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Mrz 07 2019

Nonsens-Songs (3) – Englisch

Ein paar persönliche Schulzeiterinnerungen aus den Sechzigern.

Wenn auch meine Interessen nicht umfassend von Mani geteilt wurden – umgekehrt war es ähnlich – so gab es doch einige Dinge, für die wir uns gemeinsam begeistert und die auch unser beider Leben beeinfusst haben, so z. B. eine bestimmte Art von Humor.

Wie schon irgendwann erwähnt, habe ich während meiner Schulzeit Kabarett genauso geliebt wie Musik und Kino. Bereits ab den frühen Sechzigern habe ich mit meinen – ebenfalls begeisterten – Eltern alle ausgestrahlten Programme mit der Münchner Lach- und Schießgesellschaft und den Berliner Stachelschweinen im Fernsehen angeschaut.

Besondere Höhepunkte waren die Live-Programme Schimpf vor zwölf zu Silvester und die gemeinsamen Auftaktsendungen zur Fernsehlotterie Ein Platz an der Sonne. Großartig!
Da hat man sich das ganze Jahr drauf gefreut und war natürlich „mit fünf Mark dabei“.

„Aberr …“ (wunderbare Willi-Brandt-Parodie von Achim Strietzel) … es gab auch noch einen anderen Humor – und der kam aus England.

Der „zündende“ Kontakt waren 1965 die Parodien von Peter Sellers auf die Beatles-Songs „A Hard Day’s Night“ und „Help!“ – übrigens wie die Originalaufnahmen ebenfalls produziert von George Martin in den Abbey Road Studios der EMI – das war damals ohnehin eine ganz spezielle Clique.

Im gleichen Jahr habe ich mit meinem Tonbandgerät jeden Sonnabendnachmittag „auf UKW“ Unterhaltung für alle mit Heinz Dunkhase aufgenommen und einige unwiederbringliche Perlen,
u. a. aus der „Goon Show“ der BBC mit Peter Sellers, Spike Milligan und Harry Secombe, immer wieder abgespielt und entsprechend verinnerlicht.

Eines Tages präsentierte uns Heinz Dunkhase – mit seinem Riecher für genialen Unsinn – eine Single von 1957, die wir schon nach kurzer Zeit auswendig konnten, eine Parodie auf den Banana Boat Song, mit dem Harry Belafonte gerade ein Jahr zuvor Popgeschichte geschrieben hatte – dargeboten vom Amerikaner Stan Freberg.

„I come through the window“ ist seither für mich ein geflügeltes Wort.

Und nun kommt der Clou. Als wir Dr. Buhtz als Englischlehrer bekamen, durfte ich irgendwann das Tonbandgerät mit in den Unterricht bringen und in einer Schulstunde einige der großartigsten Aufnahmen aus meiner Kollektion akustisch darbieten.

Ich weiß nicht, wer von unseren Mitschüler*innen damit wirklich etwas anfangen konnte – Dr. Buhtz jedenfalls hat sich innerlich schlappgelacht.

Da die meisten von euch all das nicht (mehr) kennen, hier ein paar kleine Erinnerungen.

Stan Freberg
Banana Boat (Day-O) (1957)

Peter Sellers
A Hard Day’s Night (1965)

Peter Sellers
Help! (1965)

Und nun als Highlight noch einmal Peter Sellers live – mit einer Parodie auf Sir Laurence Olivier’s Interpretation von Richard III.

Peter Sellers
A Hard Day’s Night (1965)

2 Kommentare

  1. Hans-Werner Panthel

    Wer es aus dieser Zeit auf deutsch und manchmal etwas skurril mag, empfehle ich Tauschers Plattenkiste. Das Programm läuft bei verschiedenen Lokalradios, z. B. Kiel FM.

  2. Eckehard Tebbe

    Genial, ich liebe solche Songs, und Peter Sellers gehört sowieso zu den ganz Großen.

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