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Mrz 18 2012

Bilderrätsel Nr. 95 – Rikate

… und noch ein Fachwerkhaus!

Diesmal stammt das Foto von Eckhard Schmidt – extra aufgenommen für unser Bilderrätsel!

Bilderrätsel Nr. 95 - Foto: Eckhard Schmidt - Kappeln - © 2012

Frage: Welches Haus ist das?

21. März 2012

Lösung: Das Haus auf dem Rätselfoto ist die „Rikate“ in Ellenberg, Fischergang 2

Rikate - Foto: Eckhard Schmidt - Kappeln - © 2012

Ulli Erichsen, Michaela Bielke, Gadso Weiland, Heino Küster, Almut Langenfeld, Hartmut Hein, Bernd Sahlmann und auch meine liebe Frau Hanna haben die Frage korrekt beantwortet und dazu einige interessante Ausführungen gemacht.

Die Kate wurde vor rund 250 Jahren als Landarbeiterhaus auf dem Gut Loitmark erbaut und wurde lange von der Familie Boisen (daher die frühere Bezeichnung „Boisenkate“) bewohnt. In den fünfziger Jahren bewahrte Gerda Schmidt-Panknin das Haus vor dem Abriss, setzte es instand und nutzte es fast dreißig Jahre lang als Atelier. Später war dort ein Kunstcafé, heute dient das unter Denkmalschutz stehende Reetdachhaus als Feriendomizil.

Weitere Details sind nachzulesen in zwei Zeitungsartikeln, die einige von euch bereits im Internet gefunden haben:
Bauernblatt vom 05.06.2009: Leben im Denkmal – Die Rikate
SHZ vom 24.08.2009: Vom Landarbeiterhaus zum Vier-Sterne-Feriendomizil

Rikate - Foto: Eckhard Schmidt - Kappeln - © 2012Rikate - Foto: Eckhard Schmidt - Kappeln - © 2012Rikate - Foto: Eckhard Schmidt - Kappeln - © 2012

 

Die für uns („Schulzeitreisende“) interessanteste Episode aus der Geschichte ist die Rettung und Nutzung der „Rikate“ durch unsere frühere Kunsterzieherin

Gerda Schmidt-Panknin

Durch ihre Beschwerde beim damaligen Landrat wurde Mitte der 50er-Jahre die Denkmalpflege mobilisiert und die aus ungebrannten Ziegeln erbaute Kate unter Schutz gestellt, nachdem zuvor bereits viele alte Häuser den Planierarbeiten für die Bundeswehr-Ansiedlung zum Opfer gefallen waren. 1955 erwarb Frau Panknin die baufällige Kate für 500 DM und setzte sie – unter Aufbringung erheblicher finanzieller Mittel – mit Hilfe des ehemaligen Katen-Bewohners Heinrich Boisen wieder instand. 1957 richtete sie dort ihr Atelier ein.

Für viele Klaus-Harms-Schüler/-innen war Frau Panknin mehr als nur unsere Lehrerin für „Kunst“ und „Werken“. Von einigen wurde sie verehrt und geliebt und es entwickelten sich weit über die Schulzeit hinaus intensive künstlerische und persönlich Kontakte, die teilweise bis heute bestehen.

Einer dieser Schüler ist Nicolaus Schmidt, der von Beginn an auch zum Verein „Studiogalerie 72 e.V.“ gehörte, welcher damals von Schülern und ehemaligen Schülern Atelier Gerda Schmidt-Panknin - Foto: Nicolaus Schmidt (1970)zusammen mit Frau Panknin gegründet worden war („anfangs ganz wichtig dabei: Keike Johannsen“). Man traf sich in „Gerdas Kate“, zunächst informell, später regelmäßig auch am 2. Weihnachtstag, weil an diesem Tag ohnehin viele vor Ort waren, um am Ehemaligenball der Klaus-Harms-Schule teilzunehmen. „Das Treffen findet heute noch in ganz kleinem Kreis bei Gerda statt, für mich ist es inzwischen, aus Berlin kommend, zu weit.“, schreibt Nicolaus. Außerdem hat er mir zwei Fotos geschickt:

„Ein Blick von 1970 durch das Fenster des rückwärtigen Anbaus, in der Gerdas Atelier war, sowie ein Foto eines der urgemütlichen und sehr angeregten Treffen bei ihr, damals hatte ich mal wieder kurze Haare und war zeittypisch gekleidet. Das Foto von 1970 ist von mir, das von 1983 von meinem Freund Christoph Radke.“

