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Jan 18 2012

Bilderrätsel Nr. 75 – Musik Parade

Kleines Jubiläumsrätsel – mal was ganz Anderes!

Bilderrätsel Nr. 75Die sechziger Jahre waren das Jahrzehnt der großen Umwälzungen, politisch, gesellschaftlich und nicht zuletzt kulturell.

Zwar infizierten sich bei weitem nicht alle Jugendlichen mit dem Beat-Fieber, aber die, die es erwischt hatte, wurden es über Jahre und Jahrzehnte nicht mehr los und haben sich ihre Begeisterung für die damals völlig neue und revolutionäre Musik bis ins Alter bewahrt.

Die Infizierten benötigten außer Radio, Tonbandgerät und Plattenspieler auch unbedingt (mindestens ein) geeignetes Informationsmedium, um ihrer Sucht regelmäßig neues Futter zu geben. Das war die monatliche oder 14-tägliche Musikzeitschrift. Die BRAVO gab es bereits seit 1956, aber sie tat sich schwer, auf den Zug aufzuspringen. Die neuen Klänge waren viel zu laut, die Gruppen viel zu wild und unberechenbar, als dass man ihnen den Weg in’s Kleinmädchenzimmer ebnen mochte. Damit war der Weg frei für neue Zeitschriften, die sich komplett und vorbehaltlos den aktuellen Phänomenen widmeten. Eine davon ist hier abgebildet.

Frage: Wie hieß diese Zeitschrift?

20. Januar 2012

Einige haben sich diesmal mit der Lösung sehr schwer getan, wie man an den Kommentaren sieht. Aber es gab auch eine Reihe von richtigen Antworten, und zwar von Rolf Nagel, Dirk Heinrich Rahn, Hanna, Sabine Brunckhorst-Klein, Eckhard Schmidt, Hartmut Stäcker und Bernd Borkowski.

Die Lösung lautet: MUSIK PARADE

MUSIK PARADE Nr. 31 (März 1965)Die deutsche MUSIK PARADE wurde übernommen von der holländischen MUZIEK PARADE, die es bereits seit 1957 gab. Die deutsche Ausgabe wurde herausgegeben vom holländischen Verlagsableger „Musik Parade Verlag A. Jansen“, Hamburg.

Das erste deutschsprachige Heft erschien im September 1962. Ab der Nummer 46 (27. September 1965) erschien die MUSIK PARADE beim Heinrich Bauer-Verlag, Hamburg.

Heft 1 bis Heft 31 erschienen monatlich, ab März 1965 gab es alle 14 Tage eine neue MUSIK PARADE. Die Ausgaben bis Heft 52 (20. Dezember 1965) waren durchgängig nummeriert.

1966 erschienen dann die Hefte 1-26 und 1967 die Hefte 1-11. Die letzte Nummer (Mai 1967) wurde bereits von der Redaktion der BRAVO gestaltet, in der die MUSIK PARADE anschließend aufging.

MP EXTRA – BEATLES (1965)In Sammlerkreisen werden gut erhaltene Ausgaben der MUSIK PARADE zwischen 25 und 50 € gehandelt. Die frühen großformatigen Ausgaben (Heft 1-21) und die Hefte mit BEATLES-Titelbildern sind tendenziell die teureren. Noch wertvoller sind die Ausgaben mit ELVIS PRESLEY auf dem Cover (Heft 8, 15, 18: 70 €, Heft 1: 100 €). Die 1965 erschienene Sonderausgabe MP EXTRA – BEATLES ist ebenfalls nicht unter 100 € zu bekommen.
OK - Heft 1 (1. November 1965)
Kurz nach der Übernahme der MUSIK PARADE brachte der Heinrich-Bauer-Verlag am 1. November 1965 eine weitere Musikzeitschrift heraus, die „OK“. Diese Zeitschrift wurde 1967 ebenfalls mit der BRAVO vereint, nachdem sie bereits seit Heft 35/1966 beim Axel Springer-eigenen Kindler & Schiermeyer-Verlag erschien, der auch Herausgeber der BRAVO war. 1968 wiederum übernahm der Bauer-Verlag (Bauer Media Group) die BRAVO und damit indirekt auch wieder seine ursprünglichen Zeitschriften MUSIK PARADE und OK, obwohl diese inzwischen in der BRAVO nicht wirklich auf-, sondern faktisch untergegangen waren.

Bildergalerie – MUSIK PARADE (1965)

Ich habe noch ein paar mehr alte MUSIK PARADEN, aber leider ohne Titelblätter. Die sind damals alle – zusammen mit denen der OK und der BRAVO – bei mir an der Wand gelandet.

Bildergalerie – Mein Zimmer in den Sechzigern

Wie sah es denn früher in euren Zimmern aus? Vielleicht habt ihr ja noch alte Fotos, die ihr mir schicken könnt. Auch andere Bilder, die die typische 50er- bis 70er-Jahre-Einrichtung dokumentieren, sind hoch interessant. Ich scanne sie auch gern selbst ein und schicke sie euch unversehrt zurück. Meldet euch einfach bei mir.

