Vor 45 Jahren
Dieser Musik-Tipp hat einen sehr persönlichen Hintergrund.
Die Eintrittskarte kennt ihr vielleicht und im Kommentar wurde dieses persönliche Highlight
auch schon erwähnt.
Jetzt habe ich einen Anlass, das Thema noch einmal aufzugreifen.
Bob Dylan World Tour 1978
Als wir erfuhren, dass Bob Dylan am 23. Juni 1978 sein allererstes Konzert auf dem europäischen Festland gibt (in England war er ja schon gewesen), war sofort klar, dass wir dabei sein mussten.
Also Tickets besorgt und zu viert mit meinem Opel Rekord auf nach Rotterdam.
Wir starteten morgens gegen 8 Uhr und bewältigten die etwa 600 km bei phasenweise kräftigen Gewittern mit Sturm und Regen in 6-7 Stunden. Standardspruch der Hinreise war „Da hinten wird’s schon wieder hell.“
Vom Parkplatz bis zum Feyenoord-Stadion war es noch mal ein Fußmarsch von einer halben Stunde, aber gegen 15:30 Uhr hatten wir völlig durchnässt unsere Tribünenplätze erreicht. Wie schon auf der Hinfahrt wechselten sich kräftige Schauer mit Phasen strahlender Sonne ab, die unsere Klamotten jedesmal wieder komplett trocknen ließen.
Das Konzert selbst war zunächst gewöhnungsbedürftig. Nach einem tollen Auftritt von Eric Clapton und einer längeren Umbaupause kam Bob Dylan auf die Bühne – nicht allein mit seiner Gitarre, sondern im Entertainer-Kostüm mit Bigband, weiblichem „Schubidu“-Chor und einer komplett durchchoreografierten Show.
Neben aktuellen Titeln gab es auch die alten Songs, die man kannte und liebte – aber alles komplett neu und sehr gefällig arrangiert wie z. B. „Don’t Think Twice“ im Reggae-Rhythmus. Ich persönlich habe mich schnell und begeistert auf alles eingelassen und das Konzert bis heute in großartiger Erinnerung.
Am Sonnabendmorgen gegen fünf Uhr waren wir wohlbehalten zurück in Kiel, schliefen bis in den späten Nachmittag und veranstalten abends eine unserer „berüchtigten“ R11-Garagenfeten.
Im Rathausstraßen-Film gibt es eine Szene, wo man in Dieters Zimmer das Tourposter an der Wand sieht. Ich selbst hatte mir damals das Tourbook gekauft.
Sehr hilfreich, die Erinnerung an das Konzert zu wahren und zu festigen, war die Doppel-LP
Bob Dylan At Budokan, die am 21. August 1978 in Japan erschien und die ich damals unzählige Male gehört habe, zumal die Set-Liste sich weitgehend mit dem deckte, was wir in Rotterdam erlebt hatten.
Denn „unser“ Konzert war ja Teil der „Bob Dylan World Tour 1978“, die am 20. Februar 1978 im „Nippon Budokan“ in Tokio begonnen hatte und nach zehn Monaten mit weit über hundert Konzerten am 16. Dezember 1978 in Florida endete
1979 erschien das Budokan-Album auch in Deutschland, sowohl in der BRD als auch in der DDR.
Und nach der Doppel-CD von 1991 gibt es jetzt alles noch einmal neu.
Am 17. November 2023 erscheint als luxuriöse 4-CD-Deluxe-Box
The Complete Budokan 1978
Die Box enthält die neu abgemischten vollständigen Live-Aufnahmen der beiden Budokan-Konzerte mit 36 bisher unveröffentlichten Tracks und faksimilierten Erinnerungsstücken wie Konzertkarten, Prospekte, Poster und Flyer, einem 60-seitigen Farbfotobuch mit bisher unveröffentlichten Fotos, exklusiven Linernotes und vielem mehr.
Das Ganze für 160 Euronen – na, wer da nicht zuschlägt! mindblown-alt
Wie gesagt – dieser Musik-Tipp hat für mich einen sehr persönlichen Hintergrund und deshalb gibt’s in diesem Jahr die Beatles (nachträglich) zum Geburtstag und Bob Dylan (vorzeitig) zu Weihnachten bzw. zum Nikolaus – man weiß ja nicht, was noch kommt. wink
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