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Dez 10 2018

Tickets 1978

Vor 50 Jahren

Nach den Hits des Jahres 1968 gehört auch das hier zu den Dingen, die ich unbedingt noch in diesem Jahr loswerden wollte.

Wir machen einen Sprung in das Jahr 1978. Auch hier geht es ausschließlich um Musik – die sich allerdings in den 10 Jahren dazwischen völlig gewandelt hatte, auch wenn noch ein paar alte Barden mit von der Partie waren.

Bei der Durchsicht meiner alten Eintrittskarten anlässlich der Veranstaltung zum Matrosenaufstand habe ich nicht schlecht gestaunt, was ich in diesem Jahr noch alles erlebt habe.

Natürlich erinnere ich mich so ziemlich an jedes einzelne Konzert, das ich in meinem Leben gesehen und gehört habe, aber eine derartige Ballung war mir bis vor kurzem nicht bewusst. Damit dürfte 1978 dann wohl das großartigste Konzertjahr meines Lebens gewesen sein.

Begonnen hatte es mit dem Auftritt von Frank Zappa am 30. Januar im CCH Hamburg.

Im Sommer dann das großartige Roskilde-Festival mit Rory Gallagher, Bob Marley & The Wailers und  Elvis Costello und zwei Monate später – mit Easter und der Single-Auskopplung Because The Night auf dem damaligen Höhepunkt ihrer Karriere – Patti Smith mit ihrem ersten Deutschland-Konzert in der Stadthalle Bremen am 6. September.

Ebenfalls ihr erstes Konzert auf deutschem Boden gaben nur 5 Tage später, am 11. September, die Ramones in der Hambuger Markthalle.

Und schließlich besuchte uns noch ein Altmeister, der King of Rock’n’Roll Chuck Berry, am 10. Oktober „nebenan“ in der Kieler Ostseehalle.

Das absolute Highlight 1978 aber war eine andere Premiere, nämlich der allererste Auftritt auf dem europäischen Kontinent von niemand Geringerem als Bob Dylan!

Das Ganze fand statt am 23. Juni – also eine Woche vor dem Roskilde-Festival – im Feijenoord-Stadion in Rotterdam – „Vorgruppe“: Eric Clapton.

Als Sahnehäubchen gab es kurz darauf mit At Budokan (zunächst nur als japanische Pressung – ja und?) einen Konzertmitschnitt dieser Tournee, der nahezu eins zu eins das wiedergab, was wir erlebt hatten.

1978 - Frank Zappa

1978 - Roskilde  Festival1978 - Patti Smith

1978 - Ramones

1978 - Chuck Berry

1978 - Bob Dylan

6 Kommentare

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  1. Eckehard Tebbe

    Hab es mir gerade angesehen. Danke für den Tipp, Achim. Gerade du hast ja auch eine besondere Beziehung zu den Tagen. Ich glaube, du verklärst sie auch nicht ganz so wie es am Ende des Films geschildert wird, aber man wünschte sich im Nachhinein doch, dass man dabei gewesen wäre, Chaos hin, Chaos her. War allerdings nicht drin damals, auch noch nicht die vielen Konzerttermine. Die kamen erst später. Das Budokan-Konzert von Dylan hab ich natürlich auch, war aber von ihm Jahre danach wahnsinnig enttäuscht, da unser Konzert dann total lustlos und ausgelutscht war, einfach nur runtergespult, abgeliefert. Am meisten hätte mich von all deinen Besuchen natürlich als frühen Rock-Fan Chuck Berry inetressiert, aber ich habe ihn leider nie live gesehen. Dafür aber wenigstens zweimal Fats Domino.

    1. Karl-Erich Henrici

      Eckehard,
      ich meine, wir d.h. Jürgen, du und ich hätten im Juni 1969 Chuck Berry in Westerland auf Sylt gesehen. Einige male auf dem Weg vom Campingplatz in die Stadt oder vice versa. Kann auch sein, dass wir da einer Verwechslung erlegen sind.

      1. Eckehard Tebbe

        Oh Mann, Kalli, ich werde allmählich löchrig im Brägen. Ich kann mich da echt nicht dran erinnern. Haben wir keine Kamera dabei gehabt?! Ich fass es nicht … Muss wohl an einem der Tage gewesen sein, als mich der härteste Sonnenbrand meines Lebens erwischt hatte …

    2. admin

      Wenn wir schon mal beim Thema sind …

      Zu 60. Geburtstag von Chuck Berry produzierte Keith Richards 1986 unter der Regie von Taylor Hackford einen tollen Konzertfilm, der 2006 auch als DVD erschienen ist.

      Chuck Berry – Hail! Hail! Rock N‘ Roll

      Neben dem Klasse-Konzert fand ich extrem unterhaltsam und aufschlussreich, wie Keith – bei aller Sympathie zum Altmeister – mit dessen Zurechtweisungen umgeht und sich nicht zusammenscheißen lässt – schließlich ist er in diesem Fall nicht der „Schüler“, sondern der „Music Director“.

      Absolutes Pflichtpgramm für alle Chuck- (und Keith-) Fans. Und Eric ist natürlich auch mit von der Partie.

      Vielleicht kommt der Film, wenn alle tot sind, endlich auch mal auf arte.

      Ansonsten heißt es, den Sparstrumpf unter der Matratze rausholen.

      1. Eckehard Tebbe

        Achim, was glaubst du, was ich eben gleich gemacht habe … Mir wenigstens erstmal die CD bestellt. Wieso stand die eigentlich bei mir noch nicht? Mit Eric, Julian Lennon, Linda Ronstadt, Etta James, Robert Cray und Keith himself. Essentiell. Die DVD-Collection ist mir momentan aber echt zu teuer. Is‘ nix mit Sparstrumpf unter der Matratze …

  2. admin

    Passend zum Thema:
    Gestern abend lief eine neue Doku über das Fehmarn-Festival 1970 im Dritten.
    Nachdem ich so ziemlich alles kenne, was dazu bisher als Buch und im TV veröffentlicht wurde, war ich sehr angetan – sowohl über die Machart als auch über das gezeigte Material.
    Link zur NDR-Mediathek:
    https://www.ndr.de/fernsehen/Ein-Foto-erzaehlt-Geschichte-Woodstock-auf-Fehmarn,woodstock160.html

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