Aug 02 2024

Bilderrätsel Nr. 779 – Dothmark

In den frühen 80er-Jahren haben wir, wenn meine Eltern im Sommer Segel-Urlaub machten, in Kappeln „eingehütet“.

Anfang Juni 1985 kreiste eines Tages in geringer Höhe ein Flugzeug über uns und wenige Tage später wurde uns an der Haustür der Kauf einer Luftaufnahme (Format 18×24 cm) unseres Hauses angeboten. Trotz des horrenden Preises (160 Mark + 8 Mark Versand) bin ich darauf eingegangen, um mal ein originelles Geburtstagsgeschenk für meine Eltern zu haben. Das Foto hat meine Mutter dann bei Raub rahmen lassen und bis zum Tod meines Vaters vor acht Jahren hing es in Kappeln im Wohnzimmer.

Wahrscheinlich ist das Rätselfoto ebenfalls bei diesem oder einem ähnlichen damaligen Rundflug entstanden – einer analogen Vorstufe der heutigen „Luftbilder“ von Google, Microsoft u. a.

Frage: Welche Straßenecke ist hier zu sehen?

Friedrich-Hebbel-Straße /
Klaus-Groth-Straße

Bilderrätsel Nr. 779

Beide Straßen erkannt haben Michaela, Konrad, Heino, Katr!n, Runa, Hans-Werner, Maren, Regina, Hauke und Jürgen.

Kappeln - Dothmark (80er-Jahre)

Jul 30 2024

Bilderrätsel Nr. 778 – Schauspielhaus

An diese Räumlichkeiten kann ich mich noch sehr gut erinnern. Ähnlich wie auf dem Ansichtskarten-Foto aus den frühen 50er-Jahren (?) sah es Ende der Sechziger immmer noch aus.

Frage: Um welches „Lokal“ handelt es sich?

Schauspielhaus

Bilderrätsel Nr. 778

Das Foto zeigt das „Restaurant“ im „Schauspielhaus“. Auf derselben Ansichtskarte ist außerdem die „Tanzdiele“ abgebildet.

Schauspielhaus (um 1920)

Die Auflösung dieses Rätsels hat mich mal wieder mehr Zeit gekostet als erwartet. Das liegt an zwei neuen „Erkenntnissen“.

Eigentlich hatte ich das, was über das „Schauspielhaus“ bekannt ist, schon im Bilderrätsel Nr. 594 beschrieben.

Inzwischen glaube ich aber, dass in den benutzten Quellen nicht alle Angaben korrekt sind, woraufhin ich schon einen Text geändert habe: „Mit dem Ausscheiden von Emma Schade wurde der Kino-Betrieb 1964 eingestellt und das danach in „Deutsches Haus“ umbenannte Unternehmen 1968 als Hotel wiedereröffnet.“ Das ist immer noch ziemlich vage, aber vorher stand da, dass der Betrieb erst 1968 umbenannt wurde, was defintiv falsch ist.

Den vollen Durchblick habe ich immer noch nicht. So steht z. B. steht im Kappelner Adressbuch von 1954 »Emma Schade, „Deutsches Haus“, Lichtspielhaus« und im Telefonbuch von 1964 »Schauspielhaus und Deutsches Haus«.

Der zweite Fehler besteht darin, dass ich das Foto (mit Fragezeichen) auf die „frühen 50er-Jahre“ datiert hatte. Das ist völlig daneben. Eher kommt der Zeitraum 1910 bis 1920 infrage, denn erstens lautet die Bezeichnung der Ansichtskarte »Hotel und Restaurant „Schauspielhaus“« und zweitens ist dort die Telefonnummer 89 genannt. In den 30er-Jahren waren alle Kappelner Telefonnummern bereits 3-stellig und das Hotel Hohenzollern hatte 1914 z. B. die Telefonnummer 50.

Also datiere ich das Ganze jetzt vorläufig auf „um 1920“, wobei auch das wieder vage ist. Wurde die Karte vor, im oder nach dem ersten Weltkrieg herausgegeben?

Hier kommt jetzt die verwendete Ansichtskarte sowie zwei weitere Fotos „um 1910“ und „um 1960“.

Schauspielhaus (um 1920)Schauspielhaus (um 1910)Schauspielhaus (um 1960)

Richtig getippt haben auf jeden Fall Konrad, Bernd, Hans-Werner, Heino, Runa, Regina, Katr!n und Holger.