Gerda Schmidt-Panknin und Nicolaus Schmidt - Foto: Christoph Radke (1983)

Wenn er es schafft, wird Nicolaus (vielen Ehemaligen auch noch bekannt als „Klaus Schmidt“) vielleicht mal einen etwas ausführlicheren Beitrag über „Gerdas Kate“ verfassen und auch weitere Fotos beisteuern, aber „Leider habe ich … nicht sehr viel Zeit, da ich am Ende der Woche wieder nach New York fliege, um dort u. a. mein Buch vorzustellen.“

9 Kommentare

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  1. Bernd Sahlmann

    Auch wenn es etwas anders aussieht als 1970, als ich zum letzten mal dort war: es könnte sich um die auffällig kleine Kate in Ellenberg in der Nähe der alten Brücke handeln, in der Frau Schmidt-Panknin damals ihr Atelier hatte.

  2. Hartmut Hein

    ich bin mir sicher das es sich um die Ri Kate in Ellenberg am schwarzen Weg handelt

  3. Hanna

    Das ist die „Rikate“. Ein über 250 Jahre altes, unter Denkmalschutz stehendes Fachwerkhaus in Ellenberg, das heute als Ferienhaus genutzt wird.
    Ein sehr schönes Beispiel, wie das Anliegen, ein „Stück Kappelner Geschichte zu erhalten und zu bewahren“ und wirtschaftliche Nutzung unter einen Hut gebracht werden können.

  4. Almut Langenfeld, geb. Weiland

    Die Kate, auch „Rikate“ genannt, steht auf der anderen Seite der Schlei, in Ellenberg. Unsere Kunstlehrerin, die Malerin Frau Panknin, rettete sie seinerzeit vorm Abriss und richtete sie als Atelier ein. Ich erinnere mich an den Ausdruck „Pinselgerda ihre Villa“, weiß aber nicht, ob er schulintern oder nur familienintern benutzt wurde. Später wurde ein Café daraus und schließlich ein Viersterne-Ferienhaus mit Blick auf die schöne Silhouette von Kappeln. (Leider nicht mehr auf die Drehbrücke.) Denn von weitem (drüben) sieht Kappeln immer noch schön aus, wobei Achim mit seiner Kritik an den stadtplanerischen Irrwegen, was die Innenstadt betrifft, mir aus dem Herzen spricht (s.Artikel „Eine Stadt sucht ihre Identität“).
    In diesem Sinne
    Almut

  5. Heino Küster

    Moin, moin,

    Eckhard hat die Rikate im Fischergang (Nr. 2) in Ellenberg-Dorf fotografiert. Ein Kleinod aus alter reetgedeckter „Katenkultur“ in unserer Heimatlandschaft. Die Rikate ist denkmalgeschützt und wurde vor rund 200-250 Jahren erbaut. Bis vor wenigen Jahren gab es hier ein „Wohnzimmercafé“ mit sehr leckeren, hausgebackenen Kuchen, das Herta leider aus gesundheitlichen Gründen aufgeben musste. Jetzt kann man die Rikate als Ferienhaus mieten – sicherlich auch schön.

    Einen schönen Montag noch allen,
    Euer Heino

    1. Heino Küster

      Nachtrag:
      Ein Artikel vom 24.08.2009 zur Geschichte der Rikate, die 1955 von Gerda Schmidt-Panknin für DM 500,- gekauft und gerettet wurde, aus dem Schleiboten:
      http://www.rikate-urlaub.de/pdf-bin/Zeitungsartikel-2009-08-09.pdf

      Herta (geb. Pump) wird darin als „Karin Itzke“ benannt, was wohl ein Irrtum des Redakteurs war.

  6. Gadso Weiland

    Hallo Achim,
    das Bild zeigt das Ferienhaus Rikate im Ortsteil Ellenberg.
    Es liegt im Fischergang Nr. 2 und kann jederzeit gemietet werden. Von dort hat man einen herrlichen Blick auf Kappeln.
    LG
    Gadso

  7. Michaela Bielke

    Hallo,
    es ist die Rikate in Ellenberg.
    Viele Grüße
    Michaela

  8. Ulli Erichsen

    Moin,
    es handelt sich um die Boysenkate oder auch Rikate (wiederum ein Kulturdenkmal, diesmal lfd. Nr.1 der Liste). Sie wurde seinerzeit als Arbeiterhaus des Gutes Loitmark vor 200-250 Jahren erbaut. Gerda Schmidt-Panknin benutzte das stilvolle Fachwerkhaus als Atelier. Es befindet sich im Fischergang 2 in Ellenberg.

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