15 Kommentare

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  1. Bernd Borkowski

    Eckhard Schmidt hat sich bei mir im Büro verplappert, es ist die Zeitschrift „Musik Parade“

  2. Hartmut Stäcker

    Es kann sich nur um die „Musikparade“ handeln, die oben stets einen gelben Pfeil auf dem Titelblatt hatte.

  3. Eckhard Schmidt

    Nach mehreren vergeblichen Suchen mit Google habe ich heute mal folgende Suchanfragen gestartet:

    1. Suchanfrage mit Google: Jungendzeitschriften 1965
    Ergebnis: Der Spiegel 47/1965 – Ausgebuffte Jungs
    http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-46274994.html
    Am Ende des Artikels wird die Zeitschrift „Musik Parade“ (verkaufte Auflage: 210 477) erwähnt.

    2. Suchanfrage mit Google: Zeitschrift Musik Parade
    Ergebnis: Musikzeitschriften – Diverses
    http://abcrecords.ch/musikzeitschriften/diverse.php
    Auf der Seite wird auch die Zeitschrift Musik Parade der Ausgaben:
    Deutschland / Nr. 19 (März 64) und Deutschland / Nr. 18 (Feb. 64)
    dargestellt. Die Zeitungen kann man kaufen.
    Ich habe die Titelseiten der beiden Hefte mal auf meinem Rechner abgespeichert.

    März 1964 = Nr. 19 (19 + 11 (Monate) = 30 = Februar 1965)
    …..
    Februar 1965 = Nr. 30 (Rätsel-Heft)

  4. Sabine Brunckhorst-Klein

    Es gab da noch die „mp“. Aber wofür standen diese Buchstaben? „Musikparade?“ Ich habe sie mir regelmäßig gekauft, weil sie nicht so brav war und so angepasst. Das gefiel mir damals sehr.
    Ich bin mit nicht sehr sicher, trotzdem mein Tipp nach Kappeln: die „mp“.
    Lg, Sabine

  5. Nicolaus Schmidt

    Rolling Stone wurde erst 1967 gegründet. „Musikmarkt“ war es doch eher nicht?

    1. admin

      Der „Musikmarkt“ ist seit 1959 die Fachzeitschrift der Musikwirtschaft. Dort werden jede Woche die deutschen Top 100 Alben- und Singles-Charts ermittelt und veröffentlicht. Früher hing in den Schaufenstern der Rundfunk- und Fernsehgeschäfte immer so ein kleines Poster mit der aktuellen (Verkaufs-)Hitparade aus dem „Musikmarkt“. Der Musikmarkt war also keine Jugend- sondern eine Händlerzeitschrift.

  6. Hanna

    Hallo und hurra,
    ein Bilderrätsel, bei dem auch ich als „Butenkapplerin“ mitmachen kann! :-)
    Das war die musik parade.
    Sie versorgte uns nicht nur mit den neuesten Infos über unsere Stars, sondern brachte uns auch neue, hier bislang unbekannte Bands aus England oder USA näher. Für mich waren das tollste immer die Fotos.
    Ich erinnere mich auch noch gut daran, dass die meisten Exemplare der Schere zum Opfer gefallen sind, um meine „Kleinmädchenzimmerwände“ zu zieren.

  7. Dirk Heinrich Rahn

    Hallo Achim,
    die Musikzeitschrift mit dem Pfeil in der Titelzeile war die „Musik Parade“. Die Zeitschrift erschien von September 1962 bis Mai 1967.
    Viele Grüße
    Dirk

  8. Rolf Nagel

    Das könnte die damalige „Musikparade“ sein…

  9. Uwe Frye

    Das ist die Zeitschrift „OK“

    1. admin

      Die OK ist es leider auch nicht. :-(

  10. admin

    Könnte, war’s aber nicht! :-(

  11. Rolf Nagel

    Sorry, gerade fiel mir noch „Pardon“ ein. Das war eher, die Zeitschrift , die ich meinte.

    1. admin

      Hallo Rolf,
      es war weder Konkret noch Pardon, es war tatsächlich eine reine Musikzeitschrift. Mit dem Begiff „tabulos“ habe ich mich wohl leicht missverständlich ausgedrückt. Ich habe ihn jetzt durch das Wort „vorbehaltlos“ ersetzt. Ich meine damit, dass die Zeitschrift weniger „Hofberichterstattung“ machte als die BRAVO, sondern auch über Affären, Exzesse, Skandale und Streit berichtete und sich nicht ganz so sehr bei der deutschen Plattenindustrie anbiederte.
      Gruß
      Achim

  12. Rolf Nagel

    ….“Damit war der Weg frei für neue Zeitschriften, die sich komplett und tabulos den aktuellen Phänomenen widmeten.“, heißt es im Rätseltext. – Wenn keine „reine“ Musikzeitschrift gemeint und ein Mix mit „Witz und Ironie“ gefragt sein könnte, dann fällt mir nur „Konkret“ ein. Bin aber überhaupt nicht sicher. (?)

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