Jul 30 2024

The Surfrajettes

bebopalula

Dieser Beitrag ist einem unserer Mitreisenden gewidmet, der heute 75 wird.

Do It Again

sangen die Beach Boys 1968 als Remineszens an die „guten alten Zeiten“ Anfang der Sechziger, als die Beatles gerade durchstarteten, aber in Amerika der Surf-Sound schon allgegenwärtig war.

Die Beach Boys haben ihn weltweit populär gemacht, aber erfunden haben sie ihn nicht.

Eigentlich waren es ursprünglich Gitarren-Bands mit ihren jeweiligen Protagonisten, die Ende der 50er-Jahre mit instrumentalen Rock’n’Roll-Titeln den Grundstein für diesen neuen Sound legten. Am erfolgreichsten war damals der kürzlich verstorbene Duane Eddy, der mit „Rebel-‚Rouser“ in den USA bereits 1958 einen großen Hit hatte, und die Ventures mit „Walk, Don’t Run“ (1960).

Die Surf-Variante dieser Musikrichtung entstand in den frühen 60er-Jahren in Kalifornien – wo auch sonst?!

Bekannte Titel waren z. B. „Pipeline“ von den Chantays (1962) oder „Wipe Out“ von den Surfaris (1963). Einer der Pioniere dieses Stils war Dick Dale, der 1962 mit „Misirlou“ einen Gitarren-Sound kreierte, der später als typisch für die Surf-Musik galt und durch die Verwendung als Eröffnungstitel in „Pulp Fiction“ von Quentin Tarrantino dreißig Jahre später dem Surf-Sound eine Renaissance bescherte.

Die Instrumentierung der Surf-Musik war relativ einfach und bestand typischerweise aus E-Gitarren, Bass und Schlagzeug. Der Fender Reverb-Effekt war ein wesentliches Element, das den charakteristischen, wellenartigen Sound erzeugte. Viele Gitarristen verwendeten Fender-Gitarren und -Verstärker, die entscheidend für den Klang der Surf-Musik waren.

Mit dem Ende des „klassischen“ Rock’n’Roll und dem musikalischen Umbruch durch die „British Invasion“ wurde dieser musikalische Stil verdrängt, aber nie vergessen und immer wieder von neuen Bands aufgegriffen und gepflegt.

Surfrajettes (Logo 2022)

Die Band, um die es hier geht, ist bei uns immer noch nahezu unbekannt. Ich verfolge ihre Aktivitäten schon seit sechs Jahren.

Es sind vier Frauen mit Bienenstock-Frisur und auch sonst komplettem Retro-Styling. Sie kommen nicht etwa aus Kalifornien, sondern – wie z. B. Joni Mitchell, Neil Young, Leonard Cohen oder Bryan Adams – aus Kanada.

Beginnen wir mit einem brandaktuellen Geburtstagsständchen und viel Kuchen!

Easy as Pie (Juli 2024)

Gegründet wurden die Surfrajettes Ende 2015 von den beiden Gitarristinnen Shermy Freeman und Nicole Damoff in Toronto. Die Besetzung am Bass und an den Drums hat immer mal gewechselt.

Einen großen Teil ihrer Stücke schreiben Shermy und Nicole selbst, haben aber in ihrem Repertoire auch einige klassische Surf-Titel sowie ein paar exzellente Coverversionen von bekannten Songs.

Seit Jahren touren sie durch Kanada und die USA und spielen in Clubs und auf Festivals, wo unzählige Amateur-Videos entstanden sind, die leider in Bild oder/und Ton nicht immer optimal sind.

Es gibt aber auch einige selbstproduzierte Clips die unter dem Motto „Couch Surfing“ in ihrem tollen „Clubhouse“ aufgenommen wurden.

Alles findet ihr in ihrem YouTube-Kanal.

Außerdem haben sie seit 2017 einige Singles und 2022 auch ihre erste LP veröffentlicht, der am
4. Oktober 2024 eine zweite folgen wird.

