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Okt 06 2015

Klassenfahrt nach Kappeln – 1963 (2)

Kappeln an der Schlei 1963

Gymnasium für Jungen Blankenese – Klasse 7a

Die Geschichte Kappelns

Klassenfahrt nach Kappeln 1963Die Stadt Kappeln wird zum ersten Male im Jahre 1357 erwähnt. Ursprünglich stammt ihr Name von der vier bis fünf Personen fassenden kleinen Kapelle, die dort am hohen Ufer zum Gebet für abfahrende und ankommende Seeleute stand. Später siedelten sich mehr und mehr Leute um die Kapelle an.

Kappeln hat eine sehr gute Landestelle, da die Schlei hier besonders eng und Kappeln der letzte Anlegeort vor der Ostsee ist. 1406 wird Kappeln von den Sehestedts, die um Kappeln herum begütert waren, an die dänische Königin Margarethe verkauft, die die Kapelle dem Domkapitel in Schleswig schenkt.

In den nächsten Jahren versucht der Adel die Pfründe an sich zu reißen oder wenigstens dem Orte den Besitzstand zu schmälern. Dies wird aber erst zur Zeit der Reformation erreicht. Diese wird 1533 in Kappeln eingeführt. Um 1600 erlangen die Rumohrs von Roest das völlige Besitzrecht über die Stadt. Sie fordern von ihren Einwohnern den sogenannten Homagialeid. Daraufhin wandert ein Teil der Einwohner Kappelns mit Erlaubnis des Herzogs aus und gründet auf einer damaligen Insel die Stadt Arnis, die mit ihren 800 Einwohnern zu den kleinsten Städten Deutschlands zählt.

Seit 1672 fährt die erste Fähre über die Schlei, die 1866 durch eine Pontonbrücke, am 15. März 1927 durch eine Drehbrücke ersetzt wird, die Schleibrücke, die noch heute in Betrieb ist. 1789 wird wegen der Baufälligkeit der alten Kirche eine neue gebaut, die den heiligen Christophorus als Schutzheiligen hat. Auch im Vorraum der Kirche ist er zu sehen, ein Werk des Oberammergauer Lang, eines Vetters des langjährigen Christusdarstellers von den Oberammergauer Passionsspielen. Die Wetterfahne auf der Turmspitze und das Stadtwappen zeigen ihn auch.

Im 18. und in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts war Kappeln ein wichtiger Handelsort, der Verbindungen bis nach Portugal und dem Mittelmeer hatte. 50 Schiffe lagen damals in Kappeln. Der älteste Erwerbszweig war aber die Fischerei. Heute sind die Fischer der Maasholmer Fischereigenossenschaft angeschlossen, ein Heringszaun, der letzte der Welt – früher gab es auf der Schlei 38 solche Zäune – ist ein letztes Zeichen der Bedeutung Kappelns als Fischereiort.

Im Jahre 1807 wird Kappeln von den von Roest dem Landgrafen von Hessen, der ihr Gut 1797 von Hans Rudolf von Rumohr erworben hatte, für 62 000 Reichsthaler mit allem Recht verkauft. Kappeln erhielt 1846 Fleckengerechtsame mit eigener Verwaltung und eigenem Fleckenvogt, um dann 1870 das Stadtrecht zu bekommen. Zwei Blütezeiten hat die Stadt in ihrer wirtschaftlichen Entwicklung erlebt, die eine war zur Zeit des 18. und 19. Jahrhunderts, die andere liegt in der Gegenwart.

Und nun etwas über die

Kunstgeschichte

Vor allem muß hier die Kirche genannt werden, die 1792 von den Baumeister Richter, einem Schüler Sonins, der den Hamburger „Michel“ schuf, gebaut wurde. Sonin war auch eine Woche damals in der Stadt, um Richter beim Bau zu unterstützen. Die Kirche selbst ist innen vollständig aus Holz und im Stile des Barocks (schräg und rund) gebaut. 2000 Sitzplätze enthält sie. An Sehenswürdigkeiten sind der alte Altar, der links vom jetzigen in der Höhe der ersten Empore wenig beachtet wird, der neue Altar, dessen Mittelstück, das Abendmahl der Brüder Gudewerdt von 1641, aus dem alten Altare stammt, und besonders das über 1000 Jahre alte Kruzifix, das vor Jahren auf dem Kirchenboden gefunden wurde und wahrscheinlich aus der ältesten Kapelle stammt. Die Orgel ist in Hamburg gebaut worden. Unter dem Altar, aber nur von außen zugänglich, befindet sich die Gruft der Familie Rumohr.

An geschichtlichen Denkmälern ist in Kappeln außer der Kirche nicht viel vorhanden, es sollen aber auch die weltlichen handwerklichen und künstlerischen Schöpfungen nicht vergessen werden. So findet man eine reich verzierte Tür im Dehnthof (Küsterhof) Nr. 21.

Auch die Tür am Dehnthof Nr. 12 ist zu erwähnen.

Dehnthof 12Familiengruft

Auf dem Friedhofe liegt die Familiengruft derer von Buckhagen.

Buckhagener Familiengruft
Errichtet A D 1886 von
Paul von Schiller
und Henriette von Schiller
geb. Freiin von Werkbeker

Sonst sind nur eine Plastik an dem Hause Prinzenstr. 38, die den Heiligen Ansgar darstellt, und eine Marienfigur an der Apotheke in der Poststraße zu erwähnen, zwei Gedenksteine für die Gefallenen bei der Kirche, gestiftet von ihren Kampfgenossen, und ein Erinnerungsstein auf einer Koppel im Andenken an ein Jubiläum der Männergilde.

Auch das Ehrenmal für die Gefallenen 1939-1945 steht auf dem Friedhof.

Dehnthof 12

 ⇒ (3) Verwaltung
(1) Einleitung

3 Kommentare

  1. Heino Küster

    In der 7. waren wir auf Amrum oder Sylt, von solchen Aufgaben weit entfernt! ;-)

    1. Wolfgang Jensen

      Das meinte ich damit, Heino!

  2. Wolfgang Jensen

    Es ist interessant zu lesen, was 7.Klässler seinerzeit über unsere Stadt herausgefunden haben. Das sollen heutige 7.Klassen mal nachmachen!

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