühlenholz, dass liegt der Schmiede Seiler genau gegenüber
    und als Kind sind wir mit Opas kleinem Ruderboot öfters auf der Schwonsburg angelandet.
    Das war so ca. 1975. Mein Onkel Lothar wohnt dort übrigens immer noch, der müsste eigentlich Abijahrgang 69 oder 70 sein. Leider haben wir da nur noch wenig Kontakt.

    1. Holger Petersen

      Hallo, ich finde es interessant, dass du zumindest omatechnisch auch dorthin zu wurzeln scheinst. Es wohnte seinerzeit dort eine Familie Schw., die einen Sohn Lothar hatte im ungefähren Alter von Admin (und meinem Bruder). Täuscht mich meine Erinnerung oder trifft es zu, dass sich auf der Wiese zwischen Seiler und Bettermann (evtl. Ende der 1950er Jahre) ein tragisches Unglück ereignet hat, bei dem durch einen Blitzschlag -trotz der diversen „Blitzableiterstangen“- ein Familienmitglied nebst Pferd ums Leben kam?
      Herzl. Grüße

      1. Maren Sievers , geb Bonau

        Ja, die Fam. Schw. das waren meine Oma +Opa. Laut Auskunft meiner Eltern wohnt Lothar dort auch noch. Von dem genannten Pferdeunfall weiß ich aber nichts.
        Gruß MAREN

    2. Sabine Brunckhorst-Klein

      Für meine Freundin und mich war auch die Schwonsburg Ziel unserer nächtlichen Ruderboots-Touren. Wenn ich das Wochenende mit ihr und ihrer Familie in Winnemark verbrachte, war es für uns zwei Mädchen ( etwa 12 Jahre alt?) die Mutprobe, nachts aus dem Fenster abzuhauen und mit dem Ruderboot bis hinter die Schwonsburg zu rudern (im dunklen!) und dann wieder nach Hause zu schippern. Unser Herzklopfen endete erst, sobald wir wieder im Bett lagen.
      Wie schade, dass diese wunderbare Freundschaft aus der Grundschule durch meinen Schulwechsel an die KHS so sehr litt und irgendwann nicht mehr bestand ….

  2. Eckhard Schmidt

    Ich rate auch mal: Grödersby – Marienhof mit Blick nach Schwansen (Winnemark)
    Am Weg über den alten Damm von Arnis nach Grödersby liegen an der Ecke bei Marienhof solche Findlinge.

    1. admin

      Hallo Eckhard, Sabine (s. o.) war doch schon ganz nah dran. Du bist jetzt allerdings wieder auf der anderen Schlei-Seite gelandet.

      1. Eckhard Schmidt

        Es ist die Schwonsburg von der aus der das Foto gemacht wurde.
        In den 50-er Jahren haben wird dort viel gespielt.
        Wir sind von Arnis mit dem Ruderboot von Jürgen Leistikow hinüber gerudert.
        Aber seit damals bin ich nicht mehr dort vor Ort gewesen.

        1. Eckhard Schmidt

          Das Feuer auf der Schwonsburg Juni 1952 (Aufsatz von Herrn Wengel) habe ich von Arnis aus live miterlebt. Wir hatten gerade Pause in der Grundschule von Arnis, als ein Blitz hinter den Häusern der Parkstraße (von der Schule aus gesehen) niederging. Wir Jungs sind gleich losgerannt, um zu sehen ob etwas passiert war.
          Die Schwonsburg liegt etwa 670 m Luftlinie von der Grundschule in Arnis entfernt.
          Vom Standort der Werft von Heinrich Eberhardt (die Werft gab es damals noch nicht) konnten wir sehen wie das ganze Gebäude plötzlich anfing lichterloh zu brennen.
          Das Dach des Gebäudes war damals wie heute auch mit Reet gedeckt.

          Die Feuerwehr von Arnis hatte ihr Spritzenhaus direkt neben der Schule.
          Wir haben Schule Schule sein lassen und haben noch mitverfolgt wie die Feuerwehr Arnis mit ihrem Anhänger samt Tragkraftspritze mit der Fähre nach Sundsacker übergesetzt hat.
          Ich vermute in Sundacker hat ein Bauer mit Hilfe eines Treckers den Anhänger der Arnisser Feuerwehr nach der Schwonsburg gezogen.
          Heute hat die Feuerwehr von Arnis auch kleines richtiges Feuerwehrauto.
          Die Feuerwehr von Arnis hat heute ihr Domizil im ehemaligen Wasserwerk von Arnis am neuen Damm.

          Die Fähre (holzbauweise) wurde damals noch von Hand über die Schlei gezogen.
          Fährmann war damals Friedrich Kuschert.
          Wir Kinder hatten damals unseren Spaß daran die Fähre mit Hilfe der Holzknüppel so richtig in Schwung zu bringen. Der Fährmann oder sein Gehilfe mussten uns dann schon mal bremsen.

          Erst der nächste Fährmann Christian Ulderup hat die Fähre mit Hilfe eines seitlich befestigten Motorkahns über die Schlei gezogen.

          Der Neubau der heutigen Fähre aus Stahl wurde dann mit einem seitlichen Schottel-Antrieb ausgerüstet.

  3. Sabine Brunckhorst-Klein

    Ja, dann vielleicht das Schleiufer an der Schwonsburg?
    Gruß, Sabine

  4. Sabine Brunckhorst-Klein

    Hallo allen Schulzeitreisenden!
    Erst einmal alle guten Wünsche für 2012 – Gesundheit, Glück, Erfolg, Zufriedenheit … die Auswahl daraus darf sich jeder aussuchen.
    So, und nun traue ich mich einmal einen komplett blinden Tipp abzugeben:
    Sind wir hier in Sundsacker gelandet? Mein einziger Anhaltspunkt für diesen Vorschlag: das gegenüber liegende Ufer erscheint mir sehr vertraut. Es könnte das Angelner Ufer gegenüber von Winnemark sein.
    Ist das so????
    Lg, Sabine

    1. admin

      Hallo Sabine, du bist ganz nah dran.
      Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich selbst viele Ecken an der Schlei gar nicht kenne, oder es es über vierzig Jahre her, dass ich dort (vielleicht) mal gewesen bin. Deshalb besteht auch immer ein kleines Restrisiko, dass ich mich mit meinen Hinweisen vertue. Diesmal hat mir der Fotograf aber die Blickrichtung des Fotos mitgeteilt: Karschau – und das liegt am „Angelner Ufer gegenüber von Winnemark“. Nur der „Tatort“ stimmt noch nicht (ganz). Wir sind nicht in Sundsacker gelandet, aber – wie gesagt – du bist ganz nah dran!
      Aus deinen Wünschen habe ich mir Gesundheit und Zufriedenheit ausgesucht.
      Danke. Gleichfalls.
      Achim

      1. Heino Küster

        Moin, und allen ein Gutes Neues Jahr!
        Mein erster Gedanke war ähnlich dem von Sabine: Blick auf Karschau.
        Mit Hilfe von Google komme ich auf eine Stelle am Strand vor der Schwonsburg, ziemlich genau an der Nordseite des Hauses.
        LG
        Heino

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