Singles

The Surfrajettes (EP 2017)The Surfrajettes (Single 2018)The Surfrajettes (Single 2020)

The Surfrajettes (Single 2022)The Surfrajettes (Single 2022)The Surfrajettes (Single 2024)

LPs

The Surfrajettes (LP 2022)The Surfrajettes (LP 2024)

Tour- und Event-Poster

The Surfrajettes (2016)The Surfrajettes (2019)The Surfrajettes (2019)
The Surfrajettes (2022)The Surfrajettes (2022)The Surfrajettes (2024)

Videos

The Surfrajettes bei „Norman’s Rare Guitars“ (2017)

Am 21. März 2017 besuchten Shermy und Nicole den Laden von „Norman’s Rare Guitars“
in Los Angeles und erlangten erste Online-Aufmerksamkeit.
Damals hatten die Surfrajettes noch keine Platte veröffentlicht.

Toxic (2018)

Die Debüt-Single „Party Line“ wurde besonders wegen dieser Live-Performance der
Surf-Cover-Version des Britney-Spears-Titels auf der B-Seite schnell erfolgreich.

For Your Love (2019)

Eines der vielen Amateur-Videos, aufgenommen 9. August 2019 im Tiki Oasis in San Diego, Kalifornien. Surf-Cover-Version des Yardbirds-Titels von 1965.

 Hot Doggin‘ | Toasted Western (2024)

Ganz aktuell gibt es ein paar gute Live-Videos, z. B. von ihrem Auftritt im Tip Top Deluxe
in Grand Rapids, Michigan, am 16. März 2024.
Toasted Western“ ist auch auf der kommenden LP drauf.

Jul 27 2024

Bilderrätsel Nr. 777 – Glücksklee-Werbung

bebopalulaHörzu Nr. 35/1958

Dietrich schreibt dazu:

Genauso funktionierte die 50er-Jahre-Gesellschaft.
Papa lässt sich bedienen von Mama. Er lächelt sie anerkennend an und Mama ist selig, dass sie ihm star einschenken darf.

Wahrscheinlich war der Alte noch in Stalingrad dabei gewesen. Nun darf er star genießen, als ob nichts gewesen wäre. Hat er sich aber auch verdient.

Frage: Um welches Produkt geht es?

Glücksklee

Bilderrätsel Nr. 777
Die Glücksklee-Kondensmilch gibt es immer noch. Heute gehört sie neben Bärenmarke, Lünebest u. a. zur Produktpalette der Firma Hochwald Milch. Eingeführt wurde sie bereits 1923 von Otto Lagerfeld, dem Vater von Karl Lagerfeld.

Glück beim Tippen hatten diesmal Heino, Holger, Maren, Konrad, Runa, Ingwer, Jürgen, Hans-Werner und Bernd.
Bilderrätsel Nr. 777

Jul 26 2024

Mittelschule Kappeln 1952-1959 (2)

Meine Erinnerungen an die Mittelschule Kappeln
~ 1954/55 ~

Von Bernd Koch

7. Klasse (1954/55)

In der 7. Klasse war der Bungalow unsere Heimat. Die Lehrer blieben, neu hinzu kamen Neubacher und auch ein gewisser Souchier, der sehr an Geschichte interessiert war und mit uns auch Aktuelles durchnahm. Er blieb aber nicht lange an der Schule, weil er eine Stelle auf Hahnöfersand in der Elbe im Jugendstrafvollzug annahm. Wir haben es sehr bedauert. Er hat uns die Gründe erklärt und wollte wohl etwas bewirken.

Es gab auch eine Klassenfahrt zur Hallig Hooge mit Unterkunft im Heuschober. Ich hatte mich so darauf gefreut. Ich war der Einzige, der nicht mitfahren durfte. Es gab weiß Gott andere Kinder, wo noch weniger Geld im Haushalt war als bei uns. Ich war geschockt und habe mich noch mehr abgeseilt von zu Hause. Ich hatte noch einen Freund, der aus Solidarität ebenfalls nicht mitgefahren war. Wir wurden in die Parallelklasse abkommandiert, was den Vorteil hatte, noch andere Schüler kennenzulernen. Es waren die Auswärtigen, also die Fahrschüler aus den Kreisen Eckernförde, Schleswig und Flensburg.

Es wurde mir dann angeboten, in den Sommerferien nach Arnis zu meiner Großmutter zu fahren. Man packte mir fünf Knoblauchwürste ein und damit war wohl die Verpflegungsbeteiligung abgedeckt. Der Fußweg nach Arnis war wunderschön und führte auf meiner Geheimstrecke durch Felder und Wiesen abseits der normalen Route.

Wir lebten da zu sechst in einem Haus, meine Tante mit ihren zwei Kindern, meine Oma und ich. Meine Oma hatte einen großen Blumengarten und hinter dem Haus noch einen großen Obst- und Gemüsegarten. Es gab Äpfel, Birnen, Johannisbeeren und Stachelbeeren. Ich konnte jedenfalls etwas helfen. Es war aber auch sonst viel los in Arnis: die Schlei, Ruderbootfahren, Segeln, mit Bekannten auf dem Sportplatz „Räuber und Gendarm“ spielen. Im Sommer waren bei den Großeltern auch viele Kinder aus Hamburg zu Besuch, also wieder neue Bekanntschaften. Habe die Eltern und meinen Bruder nicht vermisst. Bis zum 9. Schuljahr war ich insgesamt vier Sommer in Arnis.

Wir hatten eine junge Musiklehrerin, die große Probleme im Unterricht hatte. Da war immer Stimmung und sie benötigte Hilfe. Wer war dazu besser geeignet als Kirchmayr. Er erschien vor dem Musikunterricht in der Klasse und erklärte den Verhaltenskodex. Hat sehr geholfen. Wir haben bei dieser Lehrerin nicht nur gesungen, was mir sehr gut gefiel, übrigens auch später noch durch Mitwirken im Chorsingen und bei der Arbeit.

Wir bekamen von dieser Lehrerin als Hausaufgabe das Zeichnen von Violinschlüsseln. Es sollten wohl zehn Stück in einer Reihe sein. Dazu hatte ich keine Lust und wohl auch keine Begabung. Ich malte nur drei und dann begann der Ärger. Ich sollte dann hundert Schlüssel bis zur nächsten Stunde machen. Tat ich natürlich nicht. Andere Mitschüler hatten es auch nicht ordentlich gemacht. Nun kam der Auftritt von Kirchmayr, großes Geschrei und Getobe. Ich war als Übeltäter schnell ausgemacht und wurde dazu verurteilt, mich bei Rektor Schnauer vorzustellen. Auf die Frage, was ich dann dort sollte, kam die Antwort, ich würde eine große Abreibung bekommen. Davor hatte ich aus Erfahrung keine Angst mehr.

Das Büro von Rektor Schnauer lag, durch einen Flur getrennt, neben unserem Klassenzimmer. Ich klopfte an die Tür und wurde von der Sekretärin reingelassen. „Herr Schnauer ist im Moment nicht da, kannst dich ja auf den Stuhl setzen und warten.“ Ein bisschen Bammel hatte ich schon. Bald erschien Herr Schnauer und fragte, was ich denn wolle. Ich habe ihm dann den Sachverhalt geschildert. Er fand die Strafe mit den Violinschlüsseln auch überzogen, meinte aber, man sollte sich als Schüler die Mühe geben, zumindest zu akzeptieren, dass auch Lehrer mal Fehler machen. Für den Rest der Stunde gab er mir frei. Ich sollte auf dem Schulhof etwas Luft holen. Er würde auch mit der Lehrerin und mit Kirchmayr sprechen. Es war wohl das erste Mal, dass ich großen Respekt vor einem Lehrer hatte.

An dieser Stelle folgt jetzt eigentlich die „Kürbisbanden-Episode“.

In der 7. Klasse kam als neues Fach Physik mit Lehrer Behrent hinzu. Wir kannten ihn als Vertretung, als Bewohner einer Lehrerwohnung und als Vater eines Mitschülers. Sie kamen aus der Holsteinischen Schweiz nach Kappeln. Ich hatte ja schon geschrieben, dass der normale Physikunterricht im Dachgeschoss der Grundschule stattfand. Hierhin kamen auch die Schüler der 9. und 10. Klasse, die im neuen Schulgebäude an der Hindenburgstraße gelandet waren. Unser Physikunterricht fand in unserer Klasse statt.

Die gewünschten Utensilien mussten dann von dem Physikraum in den Klassenraum gebracht werden. Ich habe mich mit zwei anderen Kameraden als Spediteur gemeldet. Ich hatte ja einen guten Kern! Wir gingen also zum Gebäude, wo schon Behrent auf uns wartete. Es sollten die verschiedenen Thermometer besprochen werden, also ab damit. Jeder bekam einige in den Arm. Es war noch ein U-förmiges Thermometer üblich, welches an beiden Enden offen war. Behrent reichte es mir rüber und ich stellte mich etwas dösig an und hielt es so blöd, dass das Quecksilber auslief und auf den Holzfußboden sprang. Ich kann heute noch vor mir sehen, wie die Kugeln die sich gebildet hatten über den Boden liefen.

Ganz gegen die Erwartung blieb Behrent ruhig und erklärte uns, was es mit dem Quecksilber auf sich hatte. Außerdem nahm er die Schuld auf sich. Völlig ungewöhnlich: „Jetzt wird dieser Raum erstmal drei Wochen gesperrt und die oberen Klassen brauchen in den Pausen nicht mehr zu wandern.“ Mir tat es für den Lehrer leid. Vor allen Dingen, weil er sich atypisch verhalten hat. Ich war später mit seinem Sohn befreundet und wir haben über die Sache mit dem Vater herzhaft gelacht. Für ihn hatte es alles ein leichtes Nachspiel. Ich kann auch nicht behaupten, dass ich mich als Held fühlte. Ich schätze mal, dass die Zeit ohne Physik in der Schule wohl einen logistischen Aufwand erforderte, weil ja auch ein Raum fehlte.

Bald endete die Zeit im Bungalow und wir nahmen auch Abschied von unserer Klassenlehrerin. Sie blieb uns als Verfechterin der Vokabeln in Erinnerung. Wenn eine Vokabel falsch wiedergegeben wurde, kommentierte sie es gerne mit dem Satz: „Seit heute Morgen?“ Dieser Satz fand unsere Aufmerksamkeit. Wenn wir feststellten, dass eine falsche Antwort kam, riefen wir im Chor: „Seit heute Morgen?“ Ob sie die Äußerung gemacht hatte, um mehr aus uns herauszuholen?

Jul 24 2024

Bilderrätsel Nr. 776 – LUX-Werbung

bebopalulaVor 60 Jahren

Ergänzend zu den Fernseh-Ereignissen meiner Jugend gibt’s ab jetzt etwas Neues, das sich hoffentlich nicht so einfach googeln lässt.

Mit Beginn des Jahres 1964 hielt in den Jugendzeitschriften nach und nach immer mehr Farbe Einzug. Dabei war die BRAVO aufgrund ihrer größeren Bekanntheit und Auflage für zahlungskräftige Werbekunden natürlich attraktiver als die Musik Parade.

Im ersten Halbjahr 1964 gab es in der BRAVO bereits ganzseitige farbige Anzeigen, die heute von historisch-kulturellem Wert sind.

Außer der Werbung für die einschlägig bekannten Getränke zielte das meiste auf die weibliche Leserschaft ab, wie Mode und Körperpflege.

Auch vor 60 Jahren gab es schon Stars, die sich gern für die entsprechende Vermarktung zur Verfügung stellten. Ihr Einsatz hat sich gelohnt, denn die meisten damals beworbenen Produkte gibt es immer noch.

Ich suche sporadisch ein paar typische und/oder besonders schöne Motive heraus und biete sie euch als Produktpiraterei an.

Die ersten stammen aus den BRAVO-Heften 9/1964 und 21/1964.

Frage: Welche beiden Damen werben hier für welches (gemeinsame) Produkt?

Vivi Bach | Nadja Tiller

Bilderrätsel Nr. 770Bilderrätsel Nr. 770

Beide Damen warben für LUX-Seife.

Insgesamt haben sich diesmal 13 Mitreisende beteiligt. Sowohl Vivi Bach als auch Nadja Tiller sowie die LUX-Seife wurden erraten von Jürgen, Heino und Katr!n.

Von den weiteren Tipps fielen jeweils 8 auf Vivi Bach und Nadja Tiller und 3 auf LUX.

Jul 21 2024

Bilderrätsel Nr. 775 – Schulgebäude 1964/65

Vor 60 Jahren …

… waren die Sommerferien in Schleswig-Holstein schon halb rum und während jetzt wieder ein Schuljahr zu Ende ist, hatte 1964 nach den Osterferien am 8. April bereits ein neues begonnen.

Mit diesem Schuljahr werde ich mich in der nächsten Zeit immer mal wieder beschäftigen und einiges nachreichen, was bisher noch nicht veröffentlicht wurde.

Beginnen wir mit zwei Fotos.

Frage: Was sind das für Räume?

Lehrerzimmer | Direktorzimmer

Bilderrätsel Nr. 775Bilderrätsel Nr. 775

Die Fotos stammen aus dem Jahresbericht 1964/65 der Klaus-Harms-Schule und zeigen eine „Teilansicht des Lehrerzimmers“ und das „Zimmer des Direktors“.

Wie in früheren Jahren (1961/62, 1962/63) enthält die Chronik auch wieder einen Bericht zum Thema

Schulgebäude

Bilderrätsel Nr. 775Jahr für Jahr beschäftigt uns die Frage der Raumbeschaffung – und es wird wohl einige Jahre dauern, bis sie im Rahmen des Möglichen eine einigermaßen befriedigende Antwort gefunden hat. Daß uns mit Beginn des Schuljahres 1964/65 wieder Klassenräume fehlen würden, war einige Zeit vorher aus den Schülerzahlen ersichtlich; wo und wie dieser Raum erstellt werden könnte, erschien lange als eine unlösbare Frage, weil der Erweiterungsbau sich nicht aufstocken und neuer Baugrund sich offenbar nicht beschaffen ließ.

Die Lösung fand sich im Altbau; in ihm wurden zwei Räume, die in der alten Präparandenanstalt als Klassenzimmer gedient hatten, seit langem „zweckentfremdet“ genutzt: sie waren Lehrerzimmer, Lehrerbücherei und, durch eine eingezogene Wand abgetrennt, Oberstudienratszimmer. Für diese Räume konnte in der Dienstwohnung des Direktors Platz gefunden werden. Im Frühjahr 1964 wurden die sechs Zimmer dieser Wohnung für die „Verwaltung“ hergerichtet; sie konnten termingemäß Ostern 1964 übernommen werden, gleichzeitig mit den zwei neuen Klassenräumen im Altbau.

In der alten „Villa“ stehen uns jetzt zwei Lehrerzimmer, ein Oberstudienratszimmer, ein Direktorzimmer, eine Lehrerbücherei und – für die vielen Aktenschränke fast zu klein – ein Büro zur Verfügung. Selbst die alte Küche wird benutzt: als „Teeküche“.

Aber damit, daß Ostern 1964 zwei Klassenräume gewonnen waren und dadurch 13 Klassenräume für 13 Klassen (mit 314 Schülern) zur Verfügung standen, wurde keine dauernde Lösung der Raumschwierigkeiten geschaffen: Ostern 1965 wurden Räume für 15 Klassen (mit 336 Schülern) benötigt; zwei Klassen sind im neuen Schuljahr also wieder ohne eigenen Raum und ziehen als „Wanderklassen“ in den Gebäuden umher.

Langsames Wachsen der Geburtenzahlen, dazu der Ausbau der Militäranlagen und der zugehörigen Wohnsiedlung jenseits der Schlei wird unseres Erachtens zu einem stetigen Ansteigen der Schülerzahlen an der Klaus-Harms-Schule führen. Die Schule müßte deswegen so ausgebaut werden‘, daß sie eines Tages genügend Klassenräume hat, um jede Klassenstufe (Sexta, Quinta usw.) doppelt aufzunehmen. Wir brauchen also 18 Klassenräume, dazu drei Ausweichräume (z. B. für den gleichzeitigen Unterricht in zwei Sprachen in einer Klasse) und einen Arbeitsraum für die Prima. Insgesamt neun weitere Klassenräume werden also in absehbarer Zeit „erstellt“ werden müssen.

Die Turnhalle entspricht weder in ihren Maßen noch in ihrer „Ausstattung“ (z. B. hat sie einen unelastischen Betonfußboden) modernen Forderungen. Sie wird mit allen Nebenräumen (auch den völlig veralteten Toiletten) durch einen Neubau ersetzt werden müssen, der auch dann einen Gymnastikraum für die Mädchen enthalten sollte.

Insgesamt also werden eines Tages weitere Ergänzungsbauten entstehen müssen, in denen Turnhalle, Gymnastikraum, Umkleide- und Duschräume, Toiletten sowie neun Klassenräume untergebracht sind; ein Aufenthaltsraum für die Fahrschüler und ein gedeckter Pausenhof sollten dabei möglichst vorgesehen werden.

In welcher Form allerdings und zu welchem Zeitpunkt sich diese unsere Wünsche erfüllen werden, läßt sich nicht übersehen; die Planungen sind aber in Angriff genommen worden.

Zu beiden Räumen gab es richtige Antworten, wenn auch z. T. falsch zugeordnet. Deshalb erspare mich mir einmal mehr deren Aufdröselung. Schaut einfach in die Kommentare